404 Kohlenbergbau. Zinkerzgruben und Anteile an solchen und ca. 360 ha Grundfläche mit einer Reihe von Beamten- und Arbeiterwohnhäusern. Die Preussengrube besitzt bereits durch den Ein- bringungsvertrag einen Teil der Rittergüter Miechowitz und Rokittnitz. Der Rest mit dem Schloss kann bis zum Aprilbeginn 1911 für M. 3 000 000 von ihr erworben werden. Die land- wirtschaftl. Flächen wurden von der Preussengrube pachtweise schon mit Julibeginn 1909 übernommen. Der Verlustsaldo verminderte sich 1908/09 von M. 1 250 501 auf M. 856 147; die vollständige Tilgung desselben ist 1909/1910 zu erwarten. Kapital: M. 21 000 000 in 21 000 Aktien à M. 1000, wovon sich M. 10 501 000 im Besitz der Kattowitzer A.-G. für Bergbau u. Eisenhüttenbetrieb befinden, welche Ges. die Preussen- grube gemeinschaftlich mit ihren Steinkohlenwerken betreibt. Anleihen: I. M. 5 000 000 in 4½ Oblig. von 1901. Stücke à M. 2000, 1000, 500. Zs. 2./1., 1./7. Tilg.: Von 1907 ab in 20 Jahren durch Verl. im Juli (zuerst 1906) per 2./1. des folg. Jahres zu 102 %, verstä'kte Tilg. und Totalkünd. zu 102 % vom 1./7. 1907 ab zulässig. Sicherheit: Als Sicherheit für die Anleihe ist auf das Steinkohlenbergwerk „Preussen“ nebst allem Zubehör eine Sicherheits-Hypoth. zur ersten Stelle in Höhe von M. 5 500 000 eingetragen. Pfandhalterin: Dresdner Bank in Berlin. Zahlst.: Berlin: Dresdner Bank, Disconto-Ges. Aufgel. in Berlin 29./8. 1901 zu 101 %. In Umlauf Ende März 1909 M. 4 590 000. Kurs in Berlin Ende 1901–1909: –, –, 105, 105, 105.10, 103, 101.25, 102.40, 104 %. Verj. der Zinssch. in 4 J. (K.), der verl. Stücke in 30 J. (F.) II. M. 5 000 000 in 4 % Oblig. von 1907. Stücke à M. 1000, 500, rückzahlbar zu pari ab 1916 in 30 Jahren. Zs. 1./1. u. 1./7. Sichergestellt durch eine zweite Sicherungs- hypoth. auf das Steinkohlenbergwerk Preussen. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, hierauf Div. Bilanz am 31. März 1909: Aktiva: Grubenwerte 22 600 000, Immobil. 6 701 242, Mobil. 3 524 710, Material. 134 569, Produkte 78 065, Effekten 25 463, Bankguth. 759 074, Depots 10 326, Hypoth. 18 000, vorausbez. Prämien 7797, Kaut. 21 747, Debit. 41 177, Verlust 856 147. – Passiva: A.-K. 21 000 000, Oblig. I 4 590 000, do. II 5 000 000, Kredit. 3 533 778, Kaut. 21 747, rückständ. Berufsgen.-Beiträge 29 300, Anleihezs. 100 625, Gewinn 502 871. Sa. M. 34 778 321. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Emiliensfreudegrube 2317, Johannagrube 30, kons. Mariagrube 18 727, Zs. u. Provis. 108 415, Anleihe-Zs. 408 372, Gen.-Verwalt.-Kosten 30 907, Gewinn 502 871. – Kredit: Grubenbetrieb 962 265, Schmiedebetrieb 9 990, Vekturanzbetrieb 19 018, Grundbesitz 56 172, Ziegelei Miechowitz 24 195. Sa. M. 1 071 642. Dividenden 1906/07–1908/09: 0, 0, 0 %. Direktion: Gen.-Dir. Bergrat Gust. Williger. Aufsichtsrat: Vors. Graf Franz Hubert von Tiele-Winckler auf Moschen; Stellv. Ober- bergrat Dr. Paul Wachler, Berlin; Wirkl. Geh. Rat Graf August Dönhoff auf Friedrichsstein; Fideikommissbes. Freih. Günther von Tiele-Winckler auf Vollrathsruhe; Referendar Eberhard von Garnier, Kattowitz; Justizrat Dr. jur. Eckardt, Breslau. Prokuristen: Bergwerks-Dir. Herm. Kooks, Heinr. Jurascheck, Herm. Sanber, Aug. Gebhardt, Theod. Kuger. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Dresdner Bank, Disconto-Ges. Oberbayer. Kokswerke u. Fabrik chemischer Produkte, Akt.-Ges., Sitz in München, Direktion in Beuerberg, Oberb. Gegründet: 6./4. 1905; eingetr. 6./6. 1905. Gründer s. Jahrg. 1906/07. Statutänd. 15./9. 1906 u. 18./11. 1907. 3 Zweck: Ausbeutung von Torfmooren, Herstellung u. Vertrieb von Koks aus Torf zu- nächst nach dem Zieglerschen Verfahren u. Gewinnung von Nebenprodukten, insbesondere von Paraffin, Gasöl, Ammoniumsulfat, essigsaurem Kalk, Methylalkohol; ferner Herstellung u. Vertrieb von Maschinen u. Anlagen zum Zwecke der Torfverkokung, Erwerb, Ausnützung u. Verwertung von Patenten und Musterschutzrechten, welche sich auf das Gebiet der Torf- industrie oder verwandte Gebiete beziehen, insbesondere der Patente und Musterschutz- rechte von Martin Ziegler in Berlin. 1905 wurde die Erbauung einer Vier-Ofenanlage nach diesem System beschlossen und dazu von dem oberbayerischen Torfbrikettwerk Beuerberg G. m. b. H. das von ihr betriebene Presstorfwerk nebst etwa 37 ha Moorland erworben. Das Ankaufsrecht auf weitere etwa 300 ha Moorland wurde durch Verträge gesichert. Be- triebseröffnung Juli 1906. Vorhanden sind 11 Torfmasch., die elektr. betrieben werden. Dampfkraft ca. 400 PS. Die Ges. hat mit der Firma Alphons Custodis in Wien ein Ab- kommen geschlossen, nach dem letztere Firma den Bau von Anlagen zur Verkokung von Torf, Lignit und Holz nebst Gewinnung der Nebenprodukte, sowie die Errichtung von Torf- Generatoren innerhalb Österreich und Ungarn übernimmt. Verhandlungen wegen Patent- oder Lizenzerwerbungen seitens Interessenten in Schweden, Italien und Amerika sind an- geknüpft worden. Die Fabrikat. ergab 1906/07 einen Verlust von M. 83 669, wozu an Unk. u. Zs. M. 45 288 traten. Zu Abschreib. wurden M. 71 989 verwandt, so dass sich nach Abzug v. M. 1076 Gew.-Vortr. eine Unterbilanz v. M. 199 771 ergab. Dieselbe erhöhte sich 1907/08 um M. 195 125 auf M. 394 996 u. 1908/09 auf 507 860. In der a. o. G.-V. v. 29./5. 1909 teilte die Verwalt. mit, dass das Unternehmen immer noch nicht aus dem Versuchsstadium herausgebracht