Kohlenbergbau. 409 Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Komm.-Rat Stadtrat Aug. Hentschel, Zwickau; Stellv. Kohlen- werksbes. Heinr. Würker, Bockwa; Kantor em. G. L. Winkler, Dir. Mor. Sarfert, Zwickau. Zahlstellen: Zwickau: Vereinsbank, Abteil. Hentschel & Schulz „C. Wilh. Stengel, Dresdner Bank Abteil. Ed. Bauermeister. Oberschles. Act-Ges. f. Kohlenbergbau in Orzesche, Prov. Schles. Gegründet: 1872. Letzte Statutänd. 31./10. 1899. Zweck: Kohlenbergbau u. Verwertung der gewonnenen Produkte. Die Ges. besitzt die Steinkohlengrube Verein. Friedrich u. Orzesche. Kohlenförderung 1900/01 – 1908/09: 66 684, 54 673, 67509, 56 417, 57 026, 60 905, 83 811, 90 627, 92 918 t. Ca. 500 Arb. Die G.-V. v. 12./12. 1905 beschloss den Bergbau weiter zu be- treiben. Es wurden drei Bohrlöcher niedergebracht, welche auf Kohlenflöze stiessen. Nach M. 102 800 Abschreib. schloss 1907/08 noch mit einem Reingewinn von M. 11 470 ab, um welchen Betrag sich die Unterbilanz auf M. 189 331 verminderte, sich aber 1908/09 wieder um M. 218 705, also auf M. 408 037 erhöhte. Zugänge auf Anlage-Konti erforderten 1906/07– 1908/09: M. 127 600, 135 418, 38 771. Kapital: M. 2 250 000 in 7500 Aktien à M. 300. Darlehen: M. 861 367 (siehe Bilanz). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F., 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1909: Aktiva: Montanbesitz 1734 600, Tiefbauanlagen 296 000, elektr. Zentrale 196 700, Kohlenseparation 115 000, Hochbauten 96 457, Holzimprägnieranstalt 2400, Schmiedewerkstatt 2850, Rossbahn 3500, Trinkwasserleitung 12 600, Grundbesitz 37 683, In- ventar. 109 866, Material. 22 829, Kohlen 20 655, Effekten 12 643, Bankguth. 33 398, Kassa 1434, Debit. 7243, Oberschl. Knappschaft 538, Verlust 408 037. – Passiva: A.-K. 2 250 000, Dar- lehen: a) Gräflich Schaffgotsch'sche Werke 654 450, b) Gebrüd. Gutmann 205 150, Frachten 4676, fristende Gruben 52, Mitgewerke von Emiliegrube 107. Sa. M. 3 114 436. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 189 331, Gen.-Unk. 48 237, Steuern u. Abgaben 38 274, Zs. 33 338, Abschreib. 264 472. – Kredit: Kohlenverkauf 160 999, Miete u. Pacht 3777, Leopoldgrube 695, Emiliegrube 144, Verlust 408 037. Sa. M. 573 654. Dividenden 1888/89–1908/09: 0 %. Direktion: Rich. Hübner. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Stephan. Zahlstellen: Orzesche: Gesellschaftskasse; Breslau: Schles. Bankverein. Aktiengesellschaft Ramsdorfer Braunkohlenwerke in Ramsdorf bei Lucka, S.-A. Gegründet: 11./4. 1900 mit Wirkung ab 1./3. 1900; eingetr. 20./2. 1901. Gründer s. Jahrg. 1901/1902. Die Bank f. Bergbau u. Ind. in Berlin brachte ihr Ramsdorfer Kohlenunternehmen in die Ges. ein. Zu dem Besitztume der Ges. gehören neben dem Kohlenwerke auch das Rittergut zu Ramsdorf, das Gut Herold, eine Ziegelei und Grundstücke in Grosshermsdorfer, Wilden- hainer, Berndorfer u. Breitinger Flur, sowie eine Geleisanlage von Ramsdorf nach Breitingen. Die Bank für Bergbau u. Ind. erhielt für ihre Einlagen einschl. der Aussenstände M. 2 198 844 = M. 1 702 000. Zweck: Betrieb von Braunkohlenbergwerken, Handel mit Bergwerksprodukten, insbes. Braunkohlen, Briketts, Thon, Sand u. dergl., die Zugutemachung solcher Produkte auf jede Art insbes. durch Errichtung entsprechender Fabriken u. Anlagen. Im Betriebe sind 2 Förder- schächte: Leistungsfähigkeit der jetzt mit 5 Pressen arbeitenden Brikettfabrik 7000 D.-Waggons jährl. Eigener Bahnhof. Zur Abrundung des Besitzes an Kohlenfeld 1903/1904 Ankauf yvon 14 Acker 98 qR. für M. 22 421. 1906/07 weitere Kohlenfelder für M. 136 963 bezw. 158 739 angekauft, ebenso 1908/09 für M. 260 635. Weitere Zugänge auf Konti Bergwerk u. Brikettfabrik, für Wohnhäuser etc. erforderten 1907/08 – 1908/09 M. 210 923, 101 118, Kohlen- förderung 1902/03–1908/09: 2 464 319, 2 694 787, 2 557 142, 2 517 144, 2 691 087, 2, 2 857 205 hl, Brikettfabrikation: 234 642, 316 410, 326 036, 333 558, 415915, ?, 506 221 D.-Ztr., Pressstein- erzeugung: 1 573 000, 1 381 000, 354 000, 396 700, 327 500, ?, 2 192 000 Stück. Die Ges. ist Mitgl. des Verkaufsvereins sächsischer Braunkohlenwerke. Kapital: M. 2 250 000 in 2250 Aktien à M. 1000. Sämtliche Aktien befinden sich noch im Besitz der Bank f. Bergbau und Industrie in Berlin. Urspr. M. 2 500 000. Nach Abschreibung von M. 1 123 735 auf verschiedene Konten (Bergwerk und Brikettfabrik M. 620 574, Aus- und Vorrichtung M. 355 999 etc.) ergab sich für 1905/06 ein Verlust von M. 1 233 466; zur Tilgung desselben, sowie zur Sanierung der Ges. überhaupt, beschloss die G.-V. v. 29./12. 1906 Herabsetzung des A.-K. v. M. 2 500 000 auf M. 1 250 000 durch Zs. legung der Aktien 2: 1. Diejenigen Aktien, auf welche eine Zuzahlung von M. 500 pro 1./7. 1906 geleistet wird, sollten von der Zus. legung ausgenommen sein. 500 Aktien werden zus gelegt (Buchgewinn M. 250 000), auf die restlichen M. 2 000 000 wurde die Zuzahlung von M. 500 pro Aktie oder zusammen M. 1 000 00 geleistet; A.-K. somit jetzt M. 2 250 000. Hypotheken: M. 730 910, davon M. 463 595, verzinsl. zu 3.95 %, übernommen von der Vorbes., ausserdem stehen M. 530 655 langfristige Restkaufgelder auf Kohlenfelder aus.