600 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Zweck: Die Fabrikation von Masch. u. Masch.-Teilen, insbes. die Anfertigung von Gaskraft- masch. jeder Art, sowie die Beteilig. bei anderen Unternehmen ähnl. Art. Als Spez. baut die Ges. Gas-, Benzin-, Petroleum- u. Spiritusmotoren für den Klein- u. Grossbetrieb (Hochofen- gasbetrieb), Gruben- u. Kleinbahnlokomotiven sowie Bootsmotoren, Pumpen, komplette Wasserwerke, Diesel-Motoren, ferner Sauggasanlagen u. Anlagen zur Vergasung von Braun- kohlen, Heizgas-Anlagen; 1907 Aufnahme des Baues von Automobilchassis. Grundbesitz in Deutz 112 681 am, hierin sind enthalten 18 276 am Wohnhäuser und Gärten, 94 405 qm Fabrikterrain, wovon 68 500 qm bebaut sind. Ende 1899 Ankauf von 217 034 qm Fabrikterrain bei Dellbrück in der Gemarkung Thurn-Strunden. Das Deutzer Werk grenzt einerseits an die Bergisch-Märkische Eisenbahn, andererseits an den Rhein- strom bezw. das Becken des Mülheimer Sicherheitshafens. Sämtl. Werkstätten sind durch Geleisanlagen untereinander verbunden; Bahnanschluss. Vorhanden: 41 Betriebsmotoren mit ca. 1820 PS., 220 Laufkranen mit zus. 704 000 kKg Tragkraft u. 1000 Werkzeugmasch., ca. 3050Arb. u. ca. 420 Beamte. Die in den letzten Jahren bedeutend vergrösserte Giesserei arbeitet lediglich. für eig. Bedarf. Die Anlagekonten erfuhren 1901/1902–1908/1909 eine Zunahme von M. 318 376, 985 897, 915 318, 953 523, 561 678, 601 824, 736 207, 448 811. Eine eig. Gasanstalt liefert das zum Ausprobieren der Motoren, sowie zum Speisen der Betriebsmotoren nötige Gas, welches ausserdem Verwend. zu Beleucht.-Zwecken findet. Fast alle Abteil. werden von verschiedenen Zentralen aus mit elektr. Licht versehen. Die Ges. ist bei Firmen in Wien, Mailand u. Philadelphia beteiligt. Von diesen Firmen, welche sämtliche den gleichen Fabrikationszweig wie die Gasmotoren-Fabrik Deutz betreiben, ist die in Wien offene Handels-Ges. unter der Firma Langen & Wolf, die in Mailand seit März 1900 A.-G. unter der Firma Societä Italiana Eangen & Wolf Fabbrica di Motori a Gas Otto (A.-K. Lire 4 000 000, Div. 1899/1900–1908/09: 8, 8, 9, 10, 12, 12, 12, 12, 12, 12 %, Beteil. Lire 2 028 000). In Philadelphia ist die Ges. b. d. „The Otto Gas Engine Works“ mit $ 720 000 (von $ 750 000 A.-K., Div. 1898/99–1908/1909: 14, 15, 17, 11, 12, 11, 8, 7, 5, 2, 0 %) u. mit $ 150 000 5 % Oblig. beteiligt. Das A.-K. der amerik. Ges. wurde zur Erweiterung u. Verlegung der Anlagen auf $ 2 000 000 erhöht, worauf die Kölner Ges. M. 1 600 000 aufzubringen hatte. 1903 beteiligte sich die Ges. an dem Bau verschiedener Block- stationen, u. a. auch mit M. 870 000 an der mit M. 1 000 000 A.-K. gegründ. „Elektr. Block- stationen-A.-G.“ in Berlin (1905 in eine G. m. b. H. mit jetzt M. 750 000 St-Kap. umgewandelt, letzte Div. 4, 5, 4, 5 %). 1907 Umwandlung der schweigerischen Niederlassung in Zürich in eine schweiz. A.-G. Das Gesamt-Beteil.-Kto. stand 30./6. 1909 mit M. 8 311 298 zu Buche; dasselbe warf insgesamt 1901/1902–1908/1909 M. 413 879, 450 442, 438 376, 480 980, 532 165, 601 627, 307 359, 80 226 Gewinn ab. In Berlin wurde 1901/1902 eine neue Fabrik errichtet u. 1902 bezogen. Die Ges. gehört der Vereinigung der Kleingasmotoren-Fabrikanten an. Unmsatz des Deutzer Werkes 1902/1903–1908/1909: M. 9 801 665, 11 915 701, 11 918 558, 11 613 915, 13 031 030, 14 862 377, 13 800 377. Am 1./7. 1909 lagen für M. 3 152 783 neue Bestellungen vor gegen M. 3 612 260 im Vorjahr. Die Wiener Niederlassung schloss das letzte Geschäftsjahr mit M. 239 296 Verlust ab; ausser der Deckung desselben machten sich zur vollen Gesundung dieses Unternehmens noch M. 260 000 Rückstell. notwendig. Kapital: M. 17 472 000 in 2000 Aktien (Nr. 1–2000) à Thlr. 200 = M. 600, 3000 Aktien (Nr. 2001 bis 5000) à M. 600 u. 12 060 Aktien (Nr. 5001–17 060) à M. 1200. Die Aktien Nr. 1–10 900 lauten auf Namen, können aber auf den Inhaber umgeschrieben werden, die Aktien Nr. 10 901–17 060 lauten auf den Inhaber. Urspr. M. 900 000 bezw. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 3./11. 1882 auf M. 3 000 000, It. G.-V. v. 17./12. 1890 auf M. 6 000 000, It. G.-V. v. 16./12. 1893 auf M. 7 200 000. Die G.-V. v. 9./12. 1897 beschloss fernere Erhöhung um M. 2 880 000 (auf M. 10 080 000) durch Ausgabe von 2400 Aktien à M. 1200, auf die das Bezugsrecht den Aktionären bis 24./1. 1898 freistand. Die G.-V. v. 7./12. 1899 beschloss zwecks Errichtung der Anlagen bei Dellbrück und Ausbau der Werkstätten in Deutz (s. oben) Erhöhung des A.-K. um M. 4 032 000 (auf M. 14 112 000) in 3360 Inh.-Akten à M. 1200, wovon zunächst nur M. 2 016 000 = 1680 Stück ausgegeben wurden; hiervon übernahm der A. Schaaffh. Bankverein in Köln die eine Hälfte zwecks Einführung der Aktien an der Berliner Börse, die ab 1./7. 1898 div.-ber. andere Hälfte wurde den Aktionären vom 18./1.–18./2. 1900 zu 150 % plus 5 % Stück-Zs. ab 1./7. 1899 an- geboten; auf nom. M. 12 000 alte Aktien entfiel eine neue Aktie à M. 1200, Agio mit M. 983 001 in den R.-F. Die G.-V. v. 14./11. 1902 beschloss Ausgabe weiterer 840 Aktien à M. 1200 lt. Er- höhungs-Beschl. v. 7./12. 1899. Die neuen Aktien wurden den Aktionären 29./11.–29./12. 1902 (auf je M. 14 400 nom. alte Aktien eine neue zu pari) angeboten, einzuzahlen je 25 % bis 29./12. 1902, 3./2., 1./3., 1./4. 1903. Die Mittel dienten zur Deckung von Bankschulden und den Bau der Berliner Fabrik. Das A.-K. betrug somit bis 30./6. 1902 M. 13 104 000. Die G.-V. v. 12./11. 1903 beschloss behufs Abstossung von Bankschulden, zur Verstärkung der Betriebs- mittel und zur Ausführung von Neu- u. Erweiterungsbauten Erhöhung um M. 4 368 000 in 3640 Aktien à M. 1200 (auf M. 17 472 000), womit auch der Kapital-Erhöh.-Beschl. v. 7./12. 1899 seine Erledigung fand. Der A. Schaaffh. Bankverein hat die neuen Aktien (div.-ber. ab 1.7. 1903) zu 120 % plus 4 % Zs. ab 1./7. 1903 u. ½ Schlussnotenstempel übernommen u. sie den Aktionären zu 125 % 23./11.–9./12. 1903 angeboten, wobei auf je M. 3600 nom. alte Aktien eine neue fiel, einzuzahlen 25 % nebst 4 % Zs. ab 1./7. 1903 u. das Aufgeld beim Bezuge, je 25 % am 28./12. 1903, 16./1. u. 1./2. 1904. Agio mit M. 785 488 in den R.-F. Hypoth.-Anleihe: M. 7 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 3./6. 1905, rück- zahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000, auf Namen des A. Schaaffh. Bankver. in Köln oder dessen