344 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Kurs: In Berlin: Alte Aktien Ende 1889–99: 130.50, 110.50, 86.10, 72.50, 68, 81.75, 99.30, 127.75, –, –, – %. Die Notierung dieser alten Aktien wurde ab 15./12. 1900 eingestellt. Konv. Aktien Ende 1890–1909: 146, 115, 96.25, 92, 109.60, 132.90, 171.75, 191.90, 172.60, 135.10, 101, 90.75, 111.25, 119, 143.75, 169, 181.50, 160, 163.75, 205.75 %. – Konv. Aktien auch in Dresden Ende 1890–1909: 145, 114.75, 90, 91.50, 109.10, 131, 170.75, 190.25, 172, 134, 105, 89.75, 111, 119, 143, 169.80, 181.50, 156.50, 163.75, 206.60 %. Dividenden 1886/87–1908/09: 5, 7, 10, 13, 10, 6, 4½, 5½, 6, 10, 15, 12, 9 7 2, 3 4, 5 8, 11 14 10, 10 %. Div.-Zahl. spät. 2./1. Die Div. wird auch auf solche Aktien gezahlt, auf denen die Herabsetzung noch nicht durch Abstempelung vermerkt worden ist, aber nur in dem Betrage, als hätte die Abstembelung stattgefunden. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Komm.-Rat Dr. ing. Jos. Hallbauer, W. Henkel, Eug. Köngeter. Prokuristen: W. Rose, H. Bode, M. F. E. Burow, O. Ebeling, K. Krumbiegel, M. Hertel. Aufsichtsrat: (7–11) Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. Ing. Gust. Hartmann, Dresden; 1.Stellv. Geh. Komm.-Rat Bank-Dir. Konsul E. Gutmann, Berlin; 2. Stellv. Konsul W. Knoop, Komm.- Rat Konsul Hugo Mende, Konsul Franz Täubrich, Geh. Komm.-Rat Gen.-Konsul G. Arn- staedt. Ober-Justizrat Dr. Rudolph, Fabrikbes. Georg Zschille, Dresden; Königl. Ober- Bergrat a. D. Dr. Paul Wachler. Berlin. Zahlstellen: Eigene Werkskassen; Dresden, Leipzig u. Berlin: Dresdner Bank. Märkisch-Westfälischer Bergwerks-Verein in Letmathe bei Iserlohn. Gegründet: 4./9. 1854; eingetr. 26./5. 1862 in Iserlohn. Statutänd. 18./12. 1899, 12./11. 1901, 29./12. 1902, 23./3. 1907, 30./7. 1909. Zweck: Bergbau auf Zinkblende, Schwefelkies, Galmei und Bleierz und Verarbeitung der Erze zu Rohzink und Schwefelsäure. Der Hauptbetrieb ist die Zinkhütte in Letmathe, die daselbst zur Verhüttung gelangenden Schwefelzinkerze werden in der Blenderöstung abgeröstet und die dabei gewonnene schweflige Säure in der Schwefelsäurefabrik weiter- verarbeitet. Die Ges. verarbeitet zurzeit nur gekaufte Erze, der eigene Grubenbetrieb ist geringfügig, da die Ausbeutung der Gerechtsame sich bisher als nicht lohnend herausgestellt hat (s. unten). 1889 wurde der Blende- u. Bleierzgrubenkomplex Ludwigshütte in Deutsch- Feistritz bei Graz (Steiermark) mit Lagern an Zinkblende und silberhaltigen Bleierzen für fl. 220 000 angekauft; 1890 bei Klagenfurt eine Anzahl von Freischürfen auf Zinkblende, Bleierze u. Lignitkohlen, 1894 das frühere Puddel- u. Walzwerk, Zinkwalzwerk Neuöge b. Letmathe für M. 204 000 erworben; ferner 1897 die Bleierz- u. Blendegrube Concordia b. Anzhausen. Die Gerechtsame umfasst 1 845 000 qm. Auch An- u. Verkauf von Schwefel- und Salpetersäure und von feuer- und säurefesten Produkten. 1900 hat die Ges. von ihrem bei Iserlohn ge- legenen Grundbesitz für M. 217 000 verkauft; der Gewinn wurde zur teilweisen Tilg. der An- leihe verwandt. Anfang 1901 wurde der Betrieb in den Blei- und Zinkgruben in Steiermark und der Grube Concordia eingestellt, weil die bisherigen Versuchsarbeiten, die grosse Geld- opfer gefordert haben, noch keine genügend günstigen Ergebnisse geliefert hatten, um bei der ungünstigen finanziellen Lage der Ges. die Aufwendung noch grösserer Summen zu rechtfertigen. Diese Bergbaue sollen verkauft werden; da es indessen ganz dahinsteht, wann und zu welchen Preisen sich Käufer finden werden, so hielt die Ges. es für geboten, die Buchwerte soweit durch Abschreib. von M. 1 113 020 herabzumindern, dass dieselben nur mehr den jederzeit realisierbaren Vermögenswert zum Ausdruck bringen. (Betreffs Sanierung 5. bei Kapital.) Der Grundbesitz in Westfalen beträgt 46 ha 32 a, in Steiermark 31 ha 88 a. Auf Grube Concordia u. in Steiermark wurden 1903/1904 die Untersuchungsarbeiten wieder aufgenommen u. 1904/1909 fortgesetzt; bei Concordia ohne Ergebnis, dagegen in Steiermark auf Grube Rabenstein im Mayrhofer Stollen mit Erfolg, sodass daselbst mit der Gewinnung der Erze begonnen werden soll. Neuerdings wurde eine Bergwerksgerechtsame im Kreise Siegen (Grube Silberkaute) hinzuerworben, auf welcher die Ges. Erzaufschlüsse erwartet. Die Sonderrücklage von M. 373 210 wurde 1903/1904 aufgelöst und davon M. 88 649 dem gesetzl. R.-F. zugewiesen u. M. 284 560 zu Extra-Abschreib. verwendet. Das Zinkwalzwerk Neuöge wurde 1906 an den Hohenlimburger Fabrik- u. Hüttenverein verkauft. Die Ges. beabsichtigt bei Rheine i. W. am Dortmund-Ems-Kanal eine Zinkhütte mit Neben- betrieben zu errichten, wozu die Konzess. bereits erteilt ist. Die Baukosten dürften ca. M. 4 000 000 betragen. Wann mit dem Bau der Anlagen begonnen wird, ist noch unbe- stimmt. Das daselbst erworbene Grundstück umfasst ca. 107 ha u. kostet ca. M. 180–200 000. Mit dem Umbau der Zinköfen in Letmathe ist 1907 begonnen worden. 1906/07 beeinträch- tigten Arbeiterschwierigkeiten das Resultat, hierzu kam ein Rückgang der Zinkpreise; es wurde deshalb von dem verfügbaren Reingewinn von M. 66 369 eine Extraabschreib. von M. 50 000 auf Erzbestände gemacht u. keine Div. verteilt. Infolge des weiteren Rückganges der Zinkpreise schloss das Jahr 1907/08 nach M. 47 068 Abschreib. u. M. 402 417 Betriebsver- lust mit einem Gesamtverlust von M. 474 651 ab, dessen teilweise Deckung aus dem R.-F. mit M. 310 070 Erledigung fand, sodass als Verlustvortrag M. 164 580 verblieben, der sich 1908/09 auf M. 146 976 verminderte. Produktion: 1900/01 1901/02 1902/03 1903/04 1904/05 1905/06 1906/07 1907/08 1903/09 Verhüttete Erze t 15 482 15 677 16 930 16 776. 15 939 15 737 14 148 13 962 15 555 Rohzink „ 6 452 6 389– 7 103 6 772 6 419 6 079 5 417 5 239 6 178 Schwefelsäure . „ 11 107 11 676 11 782 11 348 10 966 10 967 10 887 11 934 12 573