582 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. bebaut sind. Ausserdem hat die Ges. von der Stadtgemeinde Bautzen ein an die Fabrikanlage anschliessendes Grundstück von ca. 5000 qm für Lagerzwecke ab 1./5. 1907 auf 10 Jahre gepachtet. Der grösste Teil des bebauten Terrains umfasst die Werkstätten u. Montagehallen für den Waggonbau, die für die Fabrikation aller Arten Waggons mit den erforderl. Masch. ausgerüstet sind u. deren Jahreskapazität sich auf ca. 600 Güterwagen u. ca. 130 Personen- wagen beläuft. Die Abteil. Maschinenbau ist eingerichtet für den Bau von Dampfspritzen, Elektro- u. Dampf-Automobilen, Dampfmaschinen, kleinen Dampf- u. Heizungskesseln, sowie für den Bau von Transmissionen. Die Giesserei-Abteil., ausgerüstet mit 3 Cupol- u. 2 Metall- Schmelzöfen, eingerichtet für eine Leistungsfähigkeit von ca. 2 000 000 kg hat im letzten Jahre ca. 1 250 000 kg Eisen- u. Metallguss abgeliefert. Die Kraftübertrag. u. Beleucht. ist durchweg elektr., wobei die vorhandene Wasserkraft zu rationeller Mitbenutzung gelangt. Ausserdem vorhanden ein zweistöckiges u. ein dreistöckiges Verwaltungsgebäude für die techn. u. kaufmännischen Bureaux. 1909/10 in Bautzen Neu- u. Umbauten. –— Die Hamburger Anlage, belegen in Eimsbüttel am Marktplatz 35/39 u. Eduardstr. 10/12, umfasst ca. 1875 qm u. ist fast gänzlich bebaut. Hier befinden sich die Werkstätten für Schmiede, Klein- schlosserei, Radmacherei u. Karosseriebau, mit mech. Betrieb eingerichtet, sowie die erforderl. Lagerräume. Die Fabrikation erstreckt sich hauptsächlich auf Schmalspurwagen für den Export, Strassenbahnwagen, Lieferungswagen für Brauereien, Spediteure, Warengeschäfte etc. u. den Bau von Karosserien für Geschäfts- u. Luxus-Automobile. In Bautzen u. Hamburg gegenwärtig ca. 650 Arb. Umsatz beider Fabriken 1906/07 M. 2 539 788; 1907/08: M. 3 293 217; 1908/09: Nicht veröffentlicht. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1906 07–1908/09: M. 99 530, 89 761, 122 478. Kapital: M. 2 343 000 in 9 abgestempelten St.-Aktien und 2334 5 % Vorz.-Aktien (Nr. 1–2334), sämtlich à M. 1000. Die Vorz.-Aktien werden bei Auflös. der Ges. vorweg bis zur Höhe des Nominalbetrages befriedigt. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 7./2. 1898 um M. 500 000 in 500, ab 1./4. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000, wovon M. 250 000 den Aktionären 11.–19./3. 1898 zu 110 % angeboten wurden, lt. G.-V. v. 24./4. 1899 um M. 1 000 000 in 1000 ab 1./10. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von der Dresdner Creditanstalt zu 110 %, angeboten M. 750 000 den Aktionären 2: 1 v. 10.— 25./5. 1899 zu 115 %. (Agio mit M. 84 000 in den R.-F.) Endlich erhöht lt. G.-V. v. 28./5. 1900 zwecks Betriebserweiterung um M. 1 000 000 (auf M. 3 500 000) in 1000 Aktien à M. 1000 mit halber Div.-Ber. für 1899/1900, ab 1./10. 1900 voll div.-ber., übernommen von der Dresdner Creditanstalt zu 108 % angeboten den Aktionären 19./6.–3./7. 1900 zu 115 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./4. 1900; auf 5 alte Aktien entfielen 2 neue. (Agio mit M. 58 300 in den R.-F.) In der G.-V. v. 28./8. 1901 wurde zwecks Beseitig. einer inzwischen entstandenen Unterbilanz u. zwecks Vornahme von Extra-Abschreib. der Beschl. gefasst, von den Aktionären eine Zuzahlung von 33 ½ % auf ihren Aktienbesitz einzufordern u. die Aktien der nicht zuzahlenden Aktionäre im Verhältnis von 5: 1 zusammen zu legen. Die Zuzahlung wurde auf M. 3 030 000 Aktien geleistet, restl. M. 470 000 Aktien wurden in M. 94 000 Aktien zus. gelegt. Das A.-K. betrug nunmehr M. 3 124 000. Dasselbe erfuhr zufolge G.-V.-B. v. 14./1. 1905 eine weitere Herabsetzung im Verhältnis von 4:3, also auf insgesamt M. 2 343 000, wobei denjenigen Aktionären, welche in der Frist vom 27./1. bis 15./2. 1905 eine Nachzahlung von 15 % auf den reduzierten Aktienbesitz leisteten, die weiter unten bezeichneten Vorzugsrechte eingeräumt wurden. Diese Vorzugsrechte wurden von den Besitzern von M. 1 976 000 herabgesetzter Aktien erworben. Der bilanzmässige Gewinn aus der Kapitalsherabsetzung (M. 781 000) u. der Zuzahl. für die Erwerbung der Vorzugsrechte (M. 296 400) diente zunächst zur Beseitig. der Unterbilänz, welche zum Teil aus dem Betriebs- verlust des J. 1902/03 in Höhe von M. 241 811 u. zum grösseren Teil aus den Verlusten beim Zusammenbruch der Firma G. F. Milnes & Co., Ltd., Liverpool, in Höhe von M. 665 207 entstanden war, an der die Ges. mit Aktienbesitz, Krediten u. Warenlieferungen beteiligt war. Nach Abzug des Gewinnes im Geschäftsj. 1903/04 von M. 56 466 betrug die Unterbilanz M. 850 552. Die nach Beseitig. dieser Unterbilanz aus der vorerwähnten Transaktion weiter verfügbar bleibenden Beträge in Höhe von M. 226 847 wurden wie folgt verwendet: M. 46 900 als Disagio auf begebene Oblig.; M. 23 100 als Disagio-Reserve für damals noch unbegebene, inzwischen begebene Oblig.; M. 15 440 für Reorganisat.-Unk.; M. 14 559 für Reorganisat.-Unk.- Reserve; M. 20 000 für R.-F.; M. 20 153 für Abschreib. auf Kto für Neukonstruktionen u. Versuche; M. 86 694 für Abschreib. auf Bestände aus 1903/04. Das A.-K. bestand nunmehr bis 1909 aus M. 1 976 000 Vorz.-Aktien u. M. 367 000 St.-Aktien. Näheres über die Sanierungen s. auch in den früheren Jahrg. dieses Handbuches. Die G.-V. v. 16./1. 1909 beschloss die Um- wandlung der noch umlaufenden M. 367. 000 St.-Aßtien in Vorz.-Aktien gegen eine bare Zuzahlung von 40 % = M. 400 pro Aktie; Frist vom 19./1.–6./2. 1909; für die Nachfrist vom 8.–20./2. 1909 erhöhte sich die Zuzahlung zur Erwerbung der Vorzugsrechte auf 50 % = 500. Die Nachzahlung wurde auf M. 358 000 St.-Aktien mit zus. M. 144 000 geleistet, sodass das A.-K. jetzt wie oben aus 9 St.-Aktien u. 2334 Vorz.-Aktien beträgt. Hypoth.-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Oblig., lt. G.-V. v. 14./1. 1905, rückzahlbar zu pari. 500 Stücke Lit. A à M. 1000, 1000 Lit. B à M. 500, lautend auf den Namen des Bankhauses S. Bleichröder oder dessen Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1909 bis spät. 1./1. 1947 durch jährl. Ausl. von 1 % u. ersp. Zs. im Juli (zuerst 1908) auf 1./1. (erst- malig 1909); ab 1909 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Zur Sicherung der Forderungen aus den Teilschuldverschreib., welche dem Bankhause S. Bleichröder oder den durch Indoss. berechtigten Gläubigern aus den von der Waggon- u. Maschinenfabrik