Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 351 Schwandorf; Stabeisen- u. Feinblechwalzwerke nebst Giesserei in Maxhütte-Haidhof mit Bahn- anschluss, 3 Hochöfen in Unterwellenborn. In Maxhütte-Haidhof ist auch ein Schnell- walzwerk in Betrieb. Auf dem seit Ende 1898 in Betrieb befindlichen König Albert: Werk (Thomasstahlwerk nebst Schlackenmühle, Walzwerk und Feinblechwalzwerk, dieses 1901/1902 errichtet und seit April 1902 im Betrieb) in Lichtentanne bei Zwickau werden schwere Walzwerkfabrikate und Konstruktionseisen hergestellt. Die Ges. besitzt ferner Erzgruben in der Oberpfalz, Sulzbacher u. Auerbacher Gruben: Karolina, Etzmannsberg, Fromm b. Sulz- bach, Leonizeche b. Auerbach in der Oberpfalz, dann Gruben in Oberfranken; ferner Gruben in Thüringen: Kamsdorf, Schmiedefeld, ferner in Könitz, Eisenberg, Lobenstein, Ilmenau. 1906 wurden die neuen Maffei-Schächte in den kürzlich aufgeschlossenen Grubenfeldern Nitzelbuch I, II u. III bei Auerbach i. Oberpfalz ins Erz niedergebracht u. mit dem eigent- lichen Grubenbetrieb am 1./1. 1907 begonnen. Im Okt. 1906 wurden der Ges. 5 Eisenerz- grubenfelder zu je 200 ha, gelegen in den Bezirksämtern Amberg und Pegnitz, verliehen, ebenso im Juli 1907 die Eisenerzgruben Ernst bei Kirchgattendorf zu 199 ha u. Hubert bei Dithersbrunn zu 193 ha in Bezirksämtern Hof bezw. Staffelstein, dann noch im Okt. 1907 9 Eisenerzgrubenfelder zu je 200 ha in den Gemeinden Isling, Frauendorf, Schwabthal, Oberküps, Uetzing (Bezirksamt Lichtenfels) und Staffelstein unter den Namen: Isling, Isling II, Isling III, Isling IV, Isling V, Isling VI und Frauendorf IV, Frauendorf VI und Frauendorf VII. Auch Betrieb von Schlackenziegelei, Cementfabrik und Ziegeleien. Um die Ges. für die Beschaffung des Bedarfes an Kohlen und Koks unabhängig zu machen, hat dieselbe sich veranlasst gesehen, südöstl. von Hamm i. Westf. (in den Gemeinden Hamm, Braam-Ostwennemar, Mark, Uentrop, Werries, Norddinker u. Heessen, in den Kreisen Hamm, Soest, Beckum) Bohrversuche auf Steinkohlen machen zu lassen, welche in 8 nieder- gebrachten Bohrlöchern fündig wurden, sodass sich die Ges. entschloss, einen Komplex von 8 preuss. Maximalfeldern zu erwerben, deren Kohlenflöze in einer Mächtigkeit von 0,4–4.6 m schwanken. Die Ausbeut. dieser Kohlenfelder geschieht durch Erricht. einer Doppelschacht- anlage bei Bohrloch 5, welches als Tiefbohrloch bis auf 842 m niedergebracht wurde, und daran anschliessend wird eine Kokerei erbaut. Mit der Abteufung der Schachtanlage wurde 1902 begonnen; die Arbeiten dürften 7–8 Jahre Zeit in Anspruch nehmen. Schacht 1 hat 785 m, Schacht II 419 m Teufe; das Abteufen sowie der Ausbau des letzteren wurde 1909 wieder aufgenommen. Schacht I litt 1904 unter einem grossen, erst im Januar 1906 abgeschlossenen Wasserdurchbruch, sodass das weitere Abteufen erst im Febr. 1906 wieder aufgenommen werden konnte. Die Kosten für die Schächte sind auf ca. M. 10 000 000 ver- anschlagt u. wurden durch die unten verzeichnete Anleihe sowie durch die Emiss. neuer Aktien aufgebracht. Die Kohlenzeche führt den Namen Maximilian. Die Ges. hat Anfang 1907 bei 632 m Tiefe im Schacht I das erste Kohlenflöz erreicht. Im Herbst 1907 wurden neue mächtige Kohlenflöze aufgeschlossen. Im Schacht I wurde die Bausohle im Dez. 1907 bei ca. 785 m Teufe angesetzt. Die eigentliche Förderung soll nach Fertigstellung des zweiten Schachtes Anfang 1910 beginnen. Für Neubauten und Erwerbungen wurden 1908/09 verausgabt: a) in Preussen für die Eisensteinbergwerke in Kamsdorf und die Kohlenzeche „Maximiliané bei Hamm M. 1 509 964, b) in Thüringen für die Eisensteinbergwerke, Hochofenanlage in Unterwellenborn mit Kalk- werk in Pössneck M. 33 410, c) in Sachsen für das „König Albert-Werk“ bei Zwickau M. 4734, d) in Bayern für die Oberpfälzer Gruben, Hochöfen-, Stahl- und Walzwerke in Rosenberg, das Kalkwerk in Lengenfeld bei Amberg, Puddel-, Martin- u. Walzwerke in Max- hütte-Haidhof M. 2 762 618. Sa. M. 4 310 726. Für die nächsten 2 Jahre sind folgende Neu- anlagen in Aussicht genommen: Aufschlussarbeiten auf den Oberpfälzer u. Schmiedefelder Gruben, Beschaffung einer dritten Hochofengebläsemaschine nebst Gebäude u. Gasreinigung in Rosenberg, Neubau des Blechwalzwerks, Beschaffung eines elektrischen Kranes für dic GEiiesserei u. neuer Kesselfeuerungen in Maxhütte-Haidhof sowie Ausbau der Kohlenzeche Maximilian bei Hamm, welche Anlagen nebst den Restzahlungen für die verschiedenen Neubauten in Rosenberg u. für das Kalkwerk in Lengenfeld die Summe von ca. M. 4 500 000 erfordern werden. Seit 1909 Beteilig. bei der Bergbaugesellschaft Hadwiga G. m. b. H. (St.-Kapital M. 500 000) mit M. 240 000. Produktion 1900/01–1908/09: Es wurden gefördert an Spat- u. Brauneisenstein: 1 325 970, 1 452 315, 1 983 040, 2 087 886, 2 432 810 hl, 373 268, 473 589, 434 672 t; erblasen wurden in den Hochöfen an Bessemer-, Spiegel-, Thomas- u. Puddel-Roheisen: 97 901, 113 048, 136 829, 135 255, 158 149, 154 713, 180 759, 171 435 t; an Gusswaren: 2133, 2874, 2898, 2917, 3472, 3774, 3538, 4134 t; fertige Eisen- u. Stahlerzeugnisse: 97 100, 125 809, 129 028, 136 972, 153 512, 154 623, 149 330, 152 018 t. Arbeitslöhne 1908/1909: M. 4 608 845. Beteiligung bei Stahlwerksverband 274 346 t. davon entfallen auf Produkte A 177 494 t, B 96 852 t. Kapital: M. 10 045 739.40 = fl. 5 860 000 in 5860 Aktien (Nr. 1–5860) à fl. 1000 = M. 1714.29. Urspr. fl. 600 000, erhöht lt. G.-V. v. 28./4. 1856 um 1158 Aktien à fl. 1000 (auf fl. 1 758 000 = M. 3 013 721.82), ferner zwecks Errichtung des König-Albert-Werkes bei Zwickau lt. G.-V. v. 14./8. 1899 um M. 3 013 721.82 (auf M. 6 027 443.64) in 1758 ab 1./4. 1899 div.-ber. Aktien à fl. 1000 = M. 1714.29, angeboten den Aktionären (1: 1) bis 30./9. 1899 zu 100 % zuzügl. 4 % für Spesen etc. (plus 5 % Zs. ab 1./4. 1899), anderweitig zu 400 %. Die G.-V. v. 14./8. 1899 beschloss weiter, den R.-F. für „Erneuerungen“ M. 500 000, für „Zwickau“ M. 920 000 u. für „Ersatzschienen“ M. 86 860.91 zus. M. 1 506 880 zu entnehmen und an die Aktionäre auszuzahlen (ab 15./9. 1899). Auf jede alte Aktie entfielen M. 857.14½. Die Rückzahl. dieser