Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 275 I. Kohlenbergbau. a) Zeche Adolf von Hansemann mit 2 Schächten u. 2 Ziegel- ringöfen. Die Zeche hat 1908/09 422 007 t Kohlen gefördert u. 243 911 t Koks, 3288 t Ammo- niak, 7511 t Teer u. 6 029 120 Stück Ringofensteine erzeugt. Seit der im J. 1902 erfolgten Neuregelung der Geldverhältnisse sind an Arbeiten u. Neuanlagen auf dieser Zeche aus- geführt: das weitere Ausbeuten des Schachtes II sowie in Verbindung damit die Aus- u. Vorrichtungsarbeiten für eine neue Sohle, Einbau einer Wasserhaltungsmaschine daselbst, eiserner Ausbau des Schachtes II für Doppelförderung u. Aufstellung eines eisernen Förder- gerüstes sowie eines Maschinenhauses mt zwei Fördermaschinen auf Schacht II, 12 neue Trockensümpfe; 140 Koksöfen mit Neb enproduktengewinnung; Direktorwohnhaus Erweiterung der Arbeiterkolonie; Kokskohlenturm nebst Becherwerken. Die Bauten u. Neuanlagen er- forderten 1900/01–1908/09: M. 2 240 932, 927 617, 601 222, 423 723, 516 920, 1 324 482, 938 019, 1 535 399, 500 571. b) Zeche Glückauf-Tiefbau bei Barop mit 3 Schächten: Gotthelf, Giesbert und Trau- gott (Förderung 1908/1909: 224 730 t) und 80 Koksöfen (Kokserzeugung 1908/09: 8365 t). Seit 1902 sind neu errichtet worden eine elektr. Wasserhalt. von 3 cbm Leistung; eine elektr. Schleppbahn u. Seilbahn zwischen den beiden Förderschächten; eine neue Wäsche nebst Sepa- ration. Der Ausbau des Schachtes Gotthelf als Hauptförderschacht ist in Angriff genommen. Im Zusammenhang damit wurde bereits eine elektr. Zentrale ausgerüstet mit Turbodynamos Berstellung 1908/09: 82 146 t, 724 t Ammoniak, 1110 t Teer); ferner Brockhauser Tiefbau, Hermanns ges. Schiffahrt, Valeria etc. An Arbeiten u. Neuanlagen der letzten Zeit bis 1909 sind hervorzuheben: weiteres Abteufen u. Ausmauern des Hauptförderschachtes bis zur vierten Tiefbausohle, Aus- u. Vorrichtungsarbeiten sowie eine Wasserhaltung auf dieser Sohle, ein neuer Ventilator, eine Wäsche nebst Separation, 48 Koksöfen, eine Maschinenhalle mit einem alten und einem neuen Kompressor, einer elektr. Zentrale und einer Zentral- kondensation, eine elektr. Schiebebühne, eine Kohlenverladeeinrichtung, eine Abdampf- turbinenanlage für Erzeugung elektr. Stromes, eine neue Schachtsteigeleitung, Ausbau des Wasserschachtes in Eisen; Kokerei von 60 Öfen mit Nebenproduktengewinnung. II. Eisensteinbergbau: Eisensteingruben an der Ruhr, im Siegerlande, in Nassau, im Rheinlande, im Harz, an der Weser. Vorwiegend betrieben werden davon die Spat- u. Brauneisensteingrube Friedrich im Siegerlande und die Brauneisensteingrube Florentine in Nassau, die Roteisensteingrube Wohlverwahrt a. d. Weser, u. die Kohleneisensteingrube Neu-Herzkamp b. Schee. Von Neuanlagen sind hervorzuheben die Um- u. Neubauten auf Grube Friedrich, wo der Schacht weiter abgeteuft u. grösstenteils in Eisenausbau gesetzt ist, u. eine elektr. Zentrale, eine Fördermasch., ein Kompressor, eine Drahtseilbahn u. eine Röst- ofenanlage neu errichtet worden sind. III. Dortmunder Eisen- u. Stahlwerke. Das Werk, das Anschluss an die Bahnlinien der Königl. Eisenbahndirektion Essen hat, entstand im J. 1855 und umfasst gegenwärtig ein Hochofenwerk mit 5 Hochöfen, ein Stahlwerk, 3 Walzwerke, ein Hammerwerk, eine Stahl- formgiesserei, 2 Gaszentralen u. 1 Dampfzentrale zur Erzeugung von Gebläsekraft u. elektr. Strom, eine Brückenbauanstalt, eine Weichenfabrik, eine Achsen- u. Räderfabrik, eine mech. Werkstätte u. Giesserei, eine Eisenbahnwagenfabrik und eine Schiffswerft am Dort- munder Hafen. An Neuanlagen seit dem 30./6. 1902 sind hervorzuheben: 3 neue Hochöfen, eine neue Gaszentrale, 5 Gasgebläsemasch., 5 Gasdynamomasch., 2 Gasreinigungsanlagen, eine Roheisenmischeranlage, eine Stahlwerksgebläsemaschine, eine Abdampfturbinenanlage mit 2 Turbinen, eine Kesselspeisewasserreinigung für sämtl. Kessel, eine Druckwasser- zentrale, eine Rückkühlanlage, eine 900 mm Grobstrasse, 2 elektr. angetriebene Feinstrassen, Um- u. Ausbau der gesammten Gleisanlagen, Verladeeinrichtungen für Stab- u. Formeisen, Verstärk. der Kraftzentralen, Neuaufstellung von Elektromotoren, Schlackensandsteinfabrik. IV. Horster Eisen- und Stahlwerke: 2 Hochöfen, mech. Werkstätte und Giesserei, Achsen-, Haken-, Schrauben- u. Mutternfabrik, eine elektr. Zentrale, sowie eine Federnfabrik für Waggonfedern. Der Gesamtbesitz der Ges. umfasst jetzt ein Areal von ca. 294 ha. Insgesamt sind die Werke ausgerüstet mit: 2 Ringöfen, 360 Koksöfen, darunter 280 mit Nebenproduktenge- winnung, 3 Ammoniak- u. Teerfabriken, 6 Hochöfen (ein 7. im Bau), 7 Kupolöfen, 4 Konverter, 4 Siemens-Martinöfen, 10 Puddelöfen, 2 Roheisenmischer, 28 Windwärmapparate, 78 Pump- werke, 23 Förder- u. Wasserhalt.-Masch., 9 Separationsmasch., 204 Dampfkesseln, 15 Gebläse. Masch. f. Hochöfen u. Konverter, 33 Dynamomasch., 485 elektr. Motore, 10 Kokspressmasch., 4 Kalksteinbrechmasch., 31 Dampfhämmern, 10 Walzenstrassen mit den zugehör. Antriebs- masch., 3 Bandagenwalzwerke, 1263 diversen Arbeitsmasch., Werkzeugmasch. und Krane, 4 Drahtseilbahnen. Zur Vermittelung des Verkehrs auf den Etabliss. dienen 60 km normalspur. und 70 km schmalspur. Bahnen mit 43 Lokomotiven. Für Beamte u. Arbeiter sind 342 Wohnhäuser vorhanden. Auf den grösseren Werken ist durch Menagen für das Unterkommen der un- verheirateten Arbeiter gesorgt. Konsumanstalten liefern ausserdem den Angehörigen der Etabliss. Lebensmittel gegen Barzahlung zu Selbstkostenpreisen. Bei den Werken, d. h. ohne Zeche Hansemann, wurden 1900/1901–1908/1909 für die Fortführung begonnener Bauten, für Umbauten u. sonst. Vermehrung der Anlagen insges. 18*