Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 615 Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Konsul Komm.-Rat Gust. Klemperer, Dresden; Stellv. Komm.- Rat Gottlieb Simon, Komm.-Rat Joh. Winklhofer, München; Gen.-Dir. Komm.-Rat Ph. Rosen- thal, Selb; Komm.-Rat Karl Benker, Dörflas b. Marktredwitz; Fabrik-Dir. Christoph Fleisch- mann, Fürth. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Dresden, Berlin, München u. Nürnberg: Dresdner Bank u. deren sonstigen Niederlassungen. Jacobiwerk, Act.-Ges. in Liqu. in Meissen. Gegründet: 15./9. 1872. Die Ges. übernahm die bereits 1835 begründete Jacobi'sche Eisengiesserei u. Maschinenbauanstalt für M. 1 080 000. Firma bis 1897 „Meissner Eisen- giesserei u. Maschinenbau-Anstalt (vorm. F. L. & E. Jacobi)“. Zweck: Maschinenbau, Eisengiesserei u. Brückenbau in der Fabrik im Triebischthale bei Meissen. Spezialität: Dampfmasch., Dampfkessel, Transmiss., keram. Masch., Ziegeleieinricht., Hartzerkleinerungsanlagen, Wasserturbinen, Holzschleiferei-Einricht. Das Grundstück um- fasst jetzt noch 55 000 qm zum Buchwert von nur M. 2 pro qm. 1900/1901 wurde eine neu eingericht. pneum. Nietanlage für Brückenbau und Kesselschmiede sowie eine neuerbaute elektr. Zentrale in Betrieb genommen. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten in den letzten 11 Jahren ca. M. 460 000. Ungenügende Verkaufspreise, sowie ein achtwöchentl. Streik be- einträchtigten das Resultat für 1905/06 so ungünstig, dass nach M. 53 784 Abschreib. ein Verlust von M. 73 402 entstand, der aus dem Spez.-R.-F. Deckung fand. 1906/07 wurde der Ziegeleiprozess mit der Gew. Alemannia durch einen Vergleich beendet; derselbe wurde von dem Jacobiwerk mit einem Verlust von M. 128 494 abgeschlossen, das Restguthaben an die Alemannia von M. 300 000 wurde durch Hypoth. u. eine solvente Garantie gesichert u. ist am 30./6. 1910 zahlbar. Neuerdings erhob die Gew. Alemannia neue Einwände u. verlangte eine Gutschrift von M. 95 000. Kapital: M. 805 200 und zwar M. 149 100 in 497 alten Aktien (früher Vorz.-Aktien ge- nannt) und M. 656 100 in 2187 Vorz.-Aktien Lit. A. à M. 300. Bei Erhöhungen haben die ersten Zeichner Bezugsvorrechte auf die eine Hälfte der neu auszugebenden Aktien zu pari. Urspr. M. 870 000 in 2900 Aktien à M. 300. Lt. G.-V. v. 31./8. 1891 sollten die Aktien, auf welche eine Nachzahl. von M. 100 geleistet würde, in 6 % Vorz.-Aktien umgewandelt werden; auf 2577 Aktien erfolgte die Nachzahlung. Lt. G.-V. v. 27./10. 1894 wurden 2 St.-Aktien zurückgekauft u. restl. 321 St.-Aktien durch Zus. legung von 3:1 in 107 Vorz.-Aktien umge- wandelt, wodurch das A.-K. auf M. 805 200 in 2684 sogen. Vorz.-Aktien herabgesetzt wurde. Für 1906/07 ergab sich ein Gesamtverlust von M. 257 107, entstanden durch den Vergleich mit der Gew. Alemannia M. 128 000 (s. oben), Ermässigung bei Aufnahme der Vorräte M. 30 000, höhere Zinsenbelastung M. 39 000, höhere Handl.-Unk. M. 24 000, nachträglich fest- gestellter Verlust an einer 1903 erfolgten staatlichen Brückenbaulieferung M. 14 000 und für einen Prozess, ausserord. Abschreib. und ausserordl. Aufwendungen für Reparat. M. 21 600, somit Gesamtverlust M. 257 107, hiervon wurden M. 85 082 durch Reserven gedeckt, sodass noch eine Unterbilanz von M. 172 205 verblieb. Zur Beseitigung der Unterbilanz, sowie zur Verringerung der Bankschuld beschloss die ausserordentl. G.-V. v. 4./6. 1908 Zuzahlung von 40 % = M. 120 auf jede der 2684 sogen. Vorz.-Aktien bezw. auf das A.-K. von M. 805 200, (Frist 15./6. 1908). Die Zuzahlung erfolgte auf M. 656 100 mit M. 262 440. Diejenigen Aktien, auf die die Zuzahlung geleistet wurde, wurden in Vorz.-Aktien Lit. A umgewandelt; dieselben erhalten ab 1./7. 1908 vor den alten Aktien eine Vorz.-Div. bis zu 8 % u. gelangen im Falle einer Liquidation mit 140 % des Nennwertes vorweg zur Einlösung. Nach M. 73 517 Abschreib. ergab sich für 1907/08 ein neuer Verlust von M. 43 800, entstanden durch Verringerung des Jahresumsatzes um ca. M. 300 000. Der Ges. war es auch im Betriebs- jahr 1908/09 nicht möglich, einen höheren Umsatz zu erzielen, er blieb im Gegenteil noch um ca. M. 100 000 hinter dem vorjährigen zurück. Diese Umstände, die gedrückten Ver- kaufspreise u. endlich die vielen Aufwendungen für Reklame, Reisen usw., welche nötig waren, um die spärlichen Bestellungen bei dem starken Wettbewerb zu erhalten, wirkten auf das Ergebnis nachteilig ein, sodass sich nach vorgenommenen nötigen Abschreib. in Höhe von M. 64 654 der Verlust um M. 70 170 auf M. 113 970 erhöht hat. Die a. o. G.-V. v. 24./11. 1909 beschloss deshalb die Auflösung der Ges. u. akzeptierte die Kauf-Offerte der Dresdner Gasmotorenfabrik vorm. Hille, welche Firma für das Unternehmen M. 600 000 bar bot u. ausserdem die Anleihe-Schuld im Restbetrage von M. 224 000 zur Rückzahl. übernahm. Die Vorz.-Aktien dürften event. die 1908 zugezahlten 40 % zurückerhalten. Hypothekar-Anleihe: M. 350 000 in 4 % Prior.-Oblig. von 1898, Stücke à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1901 bis 1925 durch jährl. Ausl. von M. 14 000 (zuerst 1900) auf 1./7.; kann beliebig verstärkt werden. Sicherheit: Erste Hypoth. auf die Grundstücke. Verj. der Coup. 3, der St. 10 J. n. F. In Umlauf Ende Juni 1909 M. 238 000. Zahlst. wie Div. Kurs in Dresden (eingef. Okt. 1898) Ende 1898–1909: 99.75, 99, –, 92, 98.50, 98, –, –, 94, –, –, 97 % Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Ende Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., bis 8 % Div. an Vorz.-Aktien Lit. A, bis 4 % an St.-Aktien, bis 8 % Tant. an Vorst. u. Beamte, vom Rest 8 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von zus. M. 4000, welche auf Handl.-Unk. zu buchen ist), Überrest Super-Div. an beide Aktienarten gleichmässig bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1909: Aktiva: Grundbesitz 117 166, Gebäude 324 075, Masch. 157 904, Werkzeug u. Utensil. 105 570, elektr. Kraft- u. Lichtanlage 71 089, Modelle 50 505, Geleisanlage