Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 301 zusammen M. 102 500 abgeschrieben sind. –— Der Grundstücksbesitz in Braubach umfasst zurzeit ca. 230 000 qm, die bebaute Fläche ca. 10 000 qm. Die Ges. besitzt daselbst eine komplette Anlage zur Verhüttung von Blei-, Kupfer- und Silber- Erzen, Aschen und anderer Materialien. Mit derselben können ca. 60 000 t Schmelzgüter verarbeitet und ca. 30 000 t Blei gewonnen werden. Ausser Blei gelangen noch Gold, Silber und Kupfer zur Gewinnung. Sämtliche Anlagen sind nach den neuesten Erfahrungen der Technik einge- richtet. Ferner vorhanden ein Verwaltungsgebäude, ein Laboratorium, 10 Arb.-Häuser und ein Wohlfahrtsgebäude. Letzteres enthält einen Speisesaal für 200 Mann, ferner Bad- und Wasch-Einrichtungen; neu hinzugekommen ein Schlafhaus. Die Anlagekonten erhöhten sich 1907/08 um M. 91 446, ferner erforderten die Wohlfahrtsgebäude M. 74 025. Zugänge 1908/09 M. 124 968. Die Ges. plant die Erricht. einer Schwefelsäurefabrik um die abziehenden Gase möglichst unschädlich zu machen. Die Anlagen haben Anschluss an die Nassauische Klein- bahn. Produktion 1904/05: 20 894 055 kg Blei u. 34 620 kg Silber; 1905/06: 23 410 661 kg Blei u. 37 830 kg Silber; 1906/07: 20 538 744 kg Blei u. 27 478 kg Silber; 1907/08: 25 085 634 kg Blei u. 26 136 kg Silber; 1908/09: 28 614 544 kg Blei u. 29 073 kg Silber. Ca. 500 Beamte u. Arb. Das Geschäftsjahr 1907/08 ergab nach M. 87 562 Abschreib. einen Gesamtverlust von M. 1 518 613, wovon M. 738 000 aus den Reserven Deckung fanden, so dass ein Verlustsaldo von M. 780 613 verblieb, der auf neue Rechnung vorgetragen wurde. Die Ursache des grossen Verlustes ist der rapide Preissturz von Blei in den Monaten Nov. u. Dez. 1907, der die Ges. nach Mitteilungen der Verwalt. besonders betroffen habe, weil der verstorbene Dir. der Ges. grosse Erzabschlüsse gemacllt hatte. 1908/09 ging die Unterbilanz auf M. 395 839 zurück. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000. Die a. o. G.-V. v. 24./2. 1906 beschloss zwecks Stärkung der Betriebsmittel Erhöhung um M. 500 000 in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./6. 1906, übernommen von einem Konsort. zu 120 %, angeboten den Aktionären 4: 1 vom 10.–29./3. 1906 zu 125 %. Agio mit M. 88 000 in R.-. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Partial-Oblig. lt. G.-V. v. 20./2. 1899, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 1000, auf den Namen Bass & Herz u. durch Indossament übertragbar. Zs. 1./6. u. 1./12. Tilg. mit 1 % und ersp. Zs. ab 1900 innerh. 38 Jahren durch jährl. Ausl. im Febr. auf 1./6.; verstärkte oder Totalkündig. ab 1900 zulässig. Keine hypothek. Sicherstell., doch verpflichtete sich die Ges., die ihr gehörigen Liegenschaften weder zu veräussern noch zu verpfänden, auch weitere Anleihen nicht aufzunehmen. Falls die Ges. einzelne ihrer Liegen- schaften oder Teile derselben zu verkaufen beabsichtigt, so soll die Zustimm. hierzu im Namen der Obligationäre von dem Bankhause Bass & Herz erteilt werden, sofern der die Taxe eines von diesem Bankhause zu ernennenden Sachverständigen erreichende Kaufpreis zur Verstärk. der nächsten Tilg.-Rate verwendet wird. Der Erlös der Anleihe diente zur Abtrag. der Hypoth.- Schuld von M. 125 825 u. zur Verstärk. der Betriebsmittel. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der ausgel. Oblig. 10 J. (F.). Zahlst.: Frankf. a. M.: Gesellschaftskasse, Bass & Herz; Mainz: Schmitz, Heidelberger & Co. Kurs in Frankf. a. M. Ende 1899–1909: 101.50, 100, 98, 99, 101.50, 103.70, 104.80, 103.60, 100.50, 97, 99 %. Zugel. M. 1 000 000, wovon zur Subskript. aufgel. M. 500 000 6./5. 1899 zu 102 %. Die Anleihe ist jetzt voll begeben u. waren 31./5. 1909 noch M. 873 000 in Umlauf. Geschäftsjahr: 1./6.–31./5. Gen.-Vers.: Spät. Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl. u. Abschreib., vom Rest 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 15 % Tant. an A.-R., Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Mai 1909: Aktiva: Grundeigentum 120 800, Hüttengebäude 322 600, Bahn- anlagen 107 700, Wohn- u. Okonomiegebäude 146 400, Gemeindemühle 23 300, Wasserläufe 17 500, Drahtseil- u. Bremsbahn 7 600, Ofen 215 000, Masch. u. Kessel 294 000, Rauchkanal u. Kammern 115 700, Beleucht. u. Löschwesen 16 500, Gezähe u. Utensil. 8500, Fuhrwesen 28 900, Mobil. 5500, Wohlfahrtsgebäude 124 100, Arbeiterhäuser 35 400, Filter-Anlage 33 900, Versich. 2685, Kaut. 1471, Arb.-Vorschuss 202, Kassa 14 715, Patent 1, versandfert. Blei 924 079, Erze, Aschen etc. 933 326, Kohlen, Koks etc. 94 619, Menage 768, Debit. 747 336, Pens.-, Witwen- u. Waisenkasse 19 475, Avale 4000, Verlust 395 839. – Passiva: A.-K. 2 500 000, Oblig. 873 000, Unterst.-F. 20 000, Arb.-Lohn-Kto 21 479, Betriebs-Kranken- u. Witwenkasse 864, alte Div. 270, Kredit. 1 322 849, Pens.-, Witwen- u. Waisenkasse 19 475, Avale 4000. Sa. M. 4 761 938. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 780 613, Betriebs-Unk. 166 102, Handl.- Unk. 121 258, Beamten- u. Arb.-Versich. 18 176, Gehälter u. Löhne 519 979, Zs. 101 737, Ver- sich. 298, Abschreib. auf Anlagen 75 887, do. Patente 12 499. – Kredit: Waren 1 391 486, verfall. Div. 130, Pacht 9096, Verlust (Vortrag) 395 839. Sa. M. 1 796 553. Kurs der Aktien Ende 1898–1909: 105.50, 98.80, 95, 74.60, 100.40, 115.10, 139.40, 146, 144, 109.50, 75.50, 106.20 %. Zugel. M. 2 000 000, davon z. Subskript. aufgel. M. 1 120 000 am 30./8. 1898 zu 118.50 %. Notiert Frankf. a. M. Dividenden: 1895/97: 9 % (24 Mon.); 1897/98–1908/09: 7, 7, 7, 0, 5, 8, 8, 9, 9, 9, 0, 0 %. Coup,- Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Wilh. Homberger, Wald. Kühnau, Frankf. a. M. Prokurist: Hugo Saur. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Alfr. Weinschenk, Frankf. a. M.; Carl Gunderloch, Mainz; Paul Kohn-Speyer, London. Zahlstellen: Für Div.: Frankf. a. M.: Gesellschaftskasse, Bass & Herz; Mainz: Schmitz, Heidelberger & Co.; Bonn: A. Schaaffh. Bankverein.