424 Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. Erdölen etc. u. umfasst etwa 22 000 ba, d. i. eine Gerechtsame von über 100 preuss. Gruhen- feldern. Von diesem Komplex grenzt der ganze nördliche Teil unmittelbar an die Felder der Alkaliwerke Sigmundshall. Durch die vorhandenen Bohrungen und die jüngsten Auf- schlussarbeiten von Sigmundshall ist nachgewiesen, dass die Kaliläger von Weser u. Sig- mundshall im Zusammenhang stehen. Im Felde der Gew. Weser wurde auf der 500 m-Sohle die streichende Strecke im Sylvinitlager ca. 300 m aufgefahren. Auf der 550 m-Sohle haben die Strecken in diesem Felde eine Länge von ca. 650 m erreicht. Zwecks Bestimmung des Ansatzpunktes für den im Weserfelde abzuteufenden Schacht wurden 4 Flachbohrungen u. eine Tiefbohrung niedergebracht. Sämtliche Bohrungen erreichten zwischen 140–170m das Steinsalz, Tiefbohrung IV mehrere abbauwürdige Kalilager. Die Lage der beiden Abbaugerechtsame von Sigmundshall u. Weser ist eine solche, dass bei gemeinsamem Vorgehen nur die notwendigsten Anlagen über Tage erforderlich sind u. deshalb die Kosten der neuen Schachtanlage gegenüber anderen Werken sehr niedrig sein werden. Ausserdem würde der event. seitens der Berg- behörde von Sigmundshall verlangte zweite Schacht nicht notwendig werden, da der jetzige Sigmundshaller Schacht u. der Weser-Schacht, mit dessen Bau im Sept. 1909 begonnen werden soll, durchschlägig gemacht werden könnten (s. oben). Die chemische Fabrik der Alkaliwerke Sigmundshall ist in der Lage, die Fabrikation für beide Werke zu übernehmen. Von der 5 % Weser-Anleihe im Betrage von M. 2 500 000 (an Stelle der vorerwähnten M. 3 000 000 Anleihe) sind inzwischen weiter über M. 1 000 000 begeben. Die Alkaliwerke Sig- mundshall haben für diese Anleihe die selbstschuldnerische Bürgschaft übernommen u. hierfür eine Sicherungs-Hypoth. eintragen lassen. Die G.-V. von Sigmundshall am 6./9. 1909 genehmigte die Beteilig. an der Phosphatfabrik Hoyermann G. m. b. H. in Hannover u. Nienburg a. Weser mit M. 510 000 mit 50 % einge- zahlten Anteilen. Die Phosphatfabrik hat ein Ges.-Kapital von M. 1 000 000, von denen M. 490 000 voll gezahlt sind. Ausserdem ist eine 4½ %, Anleihe von M. 500 000 aufgenommen u. begeben. Die Phosphatfabrik betreibt ein umfangreiches Handelsgeschäft in Kali- u. sämtl. Düngesalzen u. eine Fabrik in Nienburg in Superphosphaten. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000 (Nr. 1–1000), erhöht zur Deckung der Ausgaben zum weiteren Schachtbau, der Tagesanlagen u. für den Bau der Eisenbahn vom Bahnhof Wunstorf nach dem Schacht lt. G.-V. v. 20./10. 1904 um M. 1 000 000 in 1000 neuen, ab 1./10. 1904 pro rata der Einzahl. mit div.-ber. Aktien (Nr. 1001–2000), angeboten den Aktionären 1: 1 v. 27./10.–10./11. 1904 zu 145 % zuzügl. 4 % St.-Zs. ab 1./10. 1904; einzuzahlen waren zunächst 25 % u. das Agio, seit 15./2. 1906 voll bezahlt. M. 350 000 Aufgeld auf junge Aktien flossen in den R.-F. Die G.-V. v. 7./6. 1906 beschloss nochmalige Erhöhung um M. 500 000 (auf M. 2 500 000) in 500 ab 1./10. 1906 div.-ber. Aktien (Nr. 2001–2500), übernommen von einem Konsort. zu 200 %, angeboten den Aktionären 4: 1 vom 13.–27./6. 1906 zu 210 % franko Zinsen. M. 500 000 Aufgeld auf diese Aktien flossen in den R.-F. Das Konsort. zahlte aus dem Zwischengewinn der Ges. für den Aktienstempel M. 20 000 u. trug ausserdem die sämtlichen Kosten der Kapitalerhöhung. Diese war notwendig geworden im lesonderen zur Deckung der Ausgaben für Ankauf von Grundstücken, Bau von Be- amten- u. Arb.-Wohnhäusern, Vervollständigung des Grubeninventars, Überschreitung des Baues der Eisenbahn u. des Zechenbahnhofes infolge höherer Ausgaben beim Grunderwerb. Die G.-V. v. 15./12. 1906 beschloss behufs Erwerbung von 4000 Weser-Kuxen G. oben) weitere Erhöh. des A.-K. um M. 1 000 000 (auf M. 3 500 000) durch Ausgabe von 1000 Aktien (Nr. 2501–3500) zu pari mit Div.-Ber. ab 1./10. 1907 unter Ausschluss des Bezugsrechtes der alten Aktionäre. Anleihe: M. 2 000 000 in 5 % Oblig. von 1905, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 500, 1000, 2000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1908 durch Auslos. im Januar auf 1./7. Der Erlös diente zum Bau der Chlorkaliumfabrik, zum vollständigen Ausbau des Werkes und zur Rückzahlung des Restes der 6 % Anleihe. Den Inhabern dieser alten 6 % Anleihe wurde 5.– 20./5. 1905 eine Konvertierung in die neue 5 % Anleihe angeboten und eine Konvertierungsprämie von 2½ % in der Weise gewährt, dass die 6 % Verzinsung noch bis zum 1./7. 1908 andauerte und die Einlösung der 6 % Oblig. zu 103 %, und Verrechnung der 5 % Obligationen zu 101.50 % geschieht. Bis auf M. 29 000 gelangten die sämtl. 6 % Oblig. im Betrage von M. 971 000 zur Konversion. Die nicht umgetauschten M. 29 000 wurden zurückgezahlt. In Umlauf am 1./7. 1909 von der 5 % Anleihe M. 1 840 000. Zahlst.: Hannnover: Bankhaus Adolph Meyer. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), etwaige sonst. Rücklagen, 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. (ausser M. 2000 jährl. Vergüt. pro Mitgl.), Rest weitere Div. Bilanz am 30. Sept. 1908: Aktiva: Gerechtsame 1, Schachtbau 2 032 660, Grundstücke 202 478, Gebäude 1 298 265, Beamten- u. Arb.-Wohnh. 286 134, Platz und Wege-Kto 100 482, Werksbahnhof 64 102, Bergwerks-Masch. 288 413, Fabrik-Masch. u. Apparate 290 870, Kessel- anlage 110 227, elektr. Anlage 176 616, Wasserleit. 75 730, Utensil. 124 991, Fuhrwerk 8327, Kohlen, Material., Säcke 82 877, Bestände an Fabrikate 207 500, Kalisyndikats-Stammeinlage 11 400, Avale 430 000, mündelsichere Kaut.-Effekten 84 806, Steinhuder Meerbahn- Aktien 400 000, Beteiligung Gew. Weser 1 048 458, Kassa 9382, Bankguth. 1030, Debit. 241 598. – Passiva: A.-K. 3 500 000, 5 % Anleihe 1 920 000, do. Zs.-Kto 24 000, do. Einlös.-Kto 6180, R.-F. 850 000, Beamten- u. Arb.-Unterst.-F. 9588, Avale 430 000, Akzepte 50 000, Kredit. 209 951, Rückstell. für Syndikat 49 314, Hypoth. 30 000, Bank-Kto 91 333, rückst. Coup. u. Div. 1457, Lohnvortrag 23 899, Gewinn (2. allg. R.-F.) 38 623. Sa. M. 7 576 348.