Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. der Myslowitz-Grube für M. 1 000 000. Letzterer erhielt für sein Einbringen 1000 Aktien à M. 1000, ersterer 14 996 Aktien a M. 1000; ausserdem übernahm die Ges. als Selbst- schuldnerin zur eigenen Verzinsung und Amortisation –— neben einer Hypothek von M. 13 200 auf Nr. 261 Schloss Myslowitz – M. 4 000 000 (restl. M. 2 805 500 wurden per 1. April 1896 ausgelost) von derjenigen 4 % Anleihe, welche von Tiele-Winckler am 2. Aug. 1887 im Gesamtbetrage von M. 8 000 000 aufgenommen hatte. Zweck: Betrieb des Bergbaues und Gewinnung, Veräusserung, sowie Verwertung von Erzen, Mineralien und Fossilien jeder Art auf eigenen und gepachteten Bergwerken und Erz- förderungen- Besonders wird Roheisen produziert und zu Gusswaren und Walzfabrikaten verarbeitet. Die Ges. besitzt die Rittergüter Hohenlinde und das Grundstück Nr. 415 in Bogutschütz, ferner in Ober-Lagiewnik 3 Hochöfen (wovon 2 im Betrieb), „Hubertus- hütte' nebst Giesserei, Werkstatt und Kesselschmiede, 5 im Betriebe befindliche Stein- kohlenbergwerke u. eine Koksanstalt auf Florentinegrube (s. unten). Die Ges. erweiterte die Hubertuskütte um ein seit 1900 im Betrieb befindl. Stahlwerk; das zugehör. Walzwerk wurde auf Marthahütte angelegt und kam im Dez. 1900 in Betrieb. Auf Hubertus- hütte ist 1905/07 eine neue Koksanstalt errichtet. Ferner sind vorhanden das Eisen- werk Marthahütte mit Puddelwerk, Handelseisen- u. Trägerwalzwerk, mehrere Eisenerz- förderungen bei Tarnowitz und in Ungarn, sowie eine grosse Anzahl Grundstücke. Ein Teil des Grundbesitzes ist an die Arbeiter zu billigem Preise verpachtet. Die Rittergüter Hohenlinde, die Ökonomie der Myslowitzgrube und die Grundstücke der Gruben bei Brzezinka befinden sich in eigenem landwirtschaftl. Betriebe. Auch werden Ziegeleien betrieben, während der Betrieb der Kalksteinbrüche u. Kalköfen, weil unlohnend, zum Teil bezw. ganz eingestellt ist. Der Besitz der Ges. an Steinkohlenbergwerken stellt sich auf 49 644 833 qm u. ver- teilt sich auf 61 Gruben, von denen die konsolidierte Florentinegrube, Ferdinandgrube, Myslowitzgrube, Neu-Przemsagrube u. konsolidierte Carlssegengruben Betriebsgruben sind, während die übrigen im Fristen liegen und zum kleinen Teil von den Betriebsgruben mit abgebaut werden. Ausserdem besitzt die Ges. noch Anteile bezw. Kuxe von 14 Steinkohlenbergwerken, von denen 2 im Betriebe sind und Ausbeute bringen. Die Florentinegrube hat 3 besondere Schachtanlagen mit 3 Förderschächten, die Ferdinand- grube 2 Schachtanlagen mit 3 Förderschächten, die Myslowitzgrube 1 Schachtanlage mit 3 Förderschächten u. die Neu-Przemsagrube u. Carlssegengrube haben je 1 Schachtan- lage mit je 2 Förderschächten. Der ganze Grundbesitz liegt in Oberschlesien u. umfasste Ende 1909 über 2011 ha mit etwa 450 Wohnhäusern, welche von 3331 Parteien bewohnt wurden. Zahl der Beamten u. Arb. Ende 1906/07–1908/09: 10 968, 12 218, 13 399. – Im Frühjahr 1900 wurden die den Gruben der Ges. benachbarten Kohlenfelder Carlssegen u. Glückauf mit Zubehör zwecks Abrundung u. Vervollständigung des Grubenbesitzes erworben. Zur Schaffung der hierfür und zur Ablösung der Freikuxlast von den alten Gruben erforderl. Mittel (ca. M. 3 200 000) beschloss die G.-V. v. 29./3. 1900 Erhöhung des A.-K. um M. 2 000 000 (s. unten), Im Mai 1900 wurden der Ges. ferner die Wandagrube bei Brzezinka angegliedert. Auch 1902 wurden eine Anzahl Bergwerksanteile hinzugekauft. An der Ausgestaltung der Betriebsanlagen wird unausgesetzt gearbeitet, der Besitz an Grubenanteilen u. Grund- besitz ist in der letzten Jahren ständig vermehrt worden. Durch Erwerb von M. 10 501 000 Aktien der A.-G. Preussengrube (A.-K. M. 21 000 000, s. unter Kapital) hat die Ges. sich 1906 massgebenden Einfluss auf diese Firma erworben. Die Preussengrube fördert seit 1./4. 1906 Flamm-, Gas- u. Kokskohlen. Die Erwerbung der Aktienmajorität der Preussengrube, deren Betrieb gemeinschaftlich mit dem der alten Gruben der Katto- witzer A.-G. geführt werden soll, ist erfolgt zum Zwecke einer Expansion der Katto- witzer A.-G. u. Verlängerung ihrer Lebensdauer, sowie insbesondere um ihr den für ihre Eisenindustrie notwendigen regelmässigen u. ausreichenden Bezug von Kokskohlen zu sichern. Div. der Preussengrube 1907/08 u. 1908/09: 0 %, da sich das Kohlenwerk noch im Entwicklungsstadium befindet. – Die Erwerbung grosser Grundstückskomplexe 1906 (s. bei Kapital) ist erfolgt, um namentlich für die Ferdinandgrube der Gefahr einer zu starken Überbauung ihres Grubenfeldes zu begegnen und durch Grundankauf ihr die fernere Disposition über wertvollste Teile ihres Feldes sowie die Durchführung ungestörter Betriebspläne zu sichern. In Ungarn wurde 1900 ein Komplex von Erzgruben angekauft, um für die Hochöfen einen eigenen Erzvorrat zu schaffen, nachdem die Erzbeschaffung für Oberschlesien immer schwieriger und teurer wird. Produktion: 1903/04 1904/05 1905/06 1906/07 1907/08 1908/09 Steinkohlen . . . t 2 422 584 2 442 566 2 520 657 2 641 910 2 888 314 3 020 135 Eieler e? 18 868 18 606 22 296 13 367 12 102 Eisengusswaren . „ 4124 2 540 2 928 4 991 4.753 4.959 Roheisen . .. „ 54 692 59 336 70 030 70 619 67 322 68 263 Handelseisen . . „ 39 029 57078 52 132 59 823 67590 55 600 EKHg... 69 862 70680 79 054 85 104 81397 I 5377 4 929 4732 4 992 4 846 4 636 Ammoniakwasser . „ 33 282 32 003 27 107 3 7 1390 Kalksteine 1.704 2 572 352 4590 5 425 6647 Ziegel . . . (Mille) 12 078 12 950 16 101 15 566 14 088 14 115