360 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Dividenden: 1899/1900–1902/03: 0 %; abgest. Aktien 1903/04–1908/09: 0, 0, 5, 6½, 2, ? %. Gewinn 1907/08–1908 /09: M. 146 173, 74 844. Persönlich haftender Gesellschafter: Felix Gouvy. Prokuristen: Oberhomburg: Emil Grauvogel, Ad. Grauvogel. Ernst Louis; Dieulouard: E. Gillet. Aufsichtsrat: Pierre de Lallemand de Mont, Komm.-Rat Fritz Karcher, Louis des Aulnois, Fr. d'Hausen, H. Tony Dutreux. Rombacher Hüttenwerke in Rombach, Lothringen. Zweigniederlassung in Maizieères b. Metz. Gegründet: 4./7. 1888 in Koblenz; eingetr. 13./7. 1888. Sitz verlegt nach Rombach lt. G.-V. v. 29./11. 1890. Betriebseröffnung 1./2. 1890. Letzte Statutänd. 25./10. 1899, 7./5. 1901, 30./6. 1903, 20./9., 29./11. 1905, 21./4. u. 14./12. 1906, 19./12. 1908 u. 8./11. 1909. Zweck: Bergbau auf Eisenstein, sowie Hochofenbetrieb u. Erzeugung von Puddel-, Thomas- und Giesserei-Roheisen. Betrieb von Stahl- und Walzwerken, auch einer Steinfabrik zur Verwertung der abfallenden Schlacken. Das Bergwerkseigentum umfasst ausser dem unten aufgeführten Eisenerzbergwerk zu Ste. Marie-aux-Chenes den Erzfelder- besitz der Gewerkschaften St. Paul, Grenze, Pauline, Marengo, sowie der 1903 in die Ges. aufgenommenen Gewerkschaft Orne (erworben für M. 5 244 750) und stellt einen Flächeninhalt von zusammen 3398 ha dar. Die Fabrikanlagen der Ges. (inkl. Moselhütte) bedecken eine Grundfläche von etwa 251 ha Umfang; der gesamte Grundbesitz beträgt etwa 788 ha. Die Ges. besitzt zurzeit 7 grosse Hochöfen von denen 4 älteren deutschen Systems, 3 neuester ameri- kanischer Konstruktion sind, mit einer Erzeugungsfähigkeit von 1300 t pro Tag u. auf der Moselhütte in Maizieres 4 grosse Hochöfen mit einer durchschnittlichen Tagesleistung von 700 t. Im Dez. 1909 befanden sich in Rombach 6 u. in Maizières 2 Hochöfen im Betrieb, während die übrigen mit neuer Ausmauerung versehen werden. Das im Anschluss an das Hochofenwerk zu Rombach erbaute Stahl u. Walzwerk ist mit den neuesten maschinellen Ein- richtungen unter ausgedehnter Verwendung elektr. Antriebe versehen. Das Stahlwerk um- fasst 5 Konverter, ausserdem sind 4 Martinöfen vorhanden. Das Walzwerk besteht aus 2 Block- strassen u. 7 Fertigstrassen, von welchen 2 neue Fertigstrassen im Laufe 1907 dem Betrieb übergeben worden sind. Eine ausgedehnte Gasmotorenanlage erzeugt den erforderlichen elektr. Strom. Die Ges. besitzt zu Zeebrugge in Belgien eine Koksofenanlage, bestehend aus 128 Öfen mit Nebenproduktengewinnung u. einer Erzeugungsfähigkeit von 200 000 t Koks pro Jahr. Länge der Betriebsgeleise der eigenen elektrisch betriebenen Bahnen, ohne Seil- bahnen ca. 25 km. An Arbeiterkolonien besitzt sie die Kolonie Stahlheim, bestehend aus 128 Häusern für 430 Meister- u. Arb.-Familien, die Hochofenkolonie in Rombach, bestehend aus 34 Häusern für 183 Meister- u. Arb.-Familien, die Grubenkolonie in Montois, bestehend aus 15 Häusern für 82 Steiger- u. Arb.-Familien, die Grubenkolonie in Gross-Moyeuvre, bestehend aus 8 Häusern für 35 Steiger- u. Arb.-Familien, die Grubenkolonie in Ste. Marie- aux-Chenes, bestehend aus 24 Häusern für 92 Steiger- u. Arb.-Familien u. die Hochofen- kolonie in Maizieres, bestehend aus 16 Häusern für 59 Meister- u. Arb.-Familien. Ausserdem ist das Werk an zwei Arb.-Wohnungs-Genossenschaften beteiligt, welche in Ste. Marie-aux- Chenes 30 Häuser mit 52 Wohnungen, in Maizieres 28 Häuser mit 54 Wohnungen und in Rombach 12 Häuser mit 20 Wohnungen errichtet haben. Die Ges. unterhält ausserdem 6 Konsumanstalten u. 2 Schulen. An Beamtenwohnungen sind 26 Häuser für 66 Familien u. 1 Heim für 20 unverheiratete Beamte vorhanden. Die Ges. ist bei dem Rombacher Portland-Cementwerk A.-G. mit M. 200 000 in Aktien beteiligt; ausserdem besitzt die Ges. 99 Kuxe der Gewerkschaft Bramey, deren Felder noch nicht aufgeschlossen sind. Produktion: 1903/04 1904/05 1905/06 1906/07 1907/08 1908/09 Grubenförderung. . . . t 1 438 446 1 392 022 1 978 477 2 010 862 1 863 174 1 333 094 Roheisen-Erzeugung . . . 4608 854 436 562 529693 594597 532 552 451 064 Stahlwerk: Rohblöcke. . „ 378 240 413 419 459 697 485 307 437 791 414 899 Arbeiter .. 5 000 5500 6 716 7 120 6346 5542 Versand an Stahlerzeugnissen 1903/04–1908/09: 317 577, 360 056, 398 102, 406 670, 372 461, 363 188 t. Die Ges. gehört dem Stahlwerks-Verband mit 529 472 t an, hiervon entfallen 348 472 t auf Produkte A u. 181 000 t auf Produkte B (einschl. der Beteilig. bei der Deutschen Drahtwalzwerke-A.-G. mit 39 500 t Walzdraht). Die Kokerei Zeebrugge stellte 19065/07 bis 1908/09: 133 758, 154 397, 190 660 t Koks her. Die Schlackensteinfabriken produzierten 1906/07–1908/09: 8 630 468, 8 396 160, 4 496 188 Steine. An Gehälter und Löhnen wurden gezahlt 1906/07–1908/09: M. 11 883 351, 12 061 917, 9 570 361. Die Ges. sicherte sich durch Bohrungen in Westfalen Kohlenfelder, die bei mässiger Teufe vorzugsweise die für den eigenen Bedarf in Frage kommenden Qualitäten enthalten. Die Kohlenfelder, die 1904 durch Zukäufe erweitert sind, sollen demnächst aufgeschlossen werden. 1906 sicherte sich die Ges. noch in der Umgegend von Erkelenz (Rheinprov.) 12 Maximalfelder an Kohlenterrain. Mitte 1907 wurden der Ges. weitere rd. 11 000 000 qm Flächeninhalt zur Steinkohlengewinnung in der Rheinprovinz verliehen. Der Zugang an Bergwerkseigentum betrug 1905/06–1908/09: M. 1 443 390, 810 058, 449 303, 391 788 an Grund- besitz M. 664 930, 348 265, 64 811, 327 795. Die Hochofen-, Stahlwerks- u. sonst. Anlagen