326 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 635 732 801 qm Feldergrösse, sowie in Luxemburg-Lothringen gemeinschaftl. mit der Guten- hoffnungshütte zu Oberhausen 19 Gruben mit 37 215 293 qm Feldergrösse. Zum Teil sind diese Felder gleichzeitig auf Manganerze verliehen. Ferner besitzt die Ges. zahlreiche Ver- leihungen auf Kupfer-, Blei-, Zink- u. Schwefel-Erze, sowie auf Braunkohlen u. Tone. Die Braunkohlenfelder Vertrauen u. Vertrauen-Erweiterung in Grösse von zus. 1300 ha liegen zwischen Jülich u. Eschweiler. Von den Gruben unter 10. sind gegenwärtig nur 2 Eisen- steingruben in Luxemburg-Lothringen in eigenem Betrieb. Eine grosse Anzahl der Gruben- felder in der Rheinprovinz und in Nassau sind noch unaufgeschlossen, eine kleinere Zahl eigener Erzbergwerke nahezu abgebaut. Zu obigem Besitz kommen infolge der Fusion mit dem Hoerder Verein (siehe diese Ges.) noch folgende Anlagen: 1I. das Hoerder Hochofenwerk, bestehend aus 6 Hochöfen und 352 Koksöfen, von denen 180 zur Gewinnung von Nebenprodukten eingerichtet sind; 12, das Dortmunder Hochofenwerk mit 2 Hochöfen und 100 Koksöfen; 13. die Hermanns- hütte, in den Gemeinden Hoerde, Berghofen u. Schüren belegen und folgende Anlagen um- fassend: ein Thomasstahlwerk mit zugehöriger Dolomitanlage, ein Siemens-Martinwerk mit 7 Öfen, eine Stahlformgiesserei, ein Hammerwerk nebst Pressbau, ein Blockwalzwerk, 2 Stahlschienenwalzwerke, ein Blechwalzwerk, ein Feinwalzwerk, ein Bandagen- und ein Radscheibenwalzwerk, eine Werkstatt zum Pressen von Kesselböden, Eisenbahnwagen- u. Drehgestellteilen, eine Kesselschmiede, Eisengiesserei, Räderfabrik, mechanische Werkstatt, Walzendreherei, Zentralreparaturwerkstatt und Fabrik feuerfester Steine; 14. 3 Ringofen- anlagen, davon je eine auf dem Hoerder Eisenwerk, auf der Zeche Schleswig und in der Nähe der Hermannshütte belegen. Die letztere Ringofenanlage ist verpachtet; 15. das Hoerder Kohlenwerk mit einer Berechtsame von 12 652 102 dm und den Zechen Schleswig bei Brackel (2 Förderschächte) und Holstein bei Asseln (ein Förderschacht in Betrieb, ein weiterer nahm im Herbst 1908 die Förder. auf; 16. die Eisensteingrube Reichsland bei Bollingen in Lothringen (Minette) Gesamtgrösse 579 ha 15 a 25 qm. Die Ges. ist hieran zu beteiligt; 17. sonstiger Bergwerksbesitz: eine Anzahl Kohlen- u. Eisenstein-Konzessionen in Westfalen, im Harz, im Siegerlande, in Nassau, im Grossherzogtum Hessen u. an der Mosel. Gesamt- grösse der Kohlenfelder 5 175 000 am, der Eisensteinfelder 195 712 000 qm. Ein Kalkstein- bruch im Hönnetal, Gemeinde Hemer, Areal 2½ ha. 18. Nach Aufnahme der Akt.-Ges. Steinkohlenbergwerk Nordstern im März 1907 kamen noch folgende Besitzungen hinzu: Die Steinkohlenbergwerke Nordstern zu Horst-Emscher, Holland zu Gelsenkirchen-Wattenscheid und Graf Moltke zu Gladbeck, mit 11 vollständig ausgebauten und modern eingerichteten Förderschächten, wovon 3 auf Zeche Nordstern und je 4 auf Zeche Holland und Zeche Graf Moltke. Die Zechen haben 375 Koksöfen, darunter 265 mit der Einrichtung zur Gewinnung von Nebenprodukten, als welche Teer, schwefelsaures Ammoniak und Benzol gewonnen werden. Teer und Benzol werden in besonderen Anlagen auf Zeche Holland weiter verarbeitet. Hier befindet sich auch eine Brikettfabrik System Tigler-Surmann mit 3 grossen Pressen zur Herstell. von 5 u. 10kKg-Briketts. Auf den 3 Zechen sind 4 Ringofenanlagen. 19. Sonstiges Bergwerkseigentum, und zwar: die stilliegende Zeche Helene Nachtigall bei Witten. Ferner besitzt die Ges. mehr als %o sämtlicher Kuxe von 12 Maximalfeldern auf der linken Rheinseite unterhalb Orsoy. 20, Die Phoenix beteiligte sich von Beginn des J. 1908 ab zur Hälfte an dem vollständig aufgeschlossenen und in vollem Betrieb befindlichen Kalksteinbruch Schlupkothen bei Aprath, weleher ab 1910 die Hütten zu Ruhrort, Bergeborbeck u. Kupferdreh mit Kalkstein u. ge- branntem Kalk versorgen soll. Für das Hoerder Werk sicherte sich die Ges. in Gemeinschaft mit dem Eisen- u. Stahlwerk Hoesch den Erwerb eines mächtigen Kalksteinvorkommens von ausgezeichneter Qualität (Kalksteinbruch Klusenstein) bei für Hörde günstiger Fracht- lage. Schliesslich erwarb der Phoenix noch mit der Firma Thyssen & Co. das Recht auf den Abbau von Dolomit in der sogen. Donnerkuhle bei Hagen i. W. auf die Dauer von 50 Tahren. Der Bedarf der Abt. Hoerde wird ab 1910 daraus gedeckt. Mit dem Bezuge dieser Rohstoffe durch den Phoenix kann erst nach Ablauf der bestehenden Lieferungsverträge, d. h. für Ruhrort Anfang 1910, für Hoerde Anfang 1913, begonnen werden. Die Zugänge für diese Kalksteinbrüche betrugen zus. M. 1 472 072. Der Grundbesitz des „Phoenix“ beträgt nach der Fusion mit dem Hoerder Verein und mit dem Steinkohlenbergwerk Nordstern insgesamt 1138 ha 22 a 40 qm; die Zahl der auf sämtlichen Werken und Gruben z. Z. beschäftigten Arb. und Meister rund 33 127. Vorhanden sind 1239 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser mit 4381 Dienst- u. Mietwohnungen. Produktion in t: 1902/03 1903/04 1904/05 1905/06 1906/07*) 1907/08*) 1908/09*) Eisenstein (Nassau) . 13 138 23573 37 964 — 5 (C. Lueg) 284 670 301 552 269 678 272 723 349 851 369 402 380 669**) 5 (Steinberg) 112 670 130 849 157 478 155 949 155 264 157 595 169 151*) „ (Reichsland) = 188 911 168 689 174 185 Rohesesds. 08883. . 906 528 Rohstahl . . 3325 628 340 684 369 714 427 917 979 246 962 243 937521 Fertige Fabrikate. . 338 937 362 727 374 142 423 862 1000 771 955 993 949 121 Kohlen . . . 480 004 544 143. 540 283. 679 548 2 476 769 4 177 450 4 337 522 Koks 3 = 896417 1 154 068 1 147 060 Briketts 19 660 58 811 66381 Arbeiterzahl. . . . 11 197 11 513 12 153 12 766 30 944 32 475 33 127 *) Sämtliche Produktionszahlen verstehen sich ab 1.7. 1906 inkl. Hörder-Verein u. ab 1./1. 1907 inkl. Nordstern. *) Für den Phoenix kommt hiervon nur die Hälfte in Betracht.