618 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Werkstätte für Maschinenbau, vormals Ducommun in Mülhausen i. Els. (In Liquidation.) Gegründet: 15./6. 1892; besteht bereits seit 1834. Übernahme u. Fortbetrieb der Maschinen- bauanstalt Steinlen & Cie., Kommanditgesellschaft. In den letzten Jahren hatte die Ges. die Herstellung von Automobilen aufgenommen, welche sich sehr verlustbringend gestaltete (Verlustsaldo Ende 1909 M. 479 974), sodass sich die Ges. gezwungen sah, Mitte Februar 1909 ihre Zahlungen einzustellen. Die a. o. G.-V. v. 8./3. 1909 beschloss infolgedessen die Liquidation der Ges. Das Fabrikgrundstück soll verkauft werden. Kapital: M. 1 600 000 in 1600 Namen-Aktien à M. 1000, übertragbar durch Indossament. Hypothekar-Anleihen: I. M. 1 200 000 in 4½ % (bis 1908 4¼ %) Oblig. von 1898, Stücke à M. 2000. Zs. 15./5. u. 15./11. Urspr. Tilg. ab 1903–1914 durch jährliche Auslosung von M. 100 000 (siehe unten). Sicherheit: Hypoth. zur I. Stelle auf alle Immobil., Betriebsein- richt. u. Mobiliar, das Ganze eine Fläche von 13 930 qm bedeckend. Aufgelegt Nov. 1898 zu pari zum Umtausch gegen die frühere 4½ % Anleihe von 1889 und gegen bar. Noch in Umlauf Ende April 1908 M. 700 000. Die am 11./11. 1908 abgehaltene Versamml. der Be- sitzer der 350 Stück 4½ % Schuldverschreib. fasste zur Wahrung ihrer gemeinsamen Inter- essen einstimmig folgende Beschlüsse: Unter entsprechender Stundungsbewilligung und unter Aufhebung der bereits bezüglich der am 15./11. 1908 fälligen M. 100 000 Oblig. ge- meinsam vom Vorstand und der Banque d'Alsace & de Lorraine als Treuhänderin vorge- nommenen Titelauslosung werden zur Rückzahlung der noch im Umlauf befindl. 350 Oblig. von je M. 2000 im Gesamtnennbetrage von M. 700 000 der 4¼ % Anleihe 1898 14 gleiche unmittelbar aufeinanderfolgende Jahresraten von je M. 50 000 festgesetzt, von denen die erste am 15./11. 1912 u. die letzte am 15./11. 1925 fällig werden unter der Bedingung, dass vom 15./11. 1908 ab der Zinsfuss von 4 % auf 4½ % erhöht wird. II. M. 300 000 in 4½ % Oblig. II. Ranges von 1907, davon nicht begeben M. 146 000, aber verpfändet. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: Spät. Aug. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., Gr. = 100 St. Liquidationseröffnungsbilanz am 30. April 1909: Aktiva: Immobil. u. Betriebsmobiliar 2 807 838, Modelle u. Zeichnungen 335 914, abzügl. 777 960 Abschreib., bleibt 2 365 792, Kassa 591, Portefeuille 2383, eigene Öblig. II. Ranges (verpfändet) 146 000, Waren 428 156, Bank- guth. 8988, Debit. 149 862, Kaut. 13 126, alter Verlust-Saldo 181 333, neue Verluste 298 641. – Passiva: A.-K. 1 600 000, Oblig. I 700 000, do. II 300 000, Zs. 17 658, Bankkredit. 489 019, Depos. 198 488, Vorschüsse auf Bestellungen 58 260, Kredit. 231 447. Sa. M. 3 594 875. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 181 333, Saldo des Konstruktions- Kto 261 415, Geschäftskosten, Arbeitslöhne, Zs., Skonti etc. 197 085. — Kredit: Entnahme aus a) R.-F. 34 826, b) Dispos.-F. 118 083, c) Div.-Res. 6949, Verluste 479 974. Sa. M. 639 833. Dividenden 1892/93–1908/09: 2, 0, 0, 0, 3, 5, 6, 6, 3, 2, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. (Div. für 1901/02 entnommen dem Div.-R.-F.) Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Liquidator: A. Zurlinden. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Hch. Zoelly, Alfr. Boeringer, J acques-Edouard Laederich, Gust. Weiss, Michel Diemer. Zahlstellen: Mülhausen: Bank v. Elsass u. Lothringen; Basel: Basler Handelsbank, Oswald Gebrüder. Maschinenbau-Gesellschaft München in München. (Seit 1./9. 1906 in Liquidation, seit 27./9. 1906 in Konkurs.) Gegründet: 1886 durch Übernahme u. Fortbetrieb der früher Gebr. Ungererschen Eisen- giesserei, Masch.- u. Kesselfabrik zu Birkleiten 1 [Giesingl. Am 27./9. 1906 wurde über das Vermögen der Ges. der Konkurs eröffnet. Konkursverwalter: Justizrat Dr. Troll, München, Promenadeplatz 17 II. Gläubiger-Ausschuss: Rechtsanwälte Dr. Heinsfurther, Justizrat Dr. Haas, Dr. Eisenberger, Dr. Dispeker u. als Vertreter der Obligationäre Bankier Gutmann, Augsburg. Die wenigen Aktiven der Ges. sind realisiert. Gegen einige Mitglieder des A.-R. ist ein Prozess durch Vergleich erledigt. Die Schlussverteilung ist im Herbst 1909 erfolgt. Die Schlussverteilung ab 4./12. 1909 durch die Kgl. Filialbank in München wurde am 3./12. 1909 genehmigt. Die berücksichtigten Forderungen betrugen 452 392 M., der zur Verteilung verfügbare Massebestand betrug 9047 M.; auf die Oblig. entfiel eine Quote von 2¼ %. Kapital: M. 300 000, u. zwar in 100 abgest. Aktien u. in 200 Aktien Em. von 1903 à M. 1000, M. 290 000 waren einbezahlt. Die Aktien gehen leer aus. Die Hypoth. an IV. Stelle war wertlos. Kurs Ende 1889–1909: Aktien: 106, 99, 78, 68, 40, 34, –, 50, 41, 35, 34, 23, 18, 5.50, –, –, –, –, –, –, – %. Notiert in München. Dividenden: 1886/87–1904/1905: 7, 5½, 5½, 5½, 3, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %; 1905 (6 Mon.): 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.)