302 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Deutsche Gold- u. Silber-Scheide-Anstalt vorm. Roessler in Frankfurt a. M. Gegründet: Jan. 1873; eingetr. 28./1. 1873. Statutänd. 30./6. 1899, 29./4. 1902 u. 2./7. 1907. Die Ges. ist hervorgegangen aus den Frankfurter Firmen Friedr. Roessler Söhne“ u. „Hector Roessler“ u. erwarb Jan. 1873 das Edelmetallgeschäft der Firma Ph. Abr. Cohen in Frankf. a. M. Zweck: Ein- u. Verkauf von Edelmetallen, Schmelzen u. Scheiden derselben, Präparation derselben für bestimmte Zwecke u. Fabrikationszweige, Herstellung von chemischen Pro- dukten, keram. Farben, elektr. Öfen etc.; auch Bank-Abteil. Die Ges. hat eine Kommandite in Berlin und ist beteiligt bei der Usine de Deésargentation (Entsilberungsanstalt u. Schmelzhütte) i. Hoboken b. Antwerpen, The Rössler & Hasslacher Chemical Co. in New York. der Niagara Electro-Chemical Co. in New York, der Elektro-chem. Fabrik Natrium, G. m. b. H. (mit Fabrik in Rheinfelden), der Chem. Fabrik Residua, G. m. b. H. u. der Chem. Fabrik Schlempe, G. m. b. H. (letztere 3 in Frankf. a. M.), der Chemischen Fabrik Wesseling bei Cöln, der Chemischen Fabrik in Taucha G. m. b. H. in Taucha, den Kaliwerken A.- G. in Prag-Kolin, der Sociéte anonyme de Produits chimiques de I'Aisne, Roucourt-St. Quentin und mit kleineren Beträgen bei verschiedenen anderen Ges. Der seitens der Frankf. Ges. in Kommanditen angelegte Betrag belief sich ult. März 1909 auf M. 1 939 400 gegen M. 1 722 500 in 1908, die Beteiligungen durch Aktienbesitz stiegen 1908/09 von M. 4 600 000 auf M. 5 840 000. Die neuerliche Dotier. des Ern.-F. mit M. 400 000 bezw. 200 000 wird mit umfangreichen baulichen Umänderungen in den alten Geschäftsräumen begründet. Die Ges. hat 1906/07 eine Anzahl südlich an ihrem jetzigen Besitz in der Schneidwallgasse anstossende Grundstücke erworben. Da das Grundstück an der Gutleutstr. keinen Raum für eine Ausdehnung bietet, 80 wurde 1908/09 von der Stadt Frankfurt ein grösseres Gelände am Osthafen angekauft. Zu weiteren Rückstell. der Konjunkturwverhältnisse halber wurden neuerdings M. 400 000 verwandt. Kapital: M. 10 000 000 in 3000 Aktien (Nr. 1–3000) à M. 600 u. 8200 Aktien (Nr. 3001–11 200) à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht 1882 um M. 600 000, 1887 um M. 900 000, 1889 um M. 900 000 1892 um M. 1 400 000 (mit 175 % begeben); fernere Erhöh. lt. G.-V. v. 30./6. 1899 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./7. 1899, davon bezogen auf Grund der Statuten 333 Stück von der Bank f. Handel u. Ind. zu 190 %, angeboten die restl. 667 Aktien den Aktionären 11.–29./7. 1899 zu 190 %, auf nom. M. 15 000 alte Aktien entfielen nom. M. 2000 neue Aktien; neuerlich erhöht zwecks Vergröss. u. Neuanlagen lt. G.-V. v. 29./4. 1902 um M. 1500 000 (auf M. 7 500 000) in 1500 ab 1./7. 1902 div.-ber. Aktien à M. 1000, hiervon bezogen von der Bank f. Handel u. Ind. auf Grund der Statuten M. 500 000 zu 200 %, restl. M. 1 000 000 angeboten den Aktionären 14.–30./6. 1902 zu 200 %; auf M. 6000 nom. alte Aktien entfiel eine neue à M. 1000. Auf Zahl. vor dem 30./6. 1902 wurden 4 % Zs. vergütet. Agio mit ca. M. 1 450 000 in den R.-F. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 2./7. 1907 um M. 2 500 000 (auf M. 10 000 000) in 2500 Aktien zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1907, hiervon bezogen von der Bank für Handel u. Ind. auf Grund der Statuten M. 833 000 zu 230 %, restl. M. 1 667 000 angeboten den Aktionären v. 1.–15./8. 1907 zu 230 %; auf M. 9000 nom. alte Aktien entfielen 2 neue Aktien zu M. 1000. M. 1 658 000 wurden bezogen, verbliebene M. 9000 anderweitig zu 415 % verkauft. Der Erlös der Aktien von 1907 diente zur Vermehrung der Betriebsmittel im Hinblick auf die Entwickelung der Geschäfte, den Ausbau der eignen u. den der Ges. nahestehenden Fabriken etc., ferner zur Abtragung der vor einigen Jahren aufgenommenen Schuld von M. 2 000 000, ausserdem werden davon M. 500 000 zur Ablösung der Gründer- rechte der Darmstädter Bank verwandt (s. u.). Agio mit ca. M. 3 100 000 in R.-F. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. (Bis 1898 v. 1./7.–30./6.) Das Geschäftsj. 1898/99 umfasste die Zeit v. 1./7. 1898 bis 31./3. 1899. Gen.-Vers.: Spät. Sept. Stimmrecht: Jede Aktie zu M. 600 = 1 St., jede Aktie zu M. 1000 = 2 St.; jedoch soll, soweit der Aktienbesitz eines Aktionärs durch 3000 teilbar ist, der Besitz von je M. 3000 Aktien 5 St. gewähren u. bleibt der überschiessende Betrag unter M. 600 ausser Berechnung. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K. ist erreichf), event. Sonderrückl. u. Abschreib., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 5 % Div., vom Rest 5 % Tant. an A.-R., wenn derselbe aus 6 Mitgliedern besteht, bei mehr als 6 Mitgliedern je 1 % Tant. mehr; Überrest zur Verf. der G.-V. Die Gewinnreserve kann auf Antrag des A.-R. u. G.-V.-B. zur Verstärk. der Div. verwendet werden, jedoch mehr als 5 % des A.-K. dürfen in einem Jahre nicht entnommen werden. Bilanz am 31. März 1909: Aktiva: Vorrätige Edelmetalle 2 917 811, Wechsel 3 514 038, Kassa u. Reichsbankguth. 1 095 875, Bankguth. u. kurze börsenm. Darlehen 2 909 421, vorrätige Chemikal., Farben, Öxyde etc. 867 852, Gebäude 2 100 000, Utensil. 400 000, Mobil. 1, Patent- Kto 1, Bibliothek 1, Assekuranz 1, Grundbesitz 1 600 000, Effekten 5 840 000, Kommanditkto 1 939 400, Avale 950 000, gedeckte Aussenstände u. Vorschüsse auf Waren 5 807 820, teil- weise gedeckte Aussenstände 1 952 825, ungedeckte do. 5 889 385. – Passiva: A.-K. 10 000 000, R.-F. 7 800 000, Ern.-F. 2 200 000, Gewinn-Res. 1 000 000, Delkr.-Kto 250 000, Pens.-R.-F. 675 000, Enterstütz. 170 000, Avale 950 000, Tratten 230 960, Versuchskto 100 000, Kredit. lauf. Rechn. 3 943 198, Depots u. Kaut. 2 191 157, auf Termin kündbare Posten 2 569 180, Beamten-Pens.- Kasse 100 000, Extrarückstell. 400 000, Tant. 1 105 244, Grat. 120 000, Div. 3 300 000, do. rückst. 3540, Vortrag 676 172. Sa. M. 37 784 434.