Steingut- und Ofen-Fabriken, Töpfereien etc. 817 Marienberger Mosaikplattenfabrik Akt.-Ges. in Marienberg i. S. Gegründet: 17./6. 1907 mit Wirk. ab 1./7. 1906; eingetr. am 28./6. 1907. Gründer: Komm.-Rat Heinr. Lindner, Fichtelberg; Komm.-Rat Gottfried Pfretzschner, Kronach; Rentier F. Otto Haus, Berlin-Tempelhof; Apoth. Hans Haus, München; Komm.-Rat Albert Schönau, Blankenburg (Schwarzathal); A. verw. Komm.-Rat Schönau, Hüttensteinach i. Thür.; Gertrud von Lepel, Dresden; Dr. Walther Vulpius, Weimar; Marie verw. Erdmann; Hamburg; Dr. med. A. Franck, Rentier A. Klunker, Hof i. B.; Emil Burmeister, Hamburg, Grosskaufmann Werner Münch, Grosskaufmann Militzer, Hof i. B., die in Roznau bezw. Königl. Weinbergen wohnhaften Erben des am 12. Sept. 1896 in Marienberg gestorbenen Fabrikdirektors Ernst Lorenz, die in Werdau bezw. Hof bezw. Bamberg wohnhaften Erben des am 13. Nov. 1906 in Hof gestorbenen Grosskaufmanns Eduard Hager, die Geschäfts- führer Paul Gaudin u. Chr. Nürnberger, beide in Marienberg i. S. Die Gründer brachten in Anrechnung auf die übernommenen Aktien unter Zustimmung des Kaufmanns Edwin Rüdiger in Dresden, des Liquidators der Firma Marienberger Mosaikplattenfabrik G. m. b. H. in Liqu. in Marienberg i. S. die unter dieser Firma bisher betriebene Mosaikplattenfabrik mit allen Aktiven u. Passiven, insbesondere mit den Grundstücken zu Marienberg i. S. u. zu Langugest, Bezirk Bilin in Böhmen, zu dem Gesamtpreise von M. 1 191 616 ein. Da- gegen übernahm die Akt.-Ges. zur eigenen Vertretung die auf den genannten Grund- stücken eingetragenen Hypoth. im Betrage von M. 285 000 sowie die sonstigen Passiven der Firma Marienberger Mosaikplattenfabrik G. m. b. H. in Liqu. im Betrage von M. 61 616. Die Gründer überliessen der Akt.-Ges. ausserdem M. 75 000 zur Bildung des R.-F. u. M. 30 000 zur Zahlung der Gründungskosten. Diese Beträge von ingesamt M. 451 616 kamen in Ab.- rechnung von den mit M. 1 191 616 berechneten Werte der Aktiven, sodass der reine Wert der Einlage sich auf M. 740 0 0 stellte. Für diese M. 740 000 wurden den Gründern unter Zuzahlung von M. 10 000 in Dar M. 750 000 in 750 Stück Aktien von je M. 1000 gewährt. Zweck: Erwerb u. Weiterführung der bisher von der Firma Marienberger Mosaik- plattenfabrik G. m. b. H. in Liq. in Marienberg i. Sa. betriebenen Mosaikplattenfabrikation u. die Beteiligung an anderen verwandten Unternehmungen. Kapital: M. 750 000 in 750 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 285 000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1909: Aktiva: Grundstücke u. Zweiggleis 58 438, Gebäude 232 559, Arbeiterkasernen 37 380, Tonfelder 50 000, Öfen 105 939, Masch. 126 647, Trockenpfannen Laborator. 977, Formen 14 457, Schablonen 3682, Matrizen 3457, Beleucht.-Anlage 1, Wagen- decken 1, Inventar 14 513, Wohnhäuser-Einricht. 1, Lizenz-Kto 5583, Debit. 104 407, Kassa 374, Wechsel 4434, Hypoth.-Amort. 2262, Geschäfts-Unk.-Bestände 1964, Musterblätter 5448, Kohlen 2147, Betriebsmaterial 7864, Muster 1, Rohmaterial. 50 009, Wagendecken-Miete 120, Emballage 2048, Feuerversich. 2471, rückständ. Mieten 39, Waren 442 785. – Passiva: A.-K. 750 000. Hypoth. 285 000, R.-F. 75 000, Disp.-F. 51 000, Kredit. 66 194, Rückstell. für Löhne etc. 3833, vertragsm. Tant. u. Grat. 5967, Div. 37 500, Tant. an A.-R. 422, Vortrag 5105. Sa. M. 1 280 022. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. a. Anlagen 34 287, do. a. Forder. 10 –1, Gewinn 48 994. – Kredit: Vortrag 12 965, Fabrikat.-Gewinn 71 388. Sa. M. 84 353. Dividenden 1906 07–1908/09: 5½, 0, 5 %. Direktion: Paul Gaudin, Christ. Nürnberger, H. Rubinstein. Aufsichtsrat: (3–4) Vors. Komm.-Rat Heinr. Lindner, Fichtelberg; Stellv. Komm.-Rat Gott- fried Pfretzschner, Kronach; Grosskaufmann Werner Münch, Rentier Alfred Klunker, Hof. Prokurist: G. M. Fiedler. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Dresden: Dresdner Bank. Steingutfabrik Niederweiler A.-G. in X iederweiler-Lothr. (Faiencerie de Niederwiller.) Gegründet: 10./7. 1886. Letzte Statutänd. 15./9. 1900 u. 23./9. 1905. Zweck: Fabrikation von weissem, bemaltem u. bedrucktem, auch gelbem Steingut. Seit 1905 Filialfabrik in Möhlin b. Rheinfelden (Schweiz). Kapital: M. 800 000 in 240 Nam.-A. u. 560 Inh.-A. à M. 1000. Die Nam.-A. können in Inh.-A. u. wechselseitig die Inh.-A. auf Namen umgewandelt werden. Urspr. M. 640 000, erhöht lt. G.-V. v. 23./9. 1905 um M. 160 000 in 160 Aktien zu pari. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Vor Ende Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., Rest zur Verf. der G.-V „Welche einen Teil zur Dotierung eines Vorsichts-F., zu ausserord. Abschreib. oder für Zuteilung an den A.-R. verwenden kann; danach noch verbleib. Überschuss Div. an die Aktionäre. Bilanz am 30. Juni 1909: Aktiva: Immobil. 237 903, Mobil. u. Utensil. 46 113, Formen u. Modelle 7956, Druckerei 785, Fuhrwesen 1016, Bureau 464, Waren 84 930, Roh- u. Brenn- material. 15 891, verschied. Gegenstände 9956, Holzvorräte 1608, elektr. Anlage 1, Dampf- heizung 1, Kassa 3099, Wertp. 65 231, Bankguth. 38 558, Debit. 82 790, Filialftabrik Möhlin 371 734. – Passiva: A.-K. 800 000, Kredit. 52 205, R.-F. 72 807, Arb.-Unterst.-F. 136, Gewinn 42 892. Sa. M. 968 043. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1909/1910. TI. 52