Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. 425 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Effekten-Kursverlust 1741, Gen.-Unk. 99 057, Knapp- schafts-, Inval.-, Unfall-Versich., Beiträge u. Steuern 63 423, Zs. 98 388, Förder-Zs. 80 597, Syndikatsspesen u. Preisausgleich 194 241, Abschreib. u. Abgang. 285 498, Gewinn 380 623. — Kredit: Vortrag 22 575, Gewinn auf Rohsalze u. Fabrikate 1 170 612, Div. auf Steinhuder Meer-Bahn-Akt. 8000, Mieten 2384. Sa. M. 1 203 571. Gewinn 1908/09: Die Betriebsüberschüsse für das Geschäftsjahr 1908/09 betragen M. 1 099 151, davon ab für Gen.-Unk., Knappschafts-, Invaliditäts- usw. Beiträge, Zs., Förder- zins, Syndikatsspesen u. Preisausgleich M. 519 519, so dass ein Bruttogewinn von M. 579 631 verbleibt, von welchem Betrage M. 272 867 zu Abschreib. verwendet werden sollen. Der Mindergewinn erklärt sich aus Minderabsatz u. höheren Betriebskosten, entstanden durch Ausrichtung des Nordflügels. Der A.-R. beschloss mit Rücksicht auf die ungeklärte Lage der Kali-Industrie die Festsetzung der Div. hinauszuschieben. Kurs: Die Aktien sind noch an keiner Börse eingeführt. Kurs im freien Verkehr am 25./1. 1909: 127 %; am 2./2. 1910: 181 Dividenden 1902/1903–19081909: 0, 0, 0, 5, 15, 0, 2 %. Coup.-Verj. 4 J. (K.) Direktion: Ludw. Silberberg, Hannover, Schillerstr. 32; Gust. von der Heyde, Bokeloh; Dr. Otto Koch, Mesmerode. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Komm.-Rat Sigm. Meyer, Stellv. Fabrikant Gerhard Hoyermann, Rechtsanw. Dr. Ludw. Meyer III, Hannover; Baron Hugo de Bethmann, Paris; Baron H. de Stucklé, Dieuze; Geh. Komm.-Rat Jul. Schaller, Strassburg i. E.; Dir. A. Brosang, Wunstorf; Staatsminister Freih. von Feilitzsch Exz., Bückeburg; Bergwerksbes. Emil Sauer, Berlin. Zahlstelle: Hannover: Adolph Meyer. Bergbaugesellschaft Teutonia, Sitz in Hannover, Direktion auf Schacht Rudolph b. Wustrow i. Hann. Gegründet: 24./9. 1898; eingetr. 20./10. 1898. Letzte Statutänd. 28./10. 1899, 18./5. 1901, 21./11. 1903, 7./10. 1905, 2./4. 1907, 9./4. u. 30./6. 1908. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Erwerb und Betrieb von Bergwerken, insbes. Aufsuchung, Gewinnung u. Ver. wertung von Salzen, Mineralien u. Fossilien jeder Art. Die Berechtsame der Ges. erstreckt sich auf verschied. Gemeinden der Provinz Hannover und umfasst etwa 300 000 Morgen. Niedergebracht sind 16 Tiefbohrungen. Eine 750 m südlich von Schreyhan und 500 m nördlich von Nauden angesetzte Bohrung traf in einer Teufe von 373 bis 396 m ein Carnallit-, darunter ein 19 :m mächtiges Hartsalzlager, dann bis 428 m wieder Steinsalz mit Carnallit und darunter ein nahezu 500 m mächtiges Steinsalzlager. Mit dem Bau des Schachtes „Rudolph“ ist ult. 1905 bei Schreyhan im südl. Teile des Bergbaureviers Lüchow begonnen. Der Schacht steht seit der 200 m-Teufe andauernd in Kalisalz. Bis zur Teufe von 200 m wurde der Schacht mit deutschen Tübbings ausgekleidet, welchen alsdann die 2½ Stein starke Mauerung bis zur vorläufigen Endteufe von 375 m folgte. Die Füllörter wurden bei 360 m angesetzt und hier mit dem Auffahren der Strecke begonnen. Die Tagesanlagen, dar- unter das Kesselhaus mit 10 Cornwall-Kesseln, eine elektrische Kraftzentrale von 2200 PS., ebenso eine Chlorkaliumfabrik für eine Tagesleistung von 5000 dz, die Kainitmühle etc. wurde 1907 bezw. 1908 fertiggestellt, ebenso die genehmigte, 26 km lange Endlaugenleitung bis zur Elbe, sowie der Bahnanschluss nach Wustrow, 1908 wurde das Werk vollständig fertig- gestellt u. im Schacht die letzten Ausbauarbeiten vollendet u. im April 1908 mit der Förderung der Salze begonnen. Mit dem Kalisyndikat bestand seit 1907 ein Provis. Ab- kommen bezüglich der Abnahme der beim Schachtbau und bei den Aufschlussarbeiten ge- förderten Kalisalze. Im Sept. 1908 erfolgte dann die definitive Aufnahme in das Kalisyndikat mit einer Quote von 17 Tausendstel, die sich für 1910 auf 15.69 Tausendstel verminderte. Die G.-V. vom 19./6. 1909 ermächtigte den Vorstand eine Gerechtsame von dem Kalifelderbesitz behufs Gründung einer neuen Ges. abzutreten. Teutonia würde für diese Felder M. 1000000 in 5 % Oblig. der neuen Ges. erhalten. Produktion: Während des provis. Vertragsverhältnisses mit dem Syndikat u. nach dem Eintritt in dasselbe hat die Ges. im Geschäftsjahre 1908 geliefert: 417 264 dz Kainit bezw. Hartsalz, 3112 dz Carnallit, 27 614 dz Chlorkallum 80 %, 16 447 dz Düngesalz 40 %, 2024 dz Düngesalz 30 %, 1720 dz Düngesalz 20%, 1750 dz Kalidünger 38 %, entsprechend 73 845 dz reinem Kali. Die Ges. hat nach dem Syndikatsvertrage obliegende Lieferungsverpflicht. von Erzeugnissen der Gruppe II in Ermangel. einer eigenen Sulfatfabrik im Austauschwege erfüllt. Im Oktober 1909 hat die Gesellschaft mit der Gew. Wintershall einen Vertrag ab- geschlossen, wonach sie an Wintershall die Syndikatsquote für die Gruppen II, IV. VYu. VI gegen eine jährliche Vergütung von M. 380 000 überträgt, unter den üblichen Vorbehalten inbezug auf die Syndikats-Entwickelung. Die Herstellung der Gruppe I u. III hat sich die Bergbau-Gesellschaft Teutonia vorbehalten; man berechnet den sich daraus ergebenden Ge- winn auf M. 450 000 jährlich. Nach einer besonderen Bestimmung des Vertrages kann die Ges. mit einer dreimonatl. Aufforderungsfrist von dem Werke Wintershall verlangen, dass dieses auch die Gruppen I und III übernimmt. Kapital: M. 4 750 000 in 4750 Inh.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 300 000, erhöht lt. G.-V. V. 18./5. 1901 um M. 300 000 in 300 Aktien, lt. G.-V. v. 21./11. 1903 um M. 650 000 durch Aus- gabe von 650 Aktien, von denen 216 bezw. 34 Stück nach G.-V.-B. v. 20./12. 1902 bezw. 27./6. 1903 durch Übertrag. des gesamten Vermögens des Konsortialunternehmens Saxonia zu Hannover