490 Metall-Industrie. Deutsche Gussstahlkugel- und Maschinenfabrik Akt.-Ges. in Schweinfurt. Gegründet: 27./4. 1896 (eingetr. 5./6. 1896) unter der Firma Deutsche Gussstahlkugelfabrik A.-G. vorm. Fries & Höpflinger. Statutänd. 19./6. bezw. 5./8. 1899, 29./6. 1901, 10./7. 1905 u. 31./55. 1907. Übernahme der Stahlkugelfabrik von Fries & Höpflinger. Gründ. s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Fabrikat. von Gussstahlkugeln, Kugellagern u. and. Artikeln. Die Ges. befasst sich ausser mit der Herstell. von Gussstahlkugeln hauptsächlich mit der Fabrikat. von Kugellagern u. Laufringen. Die Ges. war bei den Deutschen Rohkugelwerken, A.-G. (A.-K. M. 750000, Div. 1897/98: 6 %, sonst 0 %: Firma inzwischen gelöscht), in Schweinfurt mit M. 150 000 in 150 Aktien beteiligt zum Zwecke der Fabrikation von Stahlkugeln für gemeinschaftl. Rechnung. Die G.-V. der beiden Ges. „Deutsche Gussstahlkugelfabrik A.-G.“ u. „Deutsche Rohkugelwerke“ in Schweinfurt v. 12./10. 1900 genehmigten die Fusion beider Etablissements (unter Annahme der Firma wie obenstehend) durch Übertragung der Aktiva u. Passiva der Rohkugelwerke nach dem Stande v. 1./3. 1900 an die Deutsche Gussstahlkugelfabrik ohne Liquid. gegen Empfangnahme von 600 'neuen Aktien der Ges. à M. 1000. Ebenso wurden die weiteren Anträge auf Gratiseinlieferung der im Besitze der Deutschen Gussstahlkugel- fabrik befindl. 150 Rohkugel-Aktien an die Deutschen Rohkugelwerke zwecks Vernichtung dieser genehmigt. Arbeiter ca. 750. Grundbesitz 26 138 qm, wovon 9600 qm bebaut. Zugänge auf Anlage-Kti 1906/07 M. 193 164. 1907/08 fanden weitere bauliche Erweiterungen u. Ein- führung neuer Maschinen mit M. 338 962 Kostenaufwand statt; Zugänge 1908/09 M. 35 524. Die Ges. hat 1908/09 durch den Rückgang der Konjunktur eine erhebliche Minderung des Umsatzes erfahren; der Reingewinn betrug nur M. 1699. Kapital: M. 2 300 000 in 2300 Akt. à M. 1000, wovon 1020 mit Nr. aus der Zahlenreihe 1–1061 abgest. sind. Urspr. M. 600 000, Erhöh. It. G.-V. v. 25./1. 1897 um M. 200 000 (angeboten zu 150 %) u. It. G.-V. v. 8./5. 1897 um weitere M. 100 000 (angeboten zu 440 %). Weiter erhöht zur Uber- nahme der Deutschen Rohkugelwerke lt. G.-V. v. 12./10. 1900 um M. 600 000 (auf M. 1 500 000) in 600 Aktien, mit der Massgabe, dass zur Sanierung des Unternehmens auf das gesamte A.-K. von M. 1 500 000 eine Zuzahlung von 25 % des Nominalbetrages jeder Aktie bezw. Zus. legung aller derjenigen Aktien im Verhältnis von 4: 1, zu erfolgen habe, auf welche eine Zu- zahlung hnicht geleistet werden sollte. Frist bis 31./5. 1901. Die Aktien wurden mit Stempel versehen „Aufzahlung bezw. Zus. legung lt. G.-V.-B. v. 12./10. 1900 geleistet bezw. erfolgté'. Im ganzen wurde auf 860 Aktien die 25 % Zuzahlung geleistet, 640 wurden 4:1 zus. gelegt (davon 76 zwangsweise), sodass das A.-K. M. 1 020 000 betrug. Die G.-V. v. 10./7. 1905 beschloss zwecks Abstossung von Bankkredit., Vermehrung der Masch. u. des Betriebskapitals Erhöhung des A.-K. um M. 630 000 (auf M. 1 650000) durch Ausgabe von 630 neuen, ab 1./3. 1905 div.-ber. Aktien (Nr. 1062–1691), übernommen von einem Konsortium zu 105 %, angeboten den Aktionären 2: 1 vom 31./7.–15./8. 1905 zu 110 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 31./7.1907 um M. 650 000 (auf M. 2 300 000) in 650 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./3. 1907, übernommen von einem Konsort. zu 112.50 %, hiervon angeboten 550 Stück den alten Aktionären 3:1 vom 4.–18./7. 1907 zu 117.50 %. Die neuen Mittel dienten ebenfalls zur Erweiterung der Anlagen, Abstossung von Bankkredit und Verstärkung des Betriebskapitals. Hypotheken: Auf den Grundstücken der Ges. lastet eine im Kontokorrentverkehr ver- zinsliche u. jederzeit rückzahlbare Hypoth. von M. 70 000, sowie ferner eine Kreditkaution von M. 500 000, auf welche z. Z. nichts entnommen ist. Geschäftsjahr: 1./3.–28./2. Gen.-Vers.: Spät. Aug. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Dotierung von Sonderrückl., bis 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. resp. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 28. Febr. 1909: Aktiva: Immobil. 778 901, Masch., elektr. Anlage u. Werkzeuge 678 275, Mobil. u. Utensil. 18 075, Pferde u. Wagen 1, Feuerwehr 1, Modelle 1, Patente 1, Ausstellungskto 1, Katalog 1, Halb- u. Fertigfabrikate 684 788, Rohmaterialien 101 711, Debit. 349 847, Kassa 13 624, Wechsel 23 550, Effekten 1894. – Passiva: A.-K. 2 300 000, R.-F. 107 866, Kredit. 137 524, Delkr.-Kto 19 147, unerhob. Div. 1860, Spez.-R.-F. 30 000, Vor- trag 54 277. Sa. M. 2 650 676. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Saläre 40 965, Handl.-Unk., Insert., Versich., Reise- spesen, Provis., Porti etc. 45 612, Zs., Skonti u. Dekorte 21 878, Steuern u. Abgaben 40 532, Abschreib. 93 307, Gewinn inkl. 52 578 Vortrag 54 277. — Kredit: Vortrag 52 578, verfallene Div. 40, Waren (Rohgewinn) 243 955. Sa. M. 296 574. Kurs: Aktien Ende 1896–1902: 325, 205, 91.25, 48, 19, –, – %. Eingef. im Juni 1896 zu 137.50 %. Notiert in Dresden. — Abgest. Aktien Ende 1903–1909: 93, 108, 126.90, 160.50, 123, 97, 117.50 %. Zugelassen Jan. 1903; erster Kurs 19./1. 1903: 60 %. Seit Dez. 1909 sind sämtl. Aktien lieferbar. Dividenden: Aktien 1896/97–1899/1900: 30, 12, 0, 0 %; abgest. Aktien 1900/1901 bis 1908/09: 0, 0, 0, 2, 4, 6, 9, 7½, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Engelbert Fries, Wilh. Höpflinger. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Bank-Dir. Komm.-Rat Max Frank, Dresden; Stellv. Rechts- anwalt Dr. J. Schmitt, Bamberg; Bank-Dir. Hans Neumeyer, Nürnberg; Kaufm. P. Salomon, Berlin; Komm.-Rat Ernst Sachs, Schweinfurt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Dresden: Gebr. Arnhold; Nürnberg: Bayer. Vereinsbank.