Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 317 der früheren Firma Harkort's Erben gehör. Schwefelsäurefabrik. Urspr. Sitz der Ges.: Hagen i. W., dann Haspe. 1876 Verpacht. der chem. Fabrik daselbst u. Verlegung des Sitzes nach Schwelm, wo die Eisen- u. Schwefelkies-Zeche Schwelm betrieben wurde, und von da 1888 nach Gotha. 1891 Betriebseinstellung der Zeche Schwelm. 1896 Wiedereröffnung eines kleinen Betriebes auf Eisenstein, sowie Inbetriebnahme einer Dampfziegelei daselbst. 1./1. 1897 Zurücknahme der chem. Fabrik Harkorten in Haspe in Selbstbetrieb; Sulfat- u. Salzsäure-Anlage, Schwefelsäure, chem. reine Salzsäure nach einem patentierten Verfahren, Schwefelnatrium, Antichlor, Barytfabrikate. Das Gesamtareal in Haspe umfasst 144 714 qm. 1908 Ankauf einer in Betrieb befindl. Schwerspatgrube in Meggen i. W. für M. 290 000. Die Ges. besitzt ferner: Verschiedene Brauneisensteinfelder im Nassauischen u. Berechtig. auf Braunsteingewinnung; ferner eine durch Mutungen u. Verleihungen erworbene Reihe von Berechtsamen auf Mangan-, Eisen- u. Schwefelerz, sowie auf Braunkohlen in der Provinz Hessen; 1906/07 angestellte Bohrungen haben ein Braunkohlenflöz von 2–5 m Mächtigkeit ergeben. Die Ges. erwarb zufolge G.-V.-B. vom 29./8. 1884 sämtliche Kuxe des Goldbergwerks „Rudaer Zwölf Apostel-Gewerkschaft“ zu Bräd u. Krystyor in Siebenbürgen für fl. 1 200 000 = M. 1 980 000, ferner zufolge G.-V.-B. vom 17./6. 1889 von der Zdraholczer St. Fohann Evangelist- Gewerkschaft deren St. Johann Evangelist Goldbergwerk Grube Valeamori zu Krystyor in Siebenbürgen zur Grösse von 486 652 qm nebst 6 Freischürfen, einem Pochwerk, Beamten- u. Arbeiterwohnungen etc. für fl. 510 000 = M. 850 000 ab 15./7. 1889, ferner zufolge G.-V.-B. v. 27./9. 1898 das Goldbergwerk Muszari bei Ruda für M. 2 419 420 nebst hierzu gehörigen Braunkohlengruben bei Körösbanya u. Czebe, endlich im Jahre 1902/1903 die sämtl. Kuxe der an Ruda angrenzenden Gewerkschaft Kristyor mit einer Feldesberechtsame von 2 610 000 am für den billigen Preis von M. 75 000. 1898 wurde ein neues Central- Pochwerk in Gurabarza in Betrieb gesetzt. Die Beteilig. mit 50 % an dem Goldbergwerk Füzesd-Magura im Jahre 1889 hat nur Zubussen erfordert; der Untersuchungsbetrieb ist daselbst im März 1899 eingestellt u. die Ges. in Liquid. getreten. Die Beteilig. am Trans- sylvania Goldsyndikat wurde 1902 mit M. 98 391 vollständig abgeschrieben. Das Grubenfeld der Braunkohlengrube Czebe wurde 1907/08 durch Verleihungen um 221 364 148 qm vermehrt. Die neue Grubenbahn daselbst erforderte 1906/08 ca. M. 190 000. Förderung 1906/07–1908/09: 10 354, 11 057, 13 983 t. Da die letzten Untersuchungsarbeiten in der Grube Muszari eine dauernde Besserung der Förderungsverhältnisse nicht eröffneten, so beschloss die Verwalt. 1903 auf Muszari eine bes. Abschreib. von M. 2 131 883 vorzunehmen, wozu der Reingewinn pro 1902/1903 mit M. 526 445 abzügl. der vertragsm. Tant. des Vorst. von M. 11 313, also mit M. 515 132 verwendet wurde u. die mit M. 1 616 751. verbleib. Unterbilanz aus dem R.-F. Deckung fand. Den Hauptschwerpunkt für die Ges. bilden die Rudaer und Zdraholczer Goldbergwerke (Gesamtareal 5 864 227 qm, ausserdem 8 309 000 qm Beleihungen), zu denen in 1902/1903 die erworbenen u. mit Ruda vereinigten 2 610 000 am der Gewerkschaft Kristyor noch hinzu- gekommen sind. Goldproduktion 1897/98–1908/09: 786 582, 877 143, 1 138 255, 1 198 019, 1 167 033, 1 427 817, 1 654 695, 1 721 731, 1 880 306, 1 713 670, 1 824 586, 1 579 916 g = K. 3 592 392. Statistik für Ruda, Valeamori u. Muszari: 1902/03 1903/04 1904/05 1905/06 1906007 1907/08 1908/09 Erzgewinnung . . t 181 524 188 177 184 092 187 815 167 783 176 460 172 548 Verpocht . . „ 181 900 188 144 183 290 187 501 168 994 175 857 173 146 Poch-u. Schlieggold g 1 078,591 1 217,889 1 203,628 1 297,332 1 174,905 1 249,979 1 150,718 Freigold . . . „ 349,226 436,806 518,103 582,974 538,765 574,607 429,198 Ausbringen pr. t. 7,83 8,71 9,39 10,02 10,27 10,37 9,12 Wert d. Produkte . fl. 1 593 435 1 878 191 1 944 332 2 114 633 2 061 381 2 047 576 1 441 602 Kapital: M. 8 400 000 in 4764 konv. St.-Prior.-Aktien à M. 600 (Nr. 1– 4764) und 4618 neuen St.-Prior.-Aktien à M. 1200 (Nr. 4765–9382). Alle Aktien sind gleichber. Urspr. M. 6 000 000, 1886 auf M. 3 999 600 herabgesetzt, erhöht 1889 u. 1890 auf M. 7 680 000, reduziert 1895 auf M. 7 042 800, neuerdings erhöht lt. G.-V. v. 27./9. 1898 um M. 2 958 000 (auf M. 10 000 800) in 2645 St.-Prior.-Aktien à M. 1200, div.-ber. ab 1./7. 1898; hiervon angeboten M. 1 761 600 am 10.–24./10. 1898 den alten Aktionären zu 143 %. Die G.-V. v. 23./5. 1903 beschloss den Ankauf und die Einziehung von Aktien um bis M. 1 000 800 (also Reduzierung des A.-K. auf M. 9 000 000) aus den flüssigen Mitteln der Ges. Der Ankauf der Aktien erfolgte zu M. 921 252.55 = 92.05 % ohne Zs. Die G.-V. v. 22./12. 1903 be- schloss nach Massgabe der vorhandenen Mittel bis 31./12. 1907 weitere nom. M. 1 500 000 Aktien bis zum Höchstkurse von 92.50 % plus 4 % Zs. zurückzukaufen. Einreichung der Angebote bis 15./1. 1904. Vorerst sind M. 600 000 zu M. 550 806 = 91.80 % angekauft worden, sodass M. 8 400 000 A.-K. verblieben. Abnahme u. Bezahlung der zurückgekauften Aktien am 31./12. 1904. Bis dahin wurden 4 % Zs. auf den Nennwert vergütet. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. im Dez. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 600 = 1 St., jede Aktie à M. 1200 = 2 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., vertragsm. Tant. an Vorst., sodann 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen, auf Gen.- Unk. zu verbuchenden Vergütung von M. 20 000), Rest zur Verf. der G.-V.