338 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. sich 1908/09 auf M. 355 496 erhöhte. Der Verlust wird mit dem vorjährigen Rückgang der Zinkpreise u. mit Umbauten in Verbindung gebracht, die das Unternehmen zur Verarbeitung auch anderer als schlesischer Erze, so der spanischen, instandsetzen sollen. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 21./10. 1908 um M. 500 000, begeben zu pari. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3.; das I. Geschäftsjahr v. 1./1.–-31./12. 1907. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1909: Aktiva: Hütten- u. Fabrikanlagen 4 104 783, Grubenfelder 208 457, Kassa 21 658, Bestände 580 413, Kaut.-Effekten 2149, Avale 71 000, Debit. 549 464, Verlust 355 946. – Passiva: A.-K. 3 500 000, Akzepte 641 732, Avale 71 000, Kredit. 1 676 349, Hypoth. 4250. Sa. M. 5 893 422. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 37 141, Abschreib. 89 096, Zs. 32 104, Handl.-Unk. 52 460, Ausfall im Betriebe u. Konjunkturverlust auf Erze 145 979. – Kredit: Kursgewinn auf Effekten 1285, Verlust 355 496. Sa. M. 356 782. Dividenden: 1907: 0 % (12 Mon.); 1908 Jan.-März: 0 % (3 Mon.); 1908/09: 0 % (12 Mon.). Direktion: Dr. Leop. Lowitsch, Stellv. Ing. Jos. Fuhrmann. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. a. D. Dr. jur. Arthur Salomonsohn, Berlin; Stellv.: Leo Wreschner, Frankf. a. M.; Rechtsanw. Dr. jur. Rich. Fuss, Berlin; Nathan Sondheimer, Dr. jur. Albert Katzenellenbogen, Frankf. a. M.; Paul Goldstein, Adv. Dr. Wilh. Binder, Wien; Komm.-Rat Heinr. Kamp, Grunewald-Berlin. Zahlstellen: Kattowitz: Ges.-Kasse; Berlin: Disconto-Ges.; Frankf. a. M.: Mitteldeutsche Creditbank. Actiengesellschaft Bremerhütte in Kirchen a. d. Sieg. Werke in Geisweid und Weidenau. Gegründet: 25./5. 1888. Letzte Statutänd. 3./5. u. 25./10. 1902 u. 17./9. 1904. Sitz der Ges. bis 25./3. 1899 in Geisweid (Bez. Arnsberg). Zweck: Erwerbung u. Betrieb der zu Geisweid belegenen Bremerhütte, Hütten- u. Gruben- betrieb. Fabrikation von Puddel-, Stahl-, Spiegel-, Thomas-, Bessemer- u. Giesserei-Eisen. Die Ges. hat Zwecks Terraingewinnung das der Firma Joh. u. Karl Weber gehörig gewesene Fein- blechwalzwerk, das neben ihrer älteren Hochofenanlage in Geisweid lag, für M. 100 000 käuflich erworben; ferner die beiden Walzwerke (Grob- u. Feinblech) von H. & A. Hüttenhain u. Haardter Walzwerk (vormals Fuchs & Co.) in Weidenau ab 1./1. 1900 für M. 400 000 bezw. M. 100 000 angekauft, gezahlt in neuen Aktien der Ges., die somit 2 Walzwerke besitzt. In Geisweid 1899/1900 Errichtung eines 2. Hochofens, ferner eines Siemens-Martin-Stahlwerks (im Betrieb mit jetzt 3 OÖfen). Erbaut ist endlich eine Schlackensteinfabrik zur Verarbeit. der granulierten Hochofenschlacke zu Presssteinen (seit Juni 1899 betriebsfähig). Kosten der neuen Hochofenanlage insgesamt M. 1 043 311, des neuen Stahlwerks M. 1 214 404, der Verbesserungen u. Neuanlagen 1903/1904–1907/1908: M. 160 200, 133 000, 448 327, 119 369, 501 388, 728 460. Jährl. Produktionsfähigkeit jetzt 90 000 t Roheisen, 70 000 Flusseisen, 40 000 t Bleche. Produktion 1903/04–1908/09: Roheisen 48 615, 40 987, 60 556, 60 575, 50 670, 39 555 t, Stahlwerk 33 540, 39 982, 47 363, 61 699, 53 653, 52 965 t, in Blechwalzwerken 17 100, 17 390, 15 466, 20 586, 19 043, 20 025 t. Die Ges. gehört dem Grob- u. Feinblech-Verbande an. Zwecks besserer Fundierung des Unternehmens wurde für 1906/07 u. 1907/08 von der Verteilung einer Div. abgesehen. Der Bruttogewinn von 1907/08 M. 391 275 wurde mit M. 318 533 zu Abschr. verwendet, ausserdem M. 50 000 dem R.-F. zugeführt u. M. 22 741 vorgetragen. 1908/09 ergab sich infolge Preissturzes auf dem Roheisenmarkt nach M. 130 149 Abschr. ein Verlust von M. 125 000, gedeckt a. R.-F. Kapital: M. 2 000 000 in 833 abgest. St.- u. 1167 Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Die Vorz.-Aktien erhalten 5 % Vorz.-Div. ohne Nachzahl.-Verpflichtung und werden im Falle Auflös. der Ges. vor den St.-Aktien befriedigt. Urspr. M. 150 000, erhöht lt. G.-V. v. 25./3. u. 7./8. 1899 um M. 1 050 000, wovon M. 289 060 zum Umtausch von Hypoth. dienten; weiter It. G.-V. v. 21./6. 1900 um M. 1 000 000, vollgezahlt seit Ende 1900; hiervon dienten M. 500 000 zum Ankauf der oben genannten beiden Walzwerke in Weidenau, M. 500 000 wurden von der Gew. Storch & Schöneberg in Kirchen übernommen. Endlich erhöht zur Bestreitung der durch die Neuanlagen gegen den Voranschlag entstandenen Mehrkosten lt. G.-V. v. 2./2. 1901 um M. 300 000 (auf M. 2 500 000) in 300 Aktien, sämtl. von den Aktionären übernommen. Zur Wiederaufrichtung der Ges., welche durch den Konjunkturumschwung in den Jahren 1900–1902 erhebliche Verluste erlitten hatte, beschloss die G.-V. 3./5. 1902 Herabsetzung des A.-K. auf M. 833 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 3: 1 (Frist bis 1./10. 1902). Die dadurch freigewordenen M. 1 667 000 wurden mit M. 1 167 601 zur Tilg. des bis Ende März 1902 aufgelaufenen Fehlbetrags, mit M. 250 000 zur Bildung einer Rücklage für Ab- nahmeverpflicht. u. mit M. 249 398 zu Abschreib. auf Anlagewerte benutzt. Zur Beschaffung von weiteren Betriebsmitteln beschloss die G.-V. v. 3./5. 1902 die Ausgabe neuer 5 % Vorz.- Aktien ohne Nachzahlungsrecht bis M. 1 250 000; dieselben wurden den Aktionären angeboten und 1167 Stück gezeichnet und bar bezahlt.