Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 253 158 060, z. R.-F. 46 344. – Kredit: Betriebsüberschüsse 199 647, Pacht u. Mieten 15 239, Gewinn a. Wertp. 5864, Abfindung für den aufgelösten Eisenstein-Lieferungs-Vertrag 167 000, Zuzahlung auf M. 860 700 Aktien à 40 % 344 280, Zus. legung von M. 374 400 alte Aktien in Vorz.-Aktien 4: 1 280 800. Sa. M. 1 012 831. 0 Kurs: Zweimal zus. gelegte Aktien Ende 1896–99: Lit. B: 49.45, 96, 148.25, 204.50 %. Lit. A: 50.10, 99, 149, 204.50 %. Notiert in Berlin. Diese bisher getrennt notierten Aktien A u. B werden seit 27./2. 1900 zus. notiert. Ende 1900–1909: 111.75, 70.75, 78.50, 71.60, 69, 88.50, 96.30, 54.50, 26.25, 36.50 %. Dividenden: Aktien Lit. A 1886–90: 0, 0, 0, 0, 1½ %; Lit. B 1886–90: 0, 0, 0, 0, 0 6% konvert. Aktien Lit. A 1891/92–1896/97: 3½, , , 0, 4½, 3 %; konvert. Aktien Lit. B: 1890/91–1896/97: 0, 0, 0, 0, 0, 4½, 0 %; konvert. Aktien Lit. A u. B 1897/98–1908/1909: 6¾, 25, 12, 3, 0, 0, 0, 0, 2, 0, 0, 0 %, Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Georg Sandmann. Prokuristen: Carl Roick, Erwin Fuchs, Dr. jur. S. Sokolowski. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Leo Michel, Berlin; Stellv. Wilh. Burchardt, Magdeburg; Emil Franke, Berlin; Stadtrat Emil Glaser, Blankenburg a. H.; Buchdruckereibes. A. Schneider, Sangerhausen; Fabrikbes. Arnold, Berlin-Reinickendorf. Zahlstellen: Blankenburg a. H.: Gesellschaftskasse, Harzer Bankverein; Berlin: Disconto- Ges.; Magdeburg: Zuckschwerdt & Beuchel. Bochumer Verein für Bergbau und Gussstahlfabrikation in Bochum. Gegründet: 24./1. 1854; eingetr. 16./12. 1862. Dauer unbeschränkt. Statutänd. v. 9./5. 1900 u. 26./10. 1901. Zweck: Herstellung von Gussstahl und Gussstahlfabrikaten; Steinkohlen- u. Erzbergbau etc. Es werden hauptsächlich fabriziert: Stahlfaconguss jeder Art, darunter Glocken, Schienen und Schwellen nebst Zubehör, Knüppel und Platinen, Produkte der Feinwalz- strasse, Wagen- und Lokomotivradsätze, Federn, Herzstücke und Weichen, Fabrikate aus Schmiedestahl jeder Art, Wellen bis zu 30 t Gewicht, Geschütze nebst Zubehör, namentlich auch Geschosse, Material für Schiffsbau, Feld- u. Industriebahnen, Eisenbahn- wagen etc. Arbeiterzahl insges. ca. 10 867. Die Gussstahlfabrik besteht wesentlich aus folgenden Teilen: Hochofenanlage mit 4 Hochöfen, Bessemer-, Martin- u. Tiegelschmelze; Stahlgussformerei; Cementstahl-Ofen- anlage; Schienenwalzwerke Iu. II; Radreifenwalzwerke, Räderwalzwerke, Feder-, Block-u. Kaliberwalzwerke; Hammerwerke I und II und Pressbau, Räderschmiede; Federnfabrik; Herzstückwerkstatt, Weichenfabrik, Drehereien für Achsen, Lokomotiv- und Waggon- Radsätze; Kanonenwerkstatt; Werkstatt für Feldbahnbau; Eisengiesserei und Reparatur- werkstätte; Fabrik für feuerfeste Produkte und Gasfabrik, sowie eine Geschossfabrik. —– Die Bessemer- und Thomasschmelzen nebst Mühle zur Herstellung des Thomas- schlackenmehls arbeiten jede mit 3 Konvertern. Die Martinschmelze besitzt 7 Siemens- Martinöfen für 20 und 25 t Chargengewicht. Es sind auf dem Werke vorhanden 6 Schmiedepressen, davon eine von 4000 t Druckkraft, 42 Dampfhämmer, 150 Dampf- maschinen, 70 Motore, 1900 Werkzeugmaschinen, 260 Krane, 200 Dampfkessel, 116 Wärm- öfen, 37 Schmelzöfen, 24 Lokomotiven; ferner 95 Trockenöfen, 18 Öfen für Gaserzeugung, 19 Stein- u. Pfeifenbrennöfen. Die Produktion des Werkes ist nicht über 15 000 t Stahl- fabrikate monatlich gekommen, dieselbe kann aber mit den vorhandenen Mitteln ganz erheblich gesteigert werden. Geplant ist der Bau einer grossen Stahlwerksanlage mit Walzwerken zur Herstellung von Trägern, Formeisen, Halbzeug etc. Beteiligung inkl. Ges. für Stahlindustrie beim Stahlwerksverband mit 335 957 t, davon entfalllen 205 503 t auf Produkte A u. 130 454 t auf Produkte B. Der grösste Teil des Roheisens wird von den 4 Hochöfen in Bochum geliefert; die Produktion eines Hochofens beträgt jährl. im Durchschnitt etwa 50 000 t. Die Erze hierzu liefern teils die eigenen deutschen Gruben, teils werden sie aus Spanien, Afrika und Schweden bezogen. In der 1880 für M. 240 000 erworbenen lothr. Erzgrube zu Fentsch wurde 1900 mit dem Betrieb begonnen; Förderung 1902/1903–1908/1909: 114 679, 384 944, 238 395, 485 926, 661 925, 660 649, 472 867 t Minette. Den Kohlen- u. Koksbedarf liefern die eigenen Kohlenzechen und Kokereien. 1872 wurde ein Eisensteingrubenkomplex im Siegerlande erworben; diese Gruben sind nicht im Betrieb, haben vielmehr 1903/04 bis 1908/09 M. 6757, 7217, 9034, 1090, 754, 619 Zubusse erfordert. Die Grösse des gesamten Grundbesitzes des Vereins (einschl. desjenigen der „Stahl- industrie“, G. m. b. H., und der Gew. Ver. Engelsburg und Teutoburgia) beträgt rund 360 ha. Die Anlagen der Gussstahlfabrik bedecken eine Grundfläche von rund 66 ha; diejenigen der „Stahlindustrie“ von rund 8 ha. Die zur Gussstahlfabrik und den Zechen gehörenden 6 Arbeiter-Kolonien umfassen 78 Wohngebäude mit 222 Wohnungen für Beamte, 273 Wohngebäude mit 1134 Familien- wohnungen für Arb., ausserdem die Wohn- und Kosthausanlage ,Stahlhausen“ für etwa 1200 unverheiratete Arb., sowie 8 Konsumanstalten und eine Kleinkinderschule.