Woll-Spinnereien, Wollgarn- und Wollwaren-Fabriken etc. Bremer Wollindustrie A.-G. vorm. J. G. Hagemeyer in Hemelingen bei Bremen. (In Liquidation.) Gegründet: 31./10. 1896. Die G.-V. v. 6./8. 1902 beschloss Auflösung der Ges., welche Kunst- wollfabrikation, Buckskinweberei, Färberei, Walkerei u. Appretur betrieb. Der Verkauf des Fabrikgrundstückes erfolgte im Juni 1909 an die Ver. Werkstätten für Kunst im Handwerk gegen Aktien dieser Akt.-Ges. Kapital: M. 1 250 000 in 1250 Akt. à M. 1000. Die G.-V. v. 18./3. 1899 beschloss eine Zuzahl. von M. 300 auf jede Aktie, welche bis 6./4. 1899 auf sämtl. Stücke geleistet wurde. Hypothekar-Anleihe: M. 600 000 in 4½ % Oblig. von 1899, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Sichergestellt durch 1. Hypoth. auf die Fabrikanlage nebst allem Zubehör. Zahlst.: Bremen: Bernhd. Loose & Co., Deutsche Nationalbank. Bis auf M. 13 658 einschliessl. Zs. zurückgezahlt. Geschäftsjahr: 6./8.–5./8.; früher Kalenderj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 6. Aug. 1908: Aktiva: Fabrikanlage 412 406, Bankguth. u. Kassa 6043. –— Passiva: Anleihe 41 582, Kredit. 32 042, Saldo 344 824. Sa. M. 418 449. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Feuerversich. 1349, Zs. 3544, Unk., Steuern, Abschreib. 14 556. Sa. M. 19 450. – Kredit: Einnahmen M. 19 450. Bilanz am 10. Juni 1909: Aktiva: Fabrikanlage 340 000, Bankguth. u. Kasse 6185, ausstehende Mieten 3500. – Passiva: 4½ % Anleihe 13 658, Kredit. 35 366, Saldo 300 660. Sa. M. 349 685. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Feuerassekuranz 1335, Zs. 2311, Unk. u. Steuern 6032, Abschreib. 52 406. – Kredit: Einnahmen 17 921, Verlust 44 164. Sa. M. 62 085. Dividenden 1897–1901: 0 %. Liquidator: D. H. Brügesch. Aufsichtsrat: Vors. Fr. Pappier, Stellv. Geo. Plate, Gust. Scholl, Adalb. Jörgens, Otto Hasse, J. L. Schrage, W. Lüllmann, Bremen. Leipziger Wollkämmerei in Leipzig mit Zweigstelle in Hoboken-Antwerpen. Gegründet: 7./2. 1872; eingetr. 2./3. 1872. Letzte Statutänd. 26./3. u. 30./8. 1900. Zweck: Betrieb von Wollwäschereien, Wollkämmereien u. damit zus.hängenden Geschäfts- zweigen. Das Areal am Berliner Bahnhof in Leipzig umfasst 127 000 am, wovon noch 6500 qm unbebaut sind. 1898 wurde ein Arb.-Heim gebaut. In Hoboken-Antwerpen wird in einem erpacht. Etabliss. eine Fabrik betrieben. Der Pachtvertrag ist 1905 auf 15 Jahre unter Ermäss. der Pacht auf die Hälfte erneuert worden. Die Verpächterin, die Soc. anon. pour le Peign. des Laines über- nahm bei Abschluss des neuen Vertrages das Install.-Kto Hoboken zum Buchwert vom 31./12. 1904 von M. 224 193 gegen Verzinsung u. Amort. mit 9 % jährl., welche Summe somit einen Teil des Pachtvertrages bildet. Die Ges. gehört der Konvention deutscher Wollkämmereien bis Ende 1910 an. Die Gesamtabschreib. auf die Anlagen bis Ende Sept. 1909 betrugen M. 7 401 735, bei M. 11 872 081 Gesamtanschaffungskosten, davon 1908/09: M. 83 047. Nach Abzug der Unk. und der M. 281 977 betragenden Abschreib. verblieben 1905 einschl. M. 68 890 frei- gewordene Rückstell. aus 1902–1904 als Reingewinn M. 456 008 (M. 433 700), um die sich die Unterbilanz auf M. 857 430 ermässigte; dieselbe konnte aus dem Gewinn für 1906 (9 Mon.) M. 521 865 weiter auf M. 335 565 herabgemindert werden. Die Bilanz für 1906/07 (12 Monate) wies ein Bruttoerträgnis von M. 4 651 473 auf. Nach Abzug der Unkosten etc. und der auf M. 254 9257 bemessenen Abschreib. verblieb ein Reingewinn von M. 375 799 wovon zunächst die restliche Unterbilanz von M. 335 565 zu tilgen war, während die nach Überweisung von M. 4023 an den R.-F. verbleibenden M. 36 210 auf neue Rechnung vorge- tragen wurden. Der Abschluss für 1907/08 ergab nach Kürzung des Vortrages aus dem Vorjahre u. des R.-F. von M. 4023 einen Totalverlust von 2 805 670 M. Veranlasst wurde dieser durch die Konjunkturverluste, stockenden Absatz bezw. geringere Lohnzuweisungen und erhöhte Zinsen, ferner durch Preisnachlässe und Abschreib. auf Inventurbestände in Höhe von M. 700 000. Im, Geschäftsjahr 1908/09 hat sich die Lage des Unternehmens gebessert. Die Unterbilanz konnte um M. 1 664 394, also auf M. 1 141 275, vermindert werden. Das Installat.-Kto Hoboken erscheint seit Jahren nicht mehr unter den Aktiven der Bilanz, da die Installationen zum Buchwert v. 31./12. 1904 gelegentl. der Neupachtung der Fabrik in Hoboken an deren Eigentümerin verkauft worden sind. Das Aktienrückkaufskto ist durch Bezahlung des Betrages aus den Passiven ausgeschieden. Arb.-Zahl in Leipzig u. Hoboken 2100 Mann; Leistungsfähigkeit beider Werke über 12 000 000 kg Kammzug jährl. wozu noch die entspr. Nebenprodukte in Kämmlingen, Abgängen, Pottasche u. Wollfett kommen. Die Konvention der deutschen Wollkämmereien ist bis Ende 1910 er- neuert worden. Kapital: M. 3 811 500, u. zwar M. 2 514 000 in 1676 Vorz.-Aktien (Nr. 397–2072) à M. 1500 u. M. 1 297 500 in 865 zus. gelegten abgest. St.-Aktien (Nr. zwischen 2–2806) à M. 1500. Urspr. A.-K. M. 1 800 000, Erhöhung um M. 2 400 000 It. G.-V. v. 9./4. 1898 in 1600, ab 1./7. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1500, angeboten bis 25./5. 1898 zur Hälfte den Gründern, zur Hälfte den bisher. Aktionären zu pari. Das A.-K. betrug somit bis 1900: M. 4 200 000 in 2800 Aktien à M. 1500. Die G.-V. v. 30./8. 1900 beschloss zur Beseitig. der infolge ungünst. Wollkonjunktur bis Mitte Aug- 1900 entstand. Unterbilanz von M. 4 515 903; 1) Reduktion des A.-K. von M. 4 200 000 auf