Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. 421 Direktion: Max Emans, Cöln. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Joz. Fred. van de Griendt, Rotterdam; Edgar Bingham, London; Rechtsanw. Jos. Rowlands, Birmingham, Ed. van de Griendt, Haag. ― Nal-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. Akt.-Ges. Deutsche Kaliwerke in Bernterode (Eichsfeld). Gegründet: 19./4. 1904; eingetr. 12./7. 1904. Statut zuletztgeänd. 27./5.1905, 28./6. u. 10./12.1906, 25./3. 1908, 30./3. u. 18./12. 1909. Gründer: Deutsche Tiefbohr-A.-G., Nordhausen; Wilh. Laupenmühlen, Berlin etc. In die Ges. sind von der Deutschen Tiefbohr-A.-G. zu Nordhausen 2 ihr bezw. der Kali- bohr.-Ges. Sachsenhall gehörige Mutungsgebiete auf Kali in Grösse von 25 preuss. Maximal- feldern, im Bergfreien bei Bleicherode u. Schafstädt gelegen, eingebracht, gegen Gewährung von M. 1 500 000 voll u. M. 2 000 000 mit 50 % eingez. geltende Aktien. Die restl. M. 1 000 000 Aktien des urspr. A.-K. von M. 4 500 000 sind mit M. 997 000 von der Bankfirma Laupen- mühlen & Co., Berlin, mit je M. 1000 von weiteren 3 Gründern übernommen. — Jetziges Besitztum: Die Gerechtsame der Ges. umfasst z. Z. 16 bei Haynrode in den Gemarkungen Neustadt, Haynrode, Kirchworbis, Breitenworbis und Bernterode gelegene Maximalfelder, die mit den Feldern der Gew. Kirchworbis, Kalibohrgesellschaft Felsenfest, Gew. Kaliwerke Sollstedt, Kgl. Salzbergwerk Bleicherode, A.-G. Kaliwerk Neu-Bleicherode markscheiden. Ausserdem besitzt die Ges. die 4 bei Schafstaedt u. Gross-Gräfendorf gelegenen Felder der Gew. Sachsenhall u. fast sämtl. Kuxe der Gew. Kirchworbis, deren Grubenfeld mit den Feldern der Ges. markscheidet; 4 jetzt dem Kaliwerk Neu-Bleicherode gehörige Felder waren früher ebenfalls im Besitze der Ges. und wurden von dieser i. J. 1905 mit dem zugehörigen Schlagkreise an die Firma Laupenmühlen & Co., Berlin, verkauft. Die in den Gemarkungen Wintzingerode, Ferna, Tastungen u. Wehnde gelegenen Felder der Berg- werks-Ges. Westohm m. b. H., deren Geschäftsanteile fast sämtl. im Besitze der Deutschen Kaliwerke sind, werden gegen M. 1 550 000 Teilschuldverschreib. der Akt.-Ges. Bismarckshall (chypothek. an erster Stelle sichergestellt, zu 103 % rückzahlbar u. 5 % verzinsl.) teilweise an die Akt.-Ges. Kaliwerk Neu-Bleicherode, teilweise an die Akt.-Ges. Bismarckshall über- eignet werden. – Die Gebirgsverhältnisse sind: Mittlerer u. unterer flachgelagerter Bunt- sandstein, jüngeres Steinsalz, Anhydrit, Salzton, Kalilager, älteres Steinsalz. Das flachge- lagerte Kaliflöz ist erbohrt in Tiefen v. 494–694 m in Mächtigkeiten v. 5–20 m. Das Kali- lager besteht zumeist aus Sylviniten, zum geringeren Teil aus Carnalliten. Die Felder Sachsenhall enthalten in 768–893 m Teufe ein 19–42 m mächtiges Carnallitlager. Die Salz- lager sind sämtlich v. flachgelagertem Buntsandstein überdeckt. Zur Sicherstell. des Kohlen- bedarfes wurde die Braunkohlengrube Gewerkschaft .Marie am Hirschberg' zu Rommerode bezw. sämtl. Kuxe dieser Gewerksch. erworben. Die Grube förderte im Geschäftsjahre 1908/09 1 135 164 hl Kohlen u. wies einen Bruttogewinn v. M. 93 803.15 aus. Mit dem Abteufen des auf dem Gebiete der Gemeinde Breitenworbis an der Grenze der Gemeinde Bernterode 2km von der Eisenbahn Halle-Kassel angesetzten 5.25m weiten Schachtes des Kalibergwerkes wurde am 14./1. 1905 begonnen und derselbe bis zur beabsichtigten Teufe von 572 in niedergebracht. Am 28./10. 1905 wurde in der Teufe von 393 m das jüngere Steinsalz angefahren, welches bis 481 m,. anhielt. Es folgte von 481–516 m kompakter fester Anhydrit, von 516–540 m Salzton, von 540–572 m Steinsalz mit starken Einlagerungen von Anhydrit, etwas Ton und Kalispuren. In Teufe von 560 m wurden die Füllörter und Querschläge zum Muten neuer Grubenfelder und zur Aufsuchung des infolge lokaler Ver- drückung im Schacht selbst nicht angetroffenen Kalilagers angesetzt. Am 14./6. 1906 wurde mittels Querschlag das Kalilager angefahren. Es wurden bisher ausschliesslich Sylvinite angetroffen in einer Durchschnittsmächtigkeit von ca. 15 m und einem Durchschnitts- gehalt von ca. 16 % K:0. Die Förderung wurde Ende Oktober 1906 aufgenommen. Die Genehmigung der zuständigen Behörden für die Errichtung einer Chlorkaliumfabrik erfolgte am 2./3. 1906. Die ausgedehnte Fabrikanlage wurde April 1907 dem Betrieb über- geben; sie ist für eine tägl. Verarbeit. von etwa 10 000 dz Rohsalzen angelegt u. zurzeit auf ein Drittel dieser Leistung ausgebaut. Die sonst. Betriebsanl. umfassen: Schacht „Preussen“ mit elektr. u. Dampffördereinricht., Rohsalzmühle, Chlorkaliummagazin, Kesselhaus mit 10 Kesseln v. je 100 qm Heigzfläche, elektr. Zentrale, Kondensation, Magazin, Werkstätten, Lokomotivschuppen, Wasser-Hochreservoir v. 600 cbm Inhalt, Kaue, Bureaugebäude. Haus- besitz: 11 Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser für 20 Familien, 1 Kantinengebäude. Der Grund- besitz der Ges. beträgt z. Z. 41 h 26 a 69 am. Die Eröffnung des Bahnanschlusses (2 km) an die Haltestelle Bernterode erfolgte am 16./10. 1906. – Nach einem Provisorium gehört die Ges. mit Wirkung ab 1./3. 1907 dem Kalisyndikat, jetzt für 1910 mit 19.24 in Tausendstel der Gruppe L=V an. Zweck: Bergbaubetrieb, Verarbeitung der gewonnenen oder sonst erworbenen Erzeug- nisse in eigenen oder fremden Fabriken, gewerbsmässige Verwertung von Bergwerks- oder