Metall-Industrie. 457 ersatzklage der Berliner Faconschmiede u. ein ähnlicher Prozess mit einer österreichischen Firma wurden durch Vergleich erledigt. Die Tätigkeit der Ges. richtet sich darauf, den Kartonnagenkonsumenten Lizenzen zur Herstellung der patentierten Kartonnagen zu erteilen u. diesen Lizenznehmern die vollständigen zu dieser Fabrikation nötigen maschinellen Einrichtungen, sowie die von denselben fortlaufend benötigten Metallbeschläge zu liefern, sowie ferner auf die eigene Fabrikation von Kartonnagen, Schiessscheiben für militärische Zwecke etc. Der Betrieb ist 1901/1902 von der neuen Verwalt. unter grossen Opfern vollständig reorganisiert. Gesamt- Personal durchschnittlich 2067 Arb. u. 179 Beamte. 1897 wurde die Blechemballagenfabrik von Julius von Graba in Cölln a. E. gegen Ge- währung von 860 Aktien erworben, ferner 1898 die Blechemballagenfabriken Fr. Ewers & Co. in Lübeck gegen 754 Aktien u. Jul. von Graba Nachf. Otto Zucker in Tetschen a. E. gegen 152 Aktien. Ende 1898 wurde von Rud. Schreger in Cölln a. E. dessen Fabrik für gezogene Blechemballagen mit Wirkung ab 1./1. 1898 nebst Wohngebäude, Areal etc. für M. 395 614.17 erworben. Die Fabrik in Tetschen ist Febr. 1903 abgebrannt u. der dortige Betrieb mit dem in Bodenbach vereinigt, woselbst grosse Neubauten aufgeführt sind. Die Anlagekonten Meissen, Bodenbach u. Lübeck weisen für 1903/1904 erhebliche Vermehrungen auf, bedingt durch Neuanlagen, um der Konkurrenz gewachsen zu sein. Am 28./6. 1908 wurde ein Teil der Dresdner Fabrik durch Feuer vernichfet. Die Gesamt-Entschädigung der Versich. betrug M. 135 410. Neuanlagen u. Anschaffungen erforderten 1908/09 ca. M. 140 000; auch für 1909/10 sind Umbauten vorgesehen. Die Beteilig. der Ges. bei der Russ. Pappenfabrik A.-G. in Schkloff ist 1902 mit einem Buchverlust von M. 214 935 abgestossen. Aus dem Liquid.-Kto Schkloff resultierte für die Ges. am 30./6. 1907 noch ein Guth. von M. 311 650. Auf Spez.-R.-F. wurden 1902/03 M. 50 000, 1903/1904 u. 1904/1905 je M. 100 000, 1905/06 M. 250 000 u. 1906/07 M. 100 000, zus. also M. 600 000, zurückgestellt, um gegen eine etwaige Preissteigerung der Rohmaterial. u. Aussen- stände gesichert zu sein; ausserdem wurden 1906/07 u. 1907/08 auf Kto Schkloff je M. 155 825 abgeschrieben; neuerdings wird mit anderen Gläubigern versucht, etwas auf diese Forder. einzutreiben. Kapital: M. 2 600 000 in 2600 Aktien (Nr. 1–2600) à M. 1000, wovon 1600 Aktien (Nr. 1–1600) mit je 2 Genussscheinen und 1000 Aktien (Nr. 1601–2600) ohne Ge- nussscheine. Urspr. A.-K. M. 800 000, erhöht 1890 um M. 400 000; ferner lt. G.-V.-B. vom 25. März 1897 um M. 400 000, wovon M. 360 000 zum Ankauf der Grabaschen Fabrik in Cölln und M. 40 000 an die Dresdner Bank zu 280 % (alle mit je 2 Genuss- scheinen). Diese M. 400 000 der 1897 er Emission wurden im Mai 1897 den Aktionärer. mit M. 2906 für jede Aktie nebst zwei Genussscheinen angeboten; weitere Erhöhung fand lt. G.-V.-B. vom 7. März 1898 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien (Nr. 1601–28600) à M. 1000 ohne Genussscheine (also auf M. 2 600 000) statt, wovon M. 906 000 zum Ankauf der Fabriken von Ewers in Lübeck und Graba in Tetschen verwendet wurden; die Vorbesitzer dieser Firmen hatten ihre Aktien zu 175 % an die Dresdner Bank zu liefern, welche davon M. 800 000 den Aktionären 1.–15. Juni 1898 zu 180 % anbot. An dem Nettogewinn, welcher an den übrigen 200 Aktien über den Kurs von 180 % hinaus erzielt wurde, partizipierte die Aktiengesellschaft für Cartonnagenindustrie zur Hälfte. Genussscheine: 3200 Stücke A und B; lt. G.-V.-B. vom 7. Dez. 1896 wurden zu jeder Aktie Nr. 1– 1600 2 Genussscheine ausgegeben. Weitere Rechte verleihen die Genussscheine nicht. Die Ges. ist berechtigt, aus demjenigen Reingewinne, welcher nach Gewährung der Bezüge der Genussscheininhaber übrig bleibt, oder aus angesammelten Reserven (mit Ausnahme des gesetzl. R.-F.) Genussscheine freihändig zum Zweck der Amortisation zurückzukaufen oder durch einmalige Kapitalsabfindung in Höhe von M. 1000 pro Stück abzustossen und zu diesem Behufe nach Massgabe der vom A.-R. im einzelnen Falle festzusetzenden Modalitäten auszulosen oder ganz oder teilweise aufzukündigen. Der Zeitpunkt der Auszahlung der M. 1000 Kapitalsabfindung ist vom A.-R. zu bestimmen. Liegt dieser Zeitpunkt innerhalb der ersten 4 Monate eines Geschäftsjahres, so nimmt der betr. Genussschein an dem Gewinne des laufenden Geschäftsjahres nicht mehr teil. Im Falle der Auflösung der Ges. wird zunächst der Nominalbetrag des jeweiligen A.-K. an die Aktionäre gewährt; von dem Reste wird anf die Genussscheine, soweit diese nicht bereits abgefunden sind, je bis zu M. 1000 ausgezahlt; der Rest ist unter die Aktionäre nach Verhältnis ihres Aktienbesitzes zu verteilen. Anleihe: M. 1 000 000 in 4 % Teilschuldverschreibungen von 1899, rückzahlbar zu 105 %. Stücke Lit. A à M. 1000, Lit. B à M. 500, lautend auf den Namen der Dresdner Banb. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1904 durch jährl. Ausl. (zuerst 31./12. 1903) von 1 % u. ersparten Zs. auf 1./7.; verstärkte oder Totalkünd. ab 1904 mit 6 monat. Künd.-Frist zulässig. Sicherheit: Kaut.-Hypoth. von M. 1 100 000 zur ersten Stelle zu gunsten der Dresdner Bank auf den Grundbesitz u. Baulichkeiten in Cölln a. E. u. in Lübeck, Vorstadt St. Lorenz, Gesamt- flächenraum 64 916 qm, mit M. 1 133 435 zu Buche stehend u. mit M. 1 716 456 taxiert. Infolge Verkaufes eines Trennstückes in Meissen wurde 1900/1901 eine Anzahl Oblig. von der Ges. zu Lasten des Effektenktos zurückgekauft u. durch Einlösung aus dem Verkehr gezogen. In Umlauf Ende Juni 1909: M. 932 500. Coup.-Verj.: 4 J., der verlosten Stücke 30 J. n. F. Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin u. Dresden: Dresdner Bank; Berlin:; Braun & Co. Getilgt M. 67 500. Kurs in Dresden Ende 1899–1909: 100.25, 94, 92, 96.75, 100, 102, 103, –, 99.50, –, 101 %. Aufgel. 3./7. 1899 zu 101