― 750 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und EHilfsgescliäfte. Zweck: Herstellung elektr. Masch. u. Apparate, sowie von Masch. anderer Art, Erbauung elektr. Centralen, Bahnen und anderer ähnl. Anlagen für eigene Rechnung oder für Rechnung Dritter, Betrieb derartiger Anlagen für eigene oder fremde Rechnung. Specialität: Dampfturbinen System Brown, Boveri-Parsons, elektr. Generatoren, Transformatoren. Motoren und Apparate, Schaltanlagen, Kondensationsanlagen, Turbopumpen und Centrifugal- pumpen, Bauart Brown, Boveri-Rateau, sowie Turbokompressoren und Gebläse, Bauart Brown, Boveri-Rateau. Das in Mannheim-Käferthal 1899/1900 errichtete Fabrik- etablissement liegt auf einem Terrain von ca. 85 000 qm, davon 27 500 qm überbaut, u. hat 1904–1908 infolge des lebhaften Geschäftsganges eine wesentliche Erweiterung er- fahren. Die Fabrik ist für den Bau von Maschinen grösster Dimensionen eingerichtet. Bahnanschluss vorhanden. Zur Ausprobierung der Turbinen ist eine Versuchsanlage er- richtet. Die Ges. ist bei der 1901 gegründeten A.-G. „Turbinia, Deutsche Parsons-Marine- A.-G.“' in Berlin mit M. 400 000 in St.-Aktien und mit M. 2 000 000 in Vorz.-Aktien mit zunächst 25 % Einzahl. beteiligt. (Div. 1908/09: 10 % auf St.-Aktien u. 8 % auf Vorz.-Aktien.) Diese Ges. hat sich den Bau von Dampfturbinen für den Schiffsbetrieb zur Aufgabe gestellt. Seit 1909 Beteil. bei Howaldtswerken in Kiel mit Vorz.-Aktien, sowie mit M. 80 000 bei der Gusswerke A.-G. in Frankenthal. – Arb. in Käferthal ca. 1800. Im Geschäftsj. 1908,09 währte ein 7 wöchentlicher Streik. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000; eingez. waren vorerst M. 3 000 000; restliche M. 3 000 000 am 31./3. 1905 eingezahlt. Die Aktien wurden sämtl. von den Gründern zuzügl. 5 % Agio, welches dem R.-F. zufloss, übernommen. Anleihe: M. 4 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib., ausgegeben lt. Beschluss des A.-R. v. 6. u. 26./12. 1906, rückzahlbar zu pari. 4500 Stücke à M. 1000 auf den Namen der Berliner Handels-Ges. und durch Indoss. übertragbar. Zs. ab 1./1. 1907 am I. F. und 2¾1. Tilg. ab 1912 bis spät. 1./7. 1936 durch Auslos. Anfang Februar auf 1./7. (zuerst 1912). Verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist ab 2./1. 1917 zulässig. Die Aufnahme erfolgte zwecks Vergrösserung der Fabrik und Abstossung schwebender Schulden. Die Anleihe er- hielt keine hypoth. Sicherheit. Die Ges. ist bis zur völligen Rückzahlung dieser Teilschuld- verschreib. nicht berechtigt, eine neue Anleihe aufzunehmen, welche deren Gläubigern ein besseres Recht auf das Vermögen der Ges. oder eine bessere Sicherstellung einräumt, als diesen Teilschuldverschreib. zusteht. Coup.-Verj. 4 J. (K), der Stücke in 30 J. (F). Zahl- stellen: Ges.-Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges., Deutsche Bank; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Mannheim: Rhein. Creditbank; Zürich: Schweiz. Kreditanstalt. Kurs in Berlin Ende 1907–1909: 98, 99.50, 101 %. Aufgel. bei den Zahlstellen 7./2. 1907 zu 100.50 %. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinnverteilung: 5 % z. R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 5 % Div., vom verbleib. Überschuss 7 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. März 1909: Aktiva: Grundstück 380 648, Gebäude 1 734 800, Geleise 36 270, Arbeitsmasch. 1 396 600, Werkzeug 112 700, Handl.-Mobil. 1, Fabrik-Mobil. 1, Gas-, Wasser- u. elektr. Fabrik-Install. 80 400, Modelle 1, halbfert. Masch., Apparate u. Installat. 3 103 424, Material 1 445 712, Kassa 82 478, Beteilig. 980 000, Debit. 5 582 000, Avale 644 706. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Anlehen 4 500 000, do. Zs.-Kto 53 437, R.-F. 460 000 (Rückl. 30 000), Pens.- u. Unterstütz.-F. 266 199, Kredit. 3 160 206, Avale 644 706, Div. 360 000, Tant. an A.-R. 11 715, Grat. u. an Pens.- u. Unterstütz.-F. 90 000, Vortrag 33 479. Sa. M. 15 579 744. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 371 832, Gen.-Unk. 1 238 486, Anleihe-Zs. 202 500, Reparat. 143 085, Reingewinn 525 194. – Kredit: Vortrag 27 842, Fabrikat.-Kto 2 453 256. Sa. M. 2 481 098. Dividenden 1900/1901–1908/1909: 10, 4, 4, 4, 5, 6, 6, 6, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. Kaufm. Fritz Funk, Baden (Schweiz); Direktoren: Ing. Carl Gaa, Ing. Rob. Boveri, Fritz Prechter, Mannheim. Prokurist: O. A. Tuxen, Mannheim. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Ing. Walter Boveri. Stellv. Ing. Charles Eug. Lancelot Browy, Ing. Sidney William Brown, Conrad Baumann, Baden (Schweiz). Rheinische Schuckert-Gesellschaft für elektrische Industrie Aktiengesellschaft in Mannheim. Gegründet: 1./7. 1897; eingetr. 11./10. 1897. Statutänd. 1./3. 1902, 24./3. 1904 u. 14./12. 1908. Übernahmepreis M. 779 658. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Betrieb u. Verwertung von Anlagen, welche den elektrischen Strom anwenden oder zum Betriebe durch Elektrizität sich eignen. Die Ges. besitzt u. betreibt das Elektrizitäts- werk Achern i. B. (Konz. bis 1929), die Zentrale Vorderpfalz Edenkoben (Verträge bis 1950 bzw. 1930), die Elektrizitätswerke Ladenburg a. N. (Konz. bis 1927), Landstuhl i. Pfalz (Konz. bis 1939), Neustadt a. d. H. (Konz. bis 1947), Osthofen in Rheinhessen (Konz. bis 1921), Rodalben (Konz. bis 1932), Sinsheim a. d. Elsenz (Konz. bis 1927), Schifferstadt (Konz. bis 1924), Wachenheim i. Pf. (Konz. bis 1937), Blockstation Metz, Priesterstr. 22. Ausser diesen Unternehmungen besitzt die Ges. folgende Beteiligungen: a) M. 490 000 Stammanteile der Rhein. Siemens-Schuckertwerke, G. m. b. H., Mannheim. Diese Ges. wurde in Gemeinschaft mit den Siemens-Schuckertwerken, G. m. b. H., Berlin, am 24./3. 1904 mit einem St.-Kap.