Fabriken für Chemikalien etc. 929 Direktion: L. Halsen, Otto Heydorn. Prokuristen: W. Weniger, R. Maulbetsch. Aufsichtsrat: (3–5) Architekt H. C. Hagemann, Bank-Dir. Wilh. Weber, Harburg; Architekt A. W. Wiegels, Hamburg. Chemische Fabrik Hönningen vormals Walther Feld & Co. Actien-Gesellschaft in Hönningen a. Rh. Gegründet: 9./6. 1900 mit Wirkung ab 1./7. 1899; eingetr. 30./6. 1900. Letzte Statutänd. 5./2. 1901, 6./12. 1902, 15./6. 1906 u. 11./1. 1909. Übernahmepreis M. 1 624 968. Gründung S. Jahrg. 1902/1903. Die Firma Walther Feld & Co., G. m. b. H. in Liqu. zu Hönningen a. Rh. hat ihr gesamtes Aktiv- u. Passivvermögen mit Wirkung ab 1./7. 1899 in die A.-G. eingebracht. Zweck: Betrieb einer chem. Fabrik und aller damit zus. hängenden Geschäfte. Die Ges. betreibt die Fabrikation von Strontiansalzen für die Zuckerindustrie, von Barytsalzen, Schwefel-, Salpeter- u. Salzsäure, Glaubersalz u. einigen Nebenartikeln. Vorhanden sind 10 Dampfkessel mit 105 qm Heizfläche, 2 Lokomobilen u. 6 Dampfmasch. nebst zugehörigen Dynamomasch. mit zus. 1900 HP., sowie eine grössere Anzahl Elektromotoren und kleinerer Dampfmasch., wie Speise- u. Kohlensäurepumpen. Das Werk versieht den Ort Hönningen mit elektr. Beleuchtung. Die Ges: erwarb 1906 zur Sicherung. des Schwerspatbezuges Schwerspatgrubenfelder bei Meggen in W., die nach Schätzung Sachverständiger gegen 1 500 000 t Schwerspat guter Qualität enthalten. Ausserdem beteiligte sich die Ges. 1906 an einem Schwerspatunternehmen im Schwarzwald, der Oberrhein. Baryt-Gruben G. m. b. H., Hönningen, durch Übernahme von M. 20 000 Geschäftsanteilen dieser Ges., worauf 1909 M. 15 000 abgeschrieben wurden, da dieses Unternehmen z. Z. ausser Betrieb ist. Der Grund- besitz der Ges. beträgt, abgesehen von ihren ca. 1300 a umfassenden Schwerspatgruben- feldern mit angrenzenden Grundstücken, rund 3800 a, die Gesamtgrundfläche der Fabrik- gebäude ca. 26 000 qm. Beschäftigt werden etwa 550 Arb. u. Beamte. Die Arb.-Kolonie des Werkes umfasst 66 Familienwohnungen, ausserdem sind 8 Beamtenwohnhäuser vorhanden. Zugänge auf Gebäude-, Masch.- u. Apparate-Kti etc. erforderten 1904/1905–1906/1907 M. 177 953, 186 837, 346 642. 1900 wurde auf dem Terrain der Ges. eine starke Kohlensäure- quelle in 460 m Tiefe erbohrt, welche der Ges. in Verbindung mit der alten Bezugsquelle die für ihre Produktion nötige Kohlensäure sichert. Zur besseren Ausbeutung des Sprudels wurde das Kohlensäurewerk Hönninger Sprudel G. m. b. H. mit M. 300 000, jetzt M. 755 000 St.-Kapital gegründet, an dem die Chem. Fabrik mit nom. M. 229 975 beteiligt ist; Div. der G. m. b. H. für 1902 u. 1903 je 20 %, für 1904–1908: 15, 7, 6, 8, 11 %; ferner beteiligte sich die Ges. an dem Nickelwerk Hönningen G. m. b. H. (St.-Kapital M. 1 050 000/ mit M. 390000. Diese Fabrik kam im Juni 1906 in Betrieb u. verteilte 1907 u. 1908 je 10 % Div. Wegen gänzlicher bernahme derselben s. bei Kap. Umsatz 1808/09 der chem. Fabrik M. 2771 000, des Nickelwerkes M. 1 342 000. Kapital: M. 3 750 000 in 3750 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 750 000; die G.-V. v. 1./4. 1902 beschloss Erhöhung um M. 250 000. Die G.-V. v. 6./12. 1902 hob diesen Beschluss auf u. erhöhte das A.-K. um M. 650 000 in 650 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1902, übernommen von einem Konsortium zu 112 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1902, vollgezahlt seit 31./1. 1903; ein Bezugsrecht wurde den bisherigen Aktionären nicht gewährt. Zur Vergrösserung der Beteilig. der Ges. am Nickelwerk, G. m. b. H. in Hönningen und am Hönninger Sprudel, G. m. b. H., ferner zum Erwerb eigener Schwerspatgruben und zur Erweiterung bestehender, sowie Aufnahme neuer Betriebe beschloss die G.-V. v. 15./6. 1906 Erhöhung um M. 600 000 in 600 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1906, übernommen von einem Konsort. zu 137.50 %, angeboten den alten Aktionären 4: 1 vom 7.–25./7. 1906 zu 142.50 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1906. Agio nach Abzug der Unk. mit ca. M. 200 000 in R.-F. Ein Teil der Aktien (M. 540 000) ist im Besitz der Rositzer Zucker-Raffinerie. Zwecks Erwerb der restl. Anteile des Nickelwerks beschloss die G.-V. v. 9./1. 1909 Ausgabe von M. 660000 u. M. 90000 weiteren Aktien, zus. M. 750 000 neuen Aktien mit Div.-Recht ab 1./7. 1909, begeben zu pari plus 2 % für Aktienstempel. Das Nickelwerk verhüttete anfänglich neukaledonische Erze, ging aber später zur Verarbeitung eines Zwischenproduktes aus Amerika über. Die Chem. Fabrik Hönningen hat beste Verwendung für die durch die Aufgabe der Erzverarbeitung frei- gewordenen Räume u. Terrains des Nickelwerkes, die zum Teil an ihr Gebiet angrenzen, zum Teil schon mitten in demselben liegen. Die Betriebsanlagen des Nickelwerkes bleiben erhalten, um die Möglichkeit zu lassen, Erzverhüttung späterhin wieder aufzunehmen. Den Gesellschaftern des Nickelwerks wird von der Chemischen Fabrik für M. 1000 ihrer Stamm- anteile ein gleicher Nominalbetrag von Aktien der Chemischen Fabrik Hönningen gegeben. Die Nickelwerksbeteiligten erhalten auf ihre alten Stammanteile noch Div. bis Ende 1908. Mehr als ¼ der Stammanteile des Nickelwerks sind bereits an eine Offerte der Chemischen Fabrik Hönningen, wie oben angegeben, gebunden. Das A.-K. der Chem. Fabrik Hönningen beträgt nur M. 375 000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (1904 erfüllt), ev. bes. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom ÜUbrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. v. M. 2000 für den Vors. u. von M. 1000 für jedes andere Mitgl.), Rest nach G.-V.-B. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1909/1910. II. 59