Schiffsbau-Anstalten und Dock-Gesellschaften. 667 Schiffshilfsmasch. erbaut. In der Kesselschmiede wurden neben div. Reparaturen, Tanks u. Seetonnen 5 Stück Schiffskessel von zus. 510 qm Heizfläche erbaut. In der Betriebsperiode wurden an 14 Schiffen Reparaturen ausgeführt. In das Geschäftsjahr 1909/10 gingen an Neubauten über 3 Stück Baggerprähme. Für Neubauten u. Neuanschaffungen wurden 1904/05 bis 1907/1908 M. 75 913, 122 831, 851 565, 74 828 verausgabt, davon entfallen 1906/07 auf Ge- bäude u. Werfteinricht. M. 346 984, auf Masch. nebst elektr. Centrale M. 451 667. In der a. o. G.-V. v. 29./2. 1908 wurde der Antrag betreffs Fusion mit der Akt.-Ges. Neptun in Rostock seitens des A.-R. zurückgezogen, da auch Howaldts-Werke die Fusion ablehnten. Kapital bis 1909: M. 1 653 000 in 1653 gleichber. Aktien à M. 1000. Sanierung 1907: Der Abschluss für 1906/07 ergab, nach Absetzung von M. 65 770 für Ausbesserungen und von M. 101 662 für Abschreib. einen Verlust von M. 225 905, der auf neue Rechnung vorgetragen wurde. Der Neubau der elektr. Zentrale, der Masch.-Werkstatt, sowie die Anschaffung von Arbeitsmasch. modernster Konstruktion, der Bau einer Speise- anstalt, haben die dafür in Aussicht genommenen Kosten überschritten. Hierdurch waren die flüssigen Mittel des Unternehmens in erheblichem Masse festgelegt u. von M. 225 905 (s. oben) durch den Betriebsverlust weiter geschwächt worden. Die Verwaltung schlug deswegen den Aktionären in der G.-V. v. 14./9. 1907 vor, um die Ges. von den damals überaus teuren Bankkrediten möglichst unabhängig zu machen, dem Unternehmen neue Mittel in der Form zuzuführen, dass sie auf den Nominalbetrag ihrer Aktien 30 % zuzahlen, wogegen diese Aktien in Vorz.-Aktien umgewandelt werden sollten. Sämtliche Vorschläge wurden in der G.-V. v. 14./9. 1907 angenommen. Frist zur Zuzahlung von 30 % = M. 300 bis 11./10. 1907. Bis dahin wurde auf 1604 Aktien die Zuzahl. mit M. 481 200 geleistet. Die G.-V. v. 7./12. 1907 beschloss die verbliebenen 196 St.-Aktien 4:1 zus. zulegen u. somit das A.-K. um M. 147 000 herabzusetzen (Frist 20./3. 1908); die gleiche G.-V. beschloss ferner Gleichstellung der zus.gelegten Aktien mit den Vorz.-Aktien, sodass wieder ein einheitliches A.-K. im Betrage von M. 1 653 000 existiert. Der Buchgewinn auf die zus.gelegten Aktien betrug M. 147 000. Das Geschäftsjahr 1907/08 war recht ungünstig. Die schlechte Konjunktur im Schiff- baugewerbe hat die Ges. gezwungen, Aufträge zu Preisen hereinzunehmen, die nicht nur keinen Gewinn, sondern sogar grössere Verluste gebracht haben. Die Schwierigkeit der Rohstoffbeschaffung u. Zugeständnisse an die Arbeiter in bezug auf Herabsetzung der Arbeitszeit u. Erhöhung der Löhne haben 1907,08 noch angedauert u. das Ergebnis beein- trächtigt. Durch einige von den Reichs- u. Staatsbehörden erteilte Aufträge wurde es der Ges. ermäglicht, den Betrieb wenigstens im bescheidenen Masse aufrechtzuerhalten. Die von den Aktionären im Oktob. 1907 geleistete Zuzahlung von M. 481 200 deckte sich ungefähr mit dem Betrage, der allein an allgem. Unk. für das abgelaufene Geschäftsjahr gezahlt werden musste. Unter dem Einfluss dieser Verhältnisse schliesst das Geschäftsjahr trotz der Buchgewinne aus der Aktienzuzahlung u. Zus. legung im Betrage M. 628 200 mit einem Verlust von M. 200 313 ab, der vorgetragen wurde. Ausser den regelmässigen Abschreib. von M. 110 919 mussten auf die Materialbestände infolge der rückgängigen Konjunktur M. 88 166 abgeschrieben u. ferner auf den Wertpapierbesitz weitere M. 13 600 zurückgestellt werden. Auch im Geschäftsjahre 1908/09 hatte die Werft wieder unter einer sehr ungünstigen Konjunktur zu leiden und musste während der ganzen Berichtszeit mit eingeschränktem Betrieb arbeiten. Trotz der stark gedrückten Preise für Neubauten erzielte das Unternehmen durch Herabsetzung seiner llg. Unk. einen Rohbetriebsgewinn von M. 209 867, der ausreichte, um die allg. Unk.. mit Ausnahme von Zinsen u. Abschreib. zu decken. Die geringe Beschäftig. hat das Unter- nehmen veranlasst, den Betrieb der Giesserei bis auf weiteres zu verpachten; auch war es im Frühjahr genötigt, mangels Beschäftigung den Betrieb der Masch.-Fabrik u. Kessel- schmiede vorläufig einzustellen. Die Abschreib. betragen M. 198 138, sodass einschl. des Verlustvortrages ein Gesamtverlust von M. 496 203 verblieb, der vorgetragen wurde. Der a. 0. G.-V. v. 7./1. 1909 wurden Anträge wegen Aufbesserung des reduzierten Betriebs-F. unter- breitet, doch lehnte die G.-V. den Vorschlag der Verwaltung auf Umwandlung der Aktien in Vorz.-Aktien durch Zuzahl. v. M. 200 000, ferner Ausgabe v. M. 400 000 neuer Vorz.-Aktien und Aufnahme einer weiteren Vorrechtsanleihe v. M. 500 000 ab. Der neue Antrag: Zu- sammenlegen des A.- K. M. 1 653 000 3: 2 und Ausgabe von Vorz.-Aktien durch Zuzahl. von je M. 300 auf jede zusammengelegte Aktie wurde in der G.-V. v. 15./9. 1909 angenommen, doch fanden Zuzahlungen nicht statt. Die a. o. G.-V. v. 11./10. 1909 beschloss die Werft zu verpachten. Zu diesem Zwecke sollte eine Betriebsgesellschaft, die Deutsche Werftbetriebs- A.-G. mit ca. M. 300 000 bis 500 000 gebildet werden. Neuerdings ist die Verpachtung wieder fraglich geworden, da Sturm u. Hochwasser die Werft Anfang Dez. 1909 so mitgenommen haben. dass diese Verpachtung in diesem Zustande unmöglich ist und für eine Wieder- herstellung keine Mittel zur Verfügung stehen. Die Verwaltung der Eiderwerft hat im Dez. 1909 die Mitteldeutsche Privatbank als Treuhänderin für die Obligationen veranlasst, das gerichtliche Zwangsverfahren einzuleiten. Wegen Stundung der Oblig.-Zinsen und Auslos. s. unten. Hypoth.-Anleihen: I. M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib., rückzahlbar zu 105 %. Stücke (Nr. 1–1000) à M. 1000, auf Namen an Ordre der Wechslerbank in Hamburg als Pfandhalterin. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1908 in längstens 25 Jahren durch jährl. Auslos. von M. 40 000 im Juli auf 1./10.; ab 1908 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. an einem Zs.- Termin mit 3 monatl. Frist vorbehalten. Sicherheit der Anleihe ist eine erststellige Hypoth.