384 Kohlenbergbau. Direktion: Bergwerks-Dir. Ed: Brendgen, Ziesselsmaar. Aufsichtsrat: Vors. Carl Brendgen, Kierdorf; Stellv. Rechtsanw. Leo Kreisch, Bonn; Notar Ernst Wald, Treis a. Mosel. Braunkohlen- und Brikettwerke Roddergrube, Aktien-Gesellschaft in Brühl (Rheinprovinz). Gegründet: 10./11. 1908; eingetr. 19./1. 1909 in Cöln. Gründer: Komm.-Rat Friedr. Ed. Behrens, Fabrikbes. Gerhard Hoyermann, Hannover; Komm.-Rat Rob. Müser, Dortmund; Peter Werhahn, Neuss; Bergwerks-Dir. Gust. Wegge, Brühl; Bankier Herm. Middendorf, Komm.-Rat Gust. Hilgenberg, Essen; Bergwerks-Dir. Friedr. Haschke, Brühl; Rechtsanwalt Otto Kleinrath, Hannover. Zur Deckung der Aktien, welche die sämtl. Gründer über- nommen haben, brachten die Gründer in die Akt.-Ges. ein die sämtlichen 1000 Kuxe der Gew. Roddergrube zu Brühl zum Werte von M. 16 500 pro Stück und die sämtl. 1000 Kuxe der Gew. Brühl zu Brühl zum Werte von M. 4500 pro Stück. Zweck: Betrieb von Braunkohlenbergwerken und Brikettfabriken, insbesondere der weiterbetrieb der Werke der Gewerkschaften Roddergrube und Brühl sowie der Erwerb von Bergwerken und Anteilen an Bergwerken. Die Gew. Roddergrube nebst Ver. Ville förderte an Braunkohlen 1905–1907: 17 662 914, 12 591 402, 24 496 550 hl; hergestellt wurden: 342 875, 429 850, 474 434 t Briketts. – Die Gew. Brühl förderte 1905–1907: 509 810, 651 720, 724 500 t Kohlen: Brikettherstellung: 143 500, 189 910, 213 800 t. Kapital: M. 21 000 000 in 20 742 Aktien à M. 1000 und in 172 Aktien à M. 1500, begeben zu pari. Anleihe: I. Roddergrube: M. 3 000 000 von 1907 in 4½ % Oblig., Stücke à M. 1000, rückzahlbar zu 102 %. Zs. 1./4. u. 1./10. Sicherheit: Kaut.-Hypoth. zur I. Stelle. Tilg. durch Verlos. ab 1./4. 1913 mit 4 % des urspr. Anleihebetrages. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Cöln: Rhein.-Westfäl. Disconto-Ges. Nicht notiert. II. Ver. Ville: M. 2 500 000 in 4½ % Oblig., rückzahlbar zu 102 %. Tilg. ab 1./1. 1907 mit 5 % des urspr. Anleihebetrages. Verlos. im Juni auf 2./1.; bisher M. 500 000 zurückgezahlt. Sicherheit: Kaut.-Hypoth. zur II. Stelle. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin u. Hannover: Bank f. Handel u. Ind.; Cöln: Bergisch Märkische Bank; Hannover: Hannov. Bank; Hildesheim: Hildesheimer Bank. Nicht notiert. III. Der Gew. Brühl: M. 1 000 000 (I. M. 400 000 und II. M. 600 000) in 4 % Oblig., rückzahlbar zu 102 %; Stücke zu M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1900 durch jährl. Ausl. von 4 % u. ersp. Zinsen auf 2./1. Die Anleihen haben keine hypoth. Sicherheit er- halten. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Cöln: A. Schaaffh. Bankverein; Essen: Essener Credit- Anstalt, Essener Bankverein. Offiziell nicht gehandelt. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je M. 500 AK...... Kurs: Die Aktien sollen an der Berliner Börse zur Einführung gelangen. Direktion: Bergwerks-Dir. Gust. Wegge, Bergwerks-Dir. Friedr. Haschke. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Friedr. Ed. Behrens, Stellv. Fabrikbes. Gerhard Hoyer- mann, Hannover; Komm.-Rat Rob. Müser, Dortmund; Peter Werhahn, Neuss; Komm.- Rat Gust. Hilgenberg, Essen; Rechtsanw. Otto Kleinrath, Hannover. Prokuristen: Gust. Thiery, Wilh. Riechheit, Dr.-Ing. Gust. Köhler, Paul Lassmann. Zahlstelle: Gesellschaftskasse. Frankfurt-Finkenheerder Braunkohlen-Akt.-Ges. in Charlottenburg. Gegründet 26./4. 1907; eingetr. 3./6. 1907. Gründer: Prof. Alfred Pringsheim, München; Rittergutsbes. Paul von Rohrscheidt auf Garzau; Bergwerksdir. Otto Scharf, Kaufm. Adolf Schüddekopf, Kaufm. Oscar Koch, Berlin. Nach näherer Massgabe des Gesellschaftsvertrages (§ 35) brachte der Mitgründer Prof. Alfred Pringsheim auf das A.-K. in die Akt.-Ges. ein M. 333 900 Geschäftsauteile der Berliner Bergbau-Ges. m. b. H. zu Berlin mit dem Gewinnrechte seit dem 1./4. 1907 und erhielt dafür zum Kurse von 200 % gerechnet 667 für vollgezahlt geltende Aktien im Nennwerte von M. 667 000 sowie M. 800 bar. Auf restliche M. 2 329 000 Aktien der neuen Ges. leistete Pringsheim eine Barzahlung von 25 % gleich M. 582 250 mit der Verpflichtung, die restlichen 75 % gleich M. 1 746 750 später einzuzahlen. Die übrigen vier Gründer zahlten ihre Aktien sofort voll ein. Die neue Ges. erwarb weiter von den Rudolf Pringsheimschen Erben die restlichen M. 666 100 Anteile mit Gewinn-Ber. ab 1./4. 1907 der Berl. Bergbauges. m. b. H. zum Kurse von 200 %, so dass hierfür M. 1 332 200 aufzuwenden waren. Damit befinden sich sämtliche M. 1 000 000 Anteile der Berl. Bergbauges. m. b. H. im Besitze der neuen Akt.-Ges. Der Besitz der Berliner Bergbau G. m. b. H. umfasst die 8 gesonderten Grubenkomplexe im Gesamtausmasse von 481 312 889 qm, nämlich die Grubenfelder bei Frankfurt a. O. kons. Vaterland, die Gruben- felder bei Müncheberg kons. Preussen, die Felder der früheren Gewerkschaft kons. Freien- walde, die Grubenfelder bei Rauen, die zur Zeitenicht betriebene Grube Lord bei Küstrin, die unaufgeschlossenen Grubenfelder bei Filehne und Nettehendorf und die Bergwerksfelder bei Brieskow-Finkenheerd. Auf Grube Vaterland kam 1908 der neue „Arminschacht“ in Betrieb, musste aber wegen zu geringen Kohlenvorkommens bezw. wegen Verschlämmung wieder