386 Kohlenbergbau. Grund- u. Bergwerksbesitz der Ges. an erster Stelle eine Sicherungshypothek in Höhe von M. 1 500 000 eingetragen. Treuhänder: Bankhaus H. F. Lehmann in Halle. Aufgelegt am 4./1. 1910 in Halle a. S. u. Leipzig zu 100 %. Kursnotierung in Halle sowie an der Börse zu Leipzig wird beantragt werden. Zahlst.: Halle a. S: Bank f. Handel u. Ind., Hallescher Bankver. von Kulisch, Kaempf & Co., H. F. Lehmann, Reinh. Steckner, Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Kurs: Aktien nicht notiert. Dividende: Die erste Bilanz wird per 31./3. 1910 gezogen. (Reingewinne der Vorbesitzer 1906/07–1908/09: M. 438 837, 447 719, 427 290). Direktion: Erich Bauermeister. Prokuristen: Otto Bauermeister, Dir. Rich. Cundius. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Louis Bauermeister, Deutsche Grube b. Bitterfeld; Stellv. Gutspächter Louis Bauermeister jun, Zscherndorf; Rittergutspächter Heinr. Bauermeister, Schloss Löbnitz; Komm.-Rat Ed. Bartling, Wiesbaden; Bankier Ludwig Lehmann, Justizrat Hans Czarnikow, Halle a. S. Zahlstellen: Siehe bei Anleihe. 0 7 0 Harpener Bergbau-Actien-Gesellschaft in Dortmund. Zweigniederlassung in Mülheim (Ruhr). Gegründet: 4./1. 1856; eingetr. 31./5. 1862. Letzte Statutänd. 30./10. 1899, 29./7. 1902, 23./7. 1904, 27./10. 1905, 26./10. 1907, 7./3. 1908 u. 26./6. 1909. Zweck: Steinkohlenbergbau, Koksbrennerei u. Brikettfabrikation. Die Ges. besitzt u. etreibt z. Zt. die bei Bochum, Herne, Derne, Lünen, Buer, Courl, Mülheim u. Oberhausen beleg. 31 Zechen Heinrich Gustav, Amalia, Prinz von Preussen, Caroline, Neu-Iserlohn, Voll- mond, von der Heydt, Julia, Recklinghausen I u. II, Gneisenau, Preussen I u. II, Hugo I, II und III, Courl, Scharnhorst, ver. Sellerbeck, Roland und Siebenplaneten mit zusammen 42 Schächten; ausserdem wird auf Neu-Iserlohn I ein neuer Schacht abgeteuft. Die Ges. besitzt auf den Zechen Amalia, Neu-Iserlohn I u. II, Julia, Recklinghausen II Schacht 2, Gneisenau, Scharnhorst, Preussen I, Preussen II, Hugo II u. Courl eigene Teer- öfenanlagen; ausserdem ist die Ges. zur Hälfte beteiligt an den von der Firma Dr. C. Otto & Cie. erbauten Benzolfabriken auf den Zechen Recklinghausen II Schacht 2, Gneisenau, Preussen I u. II, Scharnhorst u. Hugo II. Am 30 /6. 1909 waren 1722 Koksöfen vorhanden, u. Zwar 698 Flammöfen u. 1024 Teeröfen. In Betrieb waren um diese Zeit 256 Flammöfen u. 884 Teeröfen. Von den Teeröfen waren 744 an Benzolfabriken angeschlossen. Die Zechen Heinrich Gustav, Neu-Iserlohn u. Siebenplaneten haben Brikettfabriken; ferner arbeitet eine solche in Gustavsburg. Auf den Zechen Recklinghausen II u. Gneisenau sind Ringofen- Ziegeleien vorhanden. Auf dem Gute Geeste bei Meppen am Dortmund-Ems-Kanal wird seit 1908 eine Schweinemästerei betrieben, die jährlich 6000–8000 Stück liefert. 1889 Erwerb der Zeche Neu-Iserlohn bei Langendreer für M. 5 700 000 u. M. 210 000 Hypoth., 1889 der Zeche Vollmond für M. 4 000 000, 1890 die Kokereien Vollmond I u. II für M. 116 000 u. M. 200 000 Hypoth. 1889 Ankauf des gesamten Grubenbesitzes der Société Anonyme Belge des Charbonnages d'Herne-Bochum in Brüssel, bestehend aus den Zechen von der Heydt, Julia, Recklinghausen I u. II für M. 20 700 000, zahlbar in Aktien der Ges. zu 175 %, abzügl. eines Pauschale von M. 550 000 zur Ausgleichung des Gewinnes v. 1./7. bie 31./10. 1889. 1891 Erwerb der nordöstl. von Dortmund bei Lünen belegenen Zechen Gneisenau u. einem verlass. Schachte u. Preussen mit 2 verlassenen Schächten. Die 1000 Kuxe der Zeche Scharnhorst sind 1901/02 sämtl. in Besitz von Harpen übergegangen. It. G.-V. v. 28./10. 1893 wurden allmählich sämtl. Aktien der Bergwerks-Akt.- Ges. Hugo in Buer (mit 3 Schächten Hugo L-III) mit Div.-Scheinen ab 1893 gegen den gleichen Nominal- betrag neuer Harpener Aktien mit Div.-Scheinen ab 1893/94 unter gegenseitiger Vergütung von 4 % Stück-Zs. u. gegen eine Provis. von 5 % des Nom.-Betrages der Stücke angekauft. Die G.-V. v. 18./7. 1899 beschloss Angliederung der Bergwerks-A.-G. Courl. Die Ges. Harpen gab für jede Gourl-Aktie eine ihrer Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1899 (s. Jahrg. 1900/01). Näheres über den Erwerb der einzelnen Zechen ist aus den früheren Jahrgängen dieses Jahrbuches zu ersehen. 1903 Erwerb von 261 Kuxen der Gew. Anneliese u. von 251 Kuxen der Gew. Westfalen, wovon 1907 jedoch 200 Kuxen wieder verkauft wurden. Beide Gew. sind in der Nähe von Hamm gelegen u. umfassen zus. ein Grubenfeld von 93 Maximalfeldern. Der Bau von Schächten ist vorläufig nicht in Aussicht genommen; zu- nächst wird lediglich abgebohrt. In Betrieb soll wieder gesetzt werden der älteste Schacht der Ges. Jakob, der mehrere Jahre still lag. Mit dem Weiterabteufen desselben ist begonnen worden. Die G.-V. v. 23./7. 1904 beschloss Vereinigung der Harpener Ges. mit der Bergbau- u. Schiffahrts-A.-G. Kannengiesser in Mülheim (Ruhr) als ganzes unter Ausschluss der Liquid. dieser Ges. Den Aktionären der aufgenommenen Ges. sind M. 5 000 000 zu diesem Zweck neu ausgegeb. Harpener Aktien mit Div.-Recht ab 1./7. 1904 sowie M. 500 000 bar gewährt, sodass auf je M. 7000 Aktien der Ges. Kannengiesser einschl. Div.-Schein für 1904 je M. 5000 junger Aktien der Harpener Ges. u. M. 500 in bar entfielen, was unter Berücksichtigung der gegeb. Verhältnisse einer Abfindung von etwa 147 % gleichkam. Eine weitere Ausgabe von M. 5 000 000 Harpener Aktien diente zur Deckung erwähnter Barzahlung, ferner zur Bezahlung der Aktien der Central-A.-G. für Tauerei und Schleppschiffahrt zu Ruhrort, die durch die Ges. Kannengiesser 1904 übernommen sind, sowie zur Erhöhung der Betriebsmittel der