Metall-Industrie. 491 0 3 0 Erste Automatische Gussstahlkugelfabrik vorm. Friedrich Fischer in Liqu. in Schweinfurt, Aktiengesellschaft. Gegründet: 30./3. bezw. 22./5. 1897. Die Ges. bezweckte Erwerb u. Betrieb der früher von Friedr. Fischer in Schweinfurt innegehabten, mit Vertrag v. 22./12. 1896 seitens Simon Lessing aus Bamberg käuflich erworbenen Gussstahlkugelfabrik. Die Ges. nahm 1903/1904 die Kugellagerherstellung auf, meldete mehrere gute Neuerungen zum Patent- u. Gebrauchs- musterschutz an und erwarb März 1904 das Patent für In- u. Ausland eines sehr vorteil- haften, brauchbaren Kugellaufringes. Die G.-V. v. 11./11. 1905 genehmigte den Verkauf des Werkes an die Firma Georg Schäfer & Co. zu dem Preis von M. 600 000 für die Immobilien and Masch. Die Vorräte wurden um eine Pauschalsumme an Schäfer & Co. verkauft. Daraus ergab sich der Beschluss auf Auflös. der Ges. Kapital: M. 650 000 in 500 abgest. St.-Aktien (Nr. 1–500) u. 150 Vorz.-Aktien (Nr. 501 bis 650), sämtlich à M. 1000. Die Vorz.-Aktien erhalten ab 1./1. 1905 6 % Vorz.-Div. und nehmen an einer etwaigen weiteren Div. mit den St.-Aktien gleichmässig teil. Im Falle Auflös. der Ges. werden die Vorz.- vor den St.-Aktien befriedigt. Urspr. M. 1 250 000, be- schloss die G.-V. v. 14./3. 1899 Herabsetzung auf M. 416 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 3: 1 (Frist bis 12./5. 1901) und durch Vernichtung von 2 überschiessenden Aktien, gleichzeitig wurde Erhöhung um M. 625 000 durch Ausgabe von 625 Aktien beschlossen, an- geboten den Aktionären zu pari. Es wurden statt der vorgesehenen 625 nur 587 neue Aktien gezeichnet und ausgegeben. Das A.-K. betrug danach M. 1 003 000. Von dem Buchgewinn wurden M. 100 000 zur Bildung eines Spec.-R.-F. verwandt (inzwischen verbraucht). Die G.-V. v. 5./1. 1905 beschloss Herabsetzung des A.-K. durch Vernichtung von 3 Aktien und Zus,. legung der verblieb. 1000 Aktien im Verhältnis 2: 1 (Frist bis 15./3. 1905), sowie Erhöhung um M. 150 000 in 150 Vorz.-Aktien, angeboten den Aktionären 14./1.–1./2. 1905 zu pari. Demnach A.-K. jetzt wie oben. Der Buchgewinn aus der Zus. legung der St.-Aktien diente mit M. 97 350 zur Tilg. der Unterbilanz aus 1903/1904, sowie zu Abschreib. u. Res.-Stellungen. Hypotheken: I. M. 310 000, II. M. 75 000. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: Spät. Ende Aug. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. April 1909: Aktiva: Grundstücke 103 165, Gebäude 509 665, Masch. 226 090, Werkzeuge u. Geräte 39 277, Härterei-Anlage 20 772, Mobil. 1296, Modelle 1, Dubiose 4, Kassa 2488, Wechsel 7672, Bankguth. 17 807, Debit. 184 796, Vorräte 371 546, Verlust 49 155. —– Passiva: A.-K. 650 000, R.-F. 36 072, Delkr.-Kto 6000, Hypoth. I 310 000, do. II 75 000, Kredit 456 668. Sa. M. 1 533 741. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.- u. allg. Unk. mit Zs. 207912, Betriebs-Unk., Masch.-Reparat. u. Härtereireparat. 68 603, Abschreib. a. Anlagen u. Warenvorräte 61 004, do. auf Aussenstände 20 000. – Kredit: Vortrag 79 241, Fabrikat.-Kto 229 123, Verlust 49 155. Sa. M. 357 520. Dividenden: 1897/98–1904/05: 0 %. Vorz.-Aktien 1905/06–1908/09: 6, 6, 0, 0 %. – St.-Aktien 1905/06–1908/09: 0, 0, 0, 0 %. (Gewinn 1898/99–1900/01: M. 22 502, 24 382, 6670, jedesmal vor- getragen; Verlust 1901/1902 u. 1902/1903 M. 43 657, 70 144, beidemal gedeckt aus dem Spec.- R.-F. bezw. R.-F.; 1903/1904 M. 103 549, wovon M. 6198 aus dem R.-F. gedeckt.) Liquidatoren: Komm.-Rat W. Georg, Oscar Hoerger, Schweinfurt; Wilh. Lessing, Bamberg. Prokuristen: O. Hoerger, Ing. Dr. A. Hess. Aufsichtsrat: Vors. Wilh. Lessing, Bamberg; Stellv. Justizrat Raude, Brauerei-Dir. Friedr. Brinkhoff, Dortmund; Theod. Schulze-Dellwig, Haus Sölde; Edmund Hippler, Knetzgau. Zahlstelle: Schweinfurt: Ges.-Kasse. Vereinigte Deutsche Nickel-Werke Akt.-Ges. vorm. Westfäl. Nickelwalzwerk Fleitmann, Witte & Co. in Schwerte a. d. Ruhr. Gegründet: 26./7. 1902 mit Wirkung ab 1./4. 1902; eingetr. 26./7. 1902. Letzte Statutänd. 3./10. 1902. Gründer s. Jahrg. 1905/06. Die Firma Westfäl. Nickelwalzwerk Fleitmann, Witte & Co. in Schwerte brachte in die A.-G. ihr gesamtes Vermögen so ein, wie sich dasselbe aus der per 1./4. 1902 aufgestellten Bilanz ergeben hatte, wogegen ihr 6400 Aktien à M. 1000 überwiesen wurden. Aus dem Erlös der restlichen, bar eingezahlten M. 2 600 000 Aktien wurden lt. G.-V. v. 3./10. 1902 mit Wirkung ab 1./4. 1902 von der Oberschles. Eisen- Ind.-A.-G. die Metallwaren-Abteil. der Herminenhütte (Laband) und der Baildonhütte in Oberschl., sowie von dem Emaillirwerk u. Metallwaarenfabrik Silesia, jetzt Eisenhütte Silesia A.-G. in Berlin die Metallwaren-Abteil. in Paruschowitz mit Grundstücken, Anlagen, Vorräten, Ausständen etc. erworben. Zweck: Fortbetrieb der bisher der Firma Westfäl. Nickelwalzwerk Fleitmann, Witte & Co. in Schwerte a. d. Ruhr gehörigen Werke, sowie Erwerb u. Errichtung auch anderer zur Her- stellung und zum Vertriebe von Metallerzeugnissen bestimmter Unternehm. aller Art. Die Werke der Ges. in Schwerte W., Paruschowitz O.-S., Herminenhütte bei Laband O.-S., Baildonhütte bei Kattowitz O.-S. dienen zur Herstellung von Blech und Draht in Reinnickel, nickel-, kupfer-, messing- u. nickelkupferplattiertem Flussstahlblech, nickelplattiertem Kupfer und nickelplattierten Nickelkupferlegierungen nach Verfahren von Dr. Fleitmann, gewalzten und gegossenen Reinnickelanoden, Neusilber-, Nickelin-, Kupfer-, Messing- und Aluminium-