Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 341 einer Anzahl Nebenbetriebe. Hauptbetriebe sind: Stahlwerk, Walzwerk, Hammerwerk u. Räderfabrik. Das Stahlwerk ist ausgerüstet mit 8 Siemens-Martin-Schmelzöfen mit einer ge- samten Leistungsfähigkeit von jährl. 115–120 00) t Rohblöcken. Das Walzwerk enthält 1 Grob- strasse von 800 mm Durchm., 2 Mittelstrassen mit Walzentrios von 500 mm Durchm. u. 1 Fein- strasse mit 260 mm Durchm., ferner eine Mittelstrasse, bestehend aus einem Trio- Vorwalzgerüst von 600 mm Durchm. und 3 Trio-Fertigwalzgerüsten von 525 mm Durchm. für eine jährl. Produktion von 35 000 t. Das Hammerwerk ist ausgerüstet mit 5 Dampf- hämmern, 2 Walzwerken zum Fertigwalzen vorgeschmied. Bandagen u. einem neuerrichteten Radscheibenwalzwerk. Die Räderfabrik besteht aus Räderschmiede u. mechan. Werkstatt u. hat eine Leistungsfähigk. von jährl. 15 000 Radsätzen u. 6000 Radkörpern. Die Dampf- kesselanl. umfasst 31 Dampfkessel mit 4220 qm Heizfläche; es sind 25 Dampfmasch. mit 6430 HP. im Betrieb, ausserdem eine elektr. Centrale für Kraft u. Licht von 1500 Kilowatt. Die Bahnanschlussgeleise mit Rangier-Bahnhof haben eine Gesamtlänge von 5 km. Erweiter. der Betriebsanlagen, Anschaffung neuer Masch. u. Vermehrung der Transportmittel er- forderten 1906/07 M. 1 754 903, davon entfallen auf das seit März 1907 in Betrieb genommene neue Walzwerk M. 1 568 549; Zugänge 1907/08 M. 462 971, 1908/09 M. 467 376. Pro- duktion des Stahlwerksbetriebs 1904/05–1908/09: 70 601 794, 78 468 599, 93 412 572, 76 883 620, 60 864 506 kg Rohblöcke, die verarbeitet wurden. Die Ges. gehört für das Stahlwerk dem Stahlwerks-Verband mit einer Beteiligungsziffer von 107 500 t u. der Deutschen Radsatz- u. Bandagen-Gemeinschaft an. Durchschnittl. Arb.-Zahl 1908/1909 an 957 Mann, Lohnsumme M. 1 383 104. Die Betriebsmittel der Ges. stellten sich am 30./6. 1909 auf M. 6 999 354. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 gleich ber. Aktien, wovon 3800 (Nr. 1–3800) Prior.-Aktien ge- nannt u. mit der neuen Firma abgest., à M. 1000. Urspr. M. 2 520 000 in 4200 St.-Aktien à M. 600, von denen lt. G.-V. v. 23./2. 1889 98 vernichtet u. die restl. 4102 in 2051 St.-Aktien à M. 600, = M. 1 230 600 zus.gelegt wurden. Die gleiche G.-V. beschloss Ausgabe von M. 2 400 000 in 2400 Vorz.-Aktien; Gesamt-A.-K. danach M. 3 630 600. Die G.-V. v. 23./7. 1897 beschloss, von den M. 1 230 600 zus. gelegten St.-Aktien deren 11 = M. 6600 zu vernichten u. die restl. 2040 à M. 600 = M. 1 224 000 (5 à M. 600 gegen 1 à M. 1000) in M. 408 000 in Prior.-Aktien à M. 1000 (Nr. 2401–2808) umzutauschen (Frist bis 1./10. 1900) und weitere 992 ab 1./7. 1897 div.-ber. Prior.-Aktien (Nr. 2809–3800) auszugeben; diese, von einem Konsortium zu 125 % über- nommen, wurden den Aktionären 1: 3 v. 28./9.–10./10. 1897 zu 130 % angeboten. 20 nicht eingereichte unkonvertierte St.-Aktien sind für ungültig erklärt und statt dessen 2 Prior.- Aktien à M. 1000 ausgegeben. Von dem für letztere erzielten Erlöse entfielen auf jede der 20 St.-Aktien M. 203.16. Das A.-K. betrug danach M. 3 800 000 in 3800 Prior.-Aktien. Zwecks Vereinigung der Ges. mit der Firma Gebr. van der Zypen in Cöln-Deutz beschloss die G.-V. v. 20./10. 1903 Erhöhung um M. 4 200 000 (auf M. 8 000 000) in 4200 ab 1./7. 1903 div.-ber. Aktien. Hiervon erhielten die Inhaber der Firma Gebr. van der Zypen als Gegenwert der in die Wissener Ges. eingebrachten Anlagen M. 4 000 000 zum Nennwert. Hiervon sind M. 2 000 000 ebenso wie die restl. M. 200 000 neuef Aktien von einem Konsortium, u. zwar erstere zu 125 %, letztere zu 135 %, übernommen u. davon M. 1 900 000 den Wissener Aktionären 2:1 v. 9.–25./11. 1903 zu 135 % zum Bezuge angeboten. Agio mit M. 70 000 in den R.-F. Die Em.-Kosten trug das Konsortium. Zur Vornahme von Neu- u. Umbauten bei den Deutzer u. Wissener Werken, hauptsächlich zur Herbeiführung technischer Betriebsverbesserungen, beschloss die G.-V. v. 8./6. 1906 Erhöhung des A.-K. auf M. 10 000 000 durch Ausgabe von 2000 neuen, ab 1./7. 1906 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsort. zu 150 %, an- geboten den Aktionären 4:1 v. 30./6.–14./7. 1906 zu 160 % zuzügl. 4 % St.-Zs. ab 1./7. 1906 und ½ Schlussnotenstempel. Hypoth.-Anleihe: M. 4 000 000 lt. G.-V. v. 20./10. 1903 in 4 % Schuldverschreib., rück- zahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000, auf Namen des A. Schaaffh. Bankvereins in Cöln al Pfandhalter u. durch Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1909 in längstens 20 Jahren durch jährl. Ausl. von mind. M. 200 000 auf 2./1.; ab 1./7. 1908 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Die Anleihe ist auf sämtl. Liegenschaften der Ges. zu Cöln, Mülheim-Rhein, Wissen, Altenkirchen u. Waldbroel hypothek. an 1. Stelle eingetragen u. den Inhabern der Firma Gebr. van der Zypen als teilweise weiterer Gegenwert für ihr Einbringen behändigt. Noch in Umlauf 30./6. 1909 M. 3 814 000. Zahlst. wie bei Div.- Scheinen. Verj. der Coup. u. Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Kurs in Cöln Ende 1904–1909: 101, 100, 99.25, 98, 96.75, 98 %. Zugelassen daselbst im Dez. 1904. Eingeführt in Berlin am 24./1. 1908 zu 97.25 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. im Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 10 % des A.-K. (ist 1904 erreicht), event. Sonder- rücklagen und Abschreib., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst., Rest Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1909: Aktiva: Immobil. u. Anlagen, Gruben u. Konzessionen 2 038 890, Hochöfen in Wissen 1 832 326, do. in Au 96 595, Stahlwerke in Deutz 4 980 222, Gruben- u. Hüttenbahn Wissen 94 050, Hüttenbahn Au 1, Cöln-Deutz 108 376; liegende Gründe: Wissen 164 755, Au 50 278, Köln-Deutz 969 246, zus. 1 184 279 abz. 5182 Abschreib. bleibt 1 179 097; Beamten-, Meister- u. Arb.-Wohn. 300 000, Lokomotiven, Waggons, Fuhr- werke, Geräte, Mobil. u. Betriebs-Utensil. 78 261, Rohmaterial., halbfertige u. fert. Fabrikate, Kohlen, Koks u. Betriebsmaterial. 3 515 163, Kassa 20 233, Wechsel 8367, Effekten 359 261, Bankguth. 3 458 626, Debit. 1 649 231, Kaut. 310 877, Avale 361 417. – Passiva: A.-K.