Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 1 —1 1Ö Die a. o. G.-V. v. 6./6. 1907 beschloss den Erwerb des Limburger Fabrik- u. Hütten- verein A.-G. zu Hohenlimburg mit Wirkung ab 1./7. 1907 für M. 1 800 000 in neuen Hoesch- Aktien v. 1907 (s. bei Kap.). Die Fusion erfolgte, um das Eisen- u. Stahlwerk Hoesch in die Lage zu setzen, noch mehr als bisher sein Halbzeug selbst zu verarbeiten; insbesondere gewann Hoesch dadurch sofort ein leistungsfähiges Bandeisenwerk mit geschulten Arbeitern und alter Kundschaft. Die Abteil. Limburger Verein besteht aus folgenden Anlagen: 1) die Anlage in Hohenlimburg einschl. Wiese in Elsey umfasst 5 ha 66 a 57 dm. Das Werk enthält 5 Walzenstrassen, die zur Herstellung von Bandeisen, Bandstahl, Stab- eisen u. Stabstahl dienen. Sämtliche Strassen werden durch Dampfmaschinen angetrieben, während die mechanische Werkstätte u. die elektr. Beleuchtung durch eine Turbinenanlage mit elektr. Zentrale betrieben werden. Das Wasser für den Antrieb der Turbinen wird der Lenne entnommen. Zu dem Werke gehören auch einige Wohnhäuser mit Gärten. 2) Die Werksanlage in Neuoege umfasst 19 ha 34 a 46 qm und ist 1906 errichtet. Vorhanden sind drei Walzenstrassen, welche den gleichen Zwecken dienen, wie die in Hohenlimburg; ferner eine elektr. Zentrale für Kraft- u. Lichtzwecke, die teils durch eine Wasserturbine, teils durch Dampfmaschinen betrieben wird. Von den demnach vorhandenen 8 Walzen- strassen sind 4 den modernsten Anforderungen entsprechend eingerichtet, jedoch befinden sich auch die 4 älteren Strassen in durchaus gutem und leistungsfähigem Zustande. Beide Werke sind mit Eisenbahnanschluss versehen. Im ganzen sind 535 Arb. z. Zt. beschäftigt. Umsatz des Limburger Vereins 1904/05–1906/07: M. 6 260 435, 7 524 307, 8 474 490; Div. 1903/04–1905/06: 6, 7, 10 %. Zugänge auf Anlage-Kti 1907/08 u. 1908/09 M. 193 456, 3389. Die G.-V. v. 1./4. 1899 beschloss den Eintausch der Kuxe der Gew. Ver. Westphalia (an das Eisen- u. Stahlwerk Hoesch angrenzend) gegen Aktien des Eisen- u. Stahlwerks Hoesch. Die Gewerken der Westphalia erhielten pro Kux (1000 Stück) je nom. M. 6000 neue Hoesch-Aktien oder eine Barabfindung von M. 12 000 pro Kux. Übernahme des Betriebes der Gew. ab 1./7. 1899; die beiden Zechen sind nach Auflös. der Gew. als Abteil. Kohlenbergbau der Verwalt. des Stahl- werks Hoesch angeschlossen. – Die Zeche Westphalia besitzt 16 alte Geviertfelder = 17 000 000 dam Feldesfläche. Sämtl. Fettkohlenflöze u. im westl. Teile der Berechtsame (dem alten Felde West- phalia) alle Gaskohlenflöze sind aufgeschlossen; abgebaut werden gegenwärtig 9 Fettkohlen- flöze mit einer Gesamtmächtigkeit von 14 m reiner Kohle. Es sind vorhanden 2 Schachtanl., Kaiserstuhl I u. II, bestehend aus 2 Förderschächten auf Kaiserstuhl I, einem Doppelförder- schacht mit 2 Fördermasch. und einem, event. auch zur Förderung brauchbarem Wetter- schacht auf Kaiserstuhl II. Ausgaben für Neu- u. Ergänz.-Bauten auf der Zeche 1904/05 bis 1908/09 M. 37 232, 863 990, 36 500, 358 387, 318 621. Förderung 1900/1901–1908/1909: 705 965, 648 877, 691 765, 773 478, 863 018, 1 005 887, 1 118 421, 1 139 410, 1 193 913 t Kohle, Koksproduktion aus 176 Öfen: 168 266, 113 800, 149 659, 155 539, 153 155, 169 906, 158 306, 155 235, 260 168 t. 1907/08 Errichtung einer weiteren Koksbatterie von 30 Öfen mit Ge- winnung von Nebenprodukten. 1908/09 Umbau von 60 Flammöfen in Teeröfen. Zahl der Bergarbeiter ca. 4000. Beteil. am Kohlen-Syndikat: 550 000 t für Kohlen, 120 000 t für Koks. Kapital: M. 16 800 000 in 11 200 Aktien à M. 1500. Urspr. M. 3 600 000 in 2400 Aktien à M. 1500 (= Thlr. 500), erhöht lt. G.-V. v. 11./10. 1895 um M. 2 400 000 in 1600 Aktien à M. 1500, fernere Erhöhung lt. G.-V. v. 7./5. 1897 um M. 3 000 000 in 2000 ab 1./1. 1898 div.- ber. Aktien à M. 1500, angeboten den Aktionären v. 18./5.–3./6. 1897 im Verhältnis 2: 1 zu 160 %. Die G.-V. v. 1./4. 1899 beschloss weitere Erhöhung um M. 6 000 000 (auf M. 15 000 000) in 4000 Aktien à M. 1500, div.-ber. ab 1./7. 1899, begeben zum Ankauf der Zeche Westphalia. Die a. o. G.-V. v. 6./6. 1907 beschloss nochmalige Erhöhung des A.-K. um M. 1 800 000 (auf M. 16 800 000) in 1200 Aktien à M. 1500 zu pari mit Div.-Ber. ab 1./7: 1907, die zur Übernahme des Lmburger Fabrik- u. Hüttenvereins zu Hohenlimburg (A.-K. M. 3 000 000) dienten. Für je M. 7500 Limburger Aktien wurden M. 4500 Hösch-Aktien u. 5 % des Nennwerts der Limburger Aktien = M. 375, sowie eine Verzinsung von 7½ % = M. 562.50 als Entschädi- gung für die Div. pro 1906/07 gewährt. Anleihe Hoesch: M. 6 000 000 in 4 % Oblig. v. 1895 u. 1898, 6000 Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. durch jährl. Ausl. von mind. 3 % am 1./10. (zuerst 1900) auf 1./4. Die Anleihe ist nicht hypoth. sichergestellt, vor Tilg. derselben aber die Ges. nicht berechtigt, eine hypoth. Ein- tragung vorzunehmen. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin: Akt.-Ges. für Montan-Ind.; Berlin, Cöln, Düsseldorf, Bonn, Krefeld: A. Schaaffh. Bankver.: Dortmund: Dortmunder Bankverein; Aachen, Coblenz, Cöln, Viersen, Bonn: Rhein.-Westfäl. Disconto- Ges. und dessen sonstige Niederlass. Aufgelegt 17./12. 1895 zu 101.50 %. Kurs in Berlin Ende 1895–1909: 101.50, 101.40, 101.70, –, 98.50, 94.80, 97, –, 101.10, 101.80, 100.25, 99.75, 97, 98.50, 99.50 %. Anleihe Westphalia: Die Gew. kontrahierte 1896 eine hypoth. sichergestellte Anleihe von M. 2 250 000 in 4 % Oblig. à M. 1000; ab 1898 jährl. mit mind. M. 50 000 durch Ausl. im Febr. auf 1./7. zu tilgen. Zs. 2./1. u. 1./7. Noch in Umlauf 30./6. 1909 von beiden Anleihen zus. M. 6 109 000. Kurs in Essen Ende 1901–1909: 95.75, 99, 99.75, 99.75, 99.75, 99.50, 96, 95, 96 %. Zahlst. wie bei Anleihe Hoesch. Anleihe Limburger Verein: M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. à M. 1000, rückzahlbar zu 102 %, aufgenommen 1905/06 zur Stärkung der Betriebsmittel und zur Deckung der Baukosten für das Werk in Neuoege. Die Anleihe ist auf den gesamten Grundbesitz, die Gebäulichkeiten, Fabrikanlagen und den sämtlichen gesetzlichen Zubehör zur I. Stelle hypothek. eingetragen. Die Rückzahlung erfolgt im Wege der Auslosung vom Jahre 1911 an mit jährl. mind. 3 % des