Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 619 Gebr. Hemmer, Maschinenfabrik-A.-G. in Neidenfels, Pfalz. (In Konkurs.) Gegründet: 10./8. 1891; eingetr. 24./9. 1891. Nachdem alle Sanierungsbestrebungen vor- nehmlich an der Zurückhaltung der Banken gescheitert waren, wurde 20./1. 1903 über das Vermögen der Ges. der Konkurs eröffnet. Konkursverwalter: Rechtskonsulent Blum in Neustadt a. Haardt. Näheres über die Ges. siehe in den früheren Jahrg. dieses Handbuches. In dem Zwangsverkauf v. 17./9. 1903 ist die Fabrik und ein Arb.-Wohnhaus für M. 360 000 von der Rhein. Kreditbank in Mannheim ersteigert; der beim Wiederverkauf herauskommende Mehrbetrag sollte den Hypoth.-Gläubigern zufliessen. Die Aussenstände sind nur schwer einzutreiben. Gegen den früheren Vorst. der Ges. Kom.-Rat C. Hemmer war das Strafverfahren eingeleitet, aber Anfang 1907, also nach 4 Jahren eingestellt worden. Ausserdem schweben eine Reihe grösserer Prozesse. Im April 1906 gelangte eine Abschlags-Div. von 4 % zur Verteilung; verfügbar waren M. 79 701 bei M. 1 464 265 nicht bevorzugten Forderungen; es können noch 2–3 % in der Masse liegen. Kapital: M. 875 000, u. zwar M. 250 000 in 250 Prior.-Aktien à M. 1000 u. M. 625 000 in 625 St. Aktien à M. 1000. Kurs der Aktien Ende 1896–1901: 119.90, 122, 120, 130.50, 100, 90 %. Aufgelegt am 30./3. 1896 zu 120.25 %. Notiz in Frankf. a. M. Seit 25./11. 1902 wurde die Notierung infolge Verfügung der Handelskammer eingestellt. Dividenden 1891/92–1901/1902: 5, 8, 7½, 8, 7, 7, 7, 8, 5, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Westfälische Maschinenbau-Industrie Gustav Moll & Co. Akt.-Ges. in Neubeckum. Gegründet: 6./3. 1909 mit Wirkung ab 1./7. 1908; eingetragen 14./4. 1909 in Oelde. Gründer: Witwe Fabrikbes. Gustav Moll, Friederike geb. Vohwinkel, Neubeckum; Amts- richter Heinr. Hidding, Bochum; Bergwerksdir. Franz Wüstenhöfer, Borbeck; Essener Bank- verein, Essen; Dir. Emil Eckmann, Neubeckum. Die Akt.-Ges. übernahm die im J. 1900 errichtete offene Handels-Ges. Westfälische Maschinenbau-Industrie Gustav Moll & Cie. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Masch., Pumpen und sonstigen von Maschinen- bauanstalten hergestellten Artikeln sowie die Ausführung und Einrichtung industrieller Werke aller Art. Die Ges. befasst sich speziell mit der Herstellung von Zentralkondensations- und Rückkühlanlagen, Kondensationen für Dampfturbinen sowie kompletten Abdampf- turbinen-Anlagen und grösseren Pumpwerken für Bergwerke und städtische Anlagen. Auf diese Fabrikationszweige besitzt das Werk mehrere Patente. Vorhanden ist für Arb. eine Häuserkolonie; ebenso Beamten-Wohnhäuser. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Namen-Aktien à. M. 1000. Hypotheken: M. 110 000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1909: Aktiva: Fabrikgrundstück 62 137, Fabrikgebäude 145 518, Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser 197 484, Verwaltungsgebäude 25 135, Eisenbahnanschluss 25 850, Masch. 142 793, elektr. Licht- u. Kraftanlage 18 Wasserleitungsanlage 1, Dampfheizungsanlage 1, Patente 1, Modelle 20 868, Utensil. 26 351, Werkzeuge 29 136, Fabrikat. Kto 91 166, Versich. 1500, Avale 27 098, Kassa 3617, Debit. 768 943. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Wohngebäude- hypoth. 110 000, Lehrlingssparkto 528, Löhne 4303, Frachten 2164, Avale 27 098, Kredit. 356 697, R.-F. 3000, Div. 40 000, Tant. 11 500, Vortrag 12 314. Sa. M. 1 567 605. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen. Unk., Steuern u. Zs. 161 785, Abschreib. 50 117, Gewinn 66 814. – Kredit: Vortrag 9967, Fabrikat.-Bruttoüberschuss 260 193, Miete 8556. Sa. M. 278 717. Dividende 1908/09: 4 %. Direktion: Emil Eckmann, Hugo Moll. Prokürlsf Rob. Rossmann. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikbesitzer Alfred Moll, Neubeckum; Stellv. Bergwerksdir. Franz Wüstenhöfer, Borbeck; Bankdir. Wilh. Rehn, Essen. Zahlstelle: Essen: Essener Bankverein. Express-Fahrradwerke, A.-G. in Neumarkt i. O. bei Nürnberg. Gegründet: 23./1. 1897. Statutänd. 6./11. 1897, 29./1. 1900, 24./3. 1902, 23./2. 1904 u. 7./1. 1907. Die Firma hatte bis 29./1. 1900 den Zusatz „vorm. Gebr. GoldschmidtL. Übernahme der der Firma Gebr. Goldschmidt gehör. Velocipedfabrik mit Wirk. ab 15./11. 1896. Inferierungspreis einschl. ca. M. 250 000 Vorräte u. Aussenstände M. 550 000. Neu aufgenommen wurde 1899 die Fabri- kation von Motorfahrzeugen. Im Herbst 1901 ging Fabrikation u. Vertrieb der mit M. 100 000 Kapital arbeitenden G. m. b. H. Vulkan, Automobil-Ges. in Berlin samt dem Recht der Aus- nützung aller dieser Ges. gehörigen Patente käuflich an die Express-Fahrradwerke über; gleichzeitig wurde eine 1903 wieder aufgelöste Zweigniederlassung in Berlin errichtet. Der Betriebsverlust 1903 betrug M. 40 879, hierzu Verlust der Berliner Zweigniederlassung M. 24 026 u. M. 35 915 Abschreib., sodass sich ein Gesamtverlust 1903 von M. 100 021 ergab, womit sich die Unterbilanz also auf M. 498 862 erhöhte. Reorganisation siehe bei Kapital.