930 Fabriken für Chemikalien etc. Bilanz am 30. Juni 1909: Aktiva: Grundstücke 306 536, Gebäude 523 690, Masch. u. Apparate 1 929 293, Fabrikutensil. u. Geräte 20 795, Arb.-Häuser 103 364, Bahnanlage 45 724, Gespann-Einricht. 3217, Mobil. 5804, Kohlensäurequelle 8240, Laboratoriumseinricht. 472, Patente u. Licenzkto 200, Kohlensäure-Mofetten 7012, Schwerspathgruben 170 385, Gruben- inventar 5650, Kassa 7326, Effekten 1360, Avale 60 000, Reichsbankguth. 9175, Debit. 362 077, Beteilig. Hönninger Sprudel 229 975, Nickelwerk-Anteile-Erwerb 970 608, Beteilig. Ober- rheinische Barytgruben 15 500, Säureemballage 9652, Emballagen 36 540, Magazin 28 635, Assekuranz 21 086, fertig., halbfertig. Produkte u. Rohmaterial. 873 294. — Passiva: A.-K. 3 750 000, Kredit. 556 431, Avale 60 000, R.-F. 446 133, Extra-R.-F. 220 000 (Rückl. 10 000), Ern.-F. 50 000, Bohrrücklage 50 000, Arb.-Unterst.-F. 97 028 (Rückl. 10 000), Beamten- do. 75 423 (Rückl. 10 000), Arb.-Versich. 6431, Löhne 7756, Div. 240 000, do. alte 480, Tant. u. Grat. 50 000, Vortrag 145 940. Sa. M. 5 755 624. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs- u. Handl.-Unk. 1 458 885, Reparat. 142 009, Zs. u. Diskont 39 272, Abschreib. 288 783, Reingewinn 465 940. – Kredit: Vortrag 107 573, Fabrikat.-Überschuss 2 220 026, Kohlensäureverkauf 4750, Div. v. Hönninger Sprudel u. vom Nickelwerk 61 550. Sa. M. 2 394 890. Kurs Ende 1903–1909: 164, 161, 163, 163.30, 147, 150.25, 159.50 %. Zugelassen M. 2 400 000, davon bei den Zahlst. zur Zeichnung aufgelegt M. 700 000 28./2. 1903 zu 140 6% zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1902. Erster Kurs 5./3. 1903: 152.50 %. Notiert in Berlin. Lieferbar seit Nov. 1906 sämtl. Aktien. Dividenden 1899/1900–1908/1909: 10 % auf M. 1 300 000 div.-ber. K. . ....... 10, 10, 8, 8 % auf das ganze A.-K. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Dr. Paul Kircheisen, Emil Kaiser. Prokuristen: Franz Comes, Herm. Pollex. Aufsichtsrat: (4–8) Vors. Gen.-Konsul Eug. Landau, Bank-Dir. Jul. Stern, Dr. Georg Hahn, Gen.-Dir. E. Holz, Berlin; Dir. Ant. Daigeler, UIlm; Bank.-Dir. Komm.-Rat Alb. Heimann, Cöln; Prof. Dr. Karl Haeussermann, Eudwigsburg; Komm.-Rat Karl Spaeter, Coblenz. 3 Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Nationalbank f. Deutschl.; Berlin u. Cöln: A. Schaaffh. ankverein. Holzverkohlungs-Industrie Act.-Ges. in Konstanz. Gegründet: 15./12. 1902; eingetr. 16./12. 1902. Statutänd. 1./8. 1907, 1./8. u. 15./10. 1908. Gründung s. Jahrg. 1903/1904. Zweck: Vornahme aller Geschäfte u. Handlungen, welche direkt oder indirekt mit der trockenen Destillation des Holzes in Verbindung stehen, insbes. Herstellung u. Handel von Holzverkohlungsprodukten, sowie Präparation derselben für bestimmte Zwecke u. Fabrikat.- Zweige; ferner Herstellung von chem. Produkten und Handel in solchen. Die Ges. ist als eine Art von Trust u. als Erwerbs-Ges. zugleich tätig; sie erwarb das Eigentum der Chem. Fabrik Konstanz Gebr. Bantlin mit allen Aktiven und Passiven, rückwirkend ab 1./1. 1902 (mit M. 250 000 zu Buche stehend). Kommanditarisch beteiligte sich die Ges. an der Holzverkohlungs-Anlage u. Essigsäure-Fabrik Hugo Blank zu Trzynietz. Ferner erwarb sie sämtl. K 1 250 000 Aktien der Union A.-G. f. chem. Industrie Fiume (Div. 1900–1908: 7, 0, 0, 4, 6, 6, 4, 4, 6 %), sowie die grosse Mehrheit aller Akt. (K 2 000 000) der Bantlinschen chem. Fabriken A.-G. in Perecsény mit Verkohl. in Cernik (Div. 1902–1908: 16 12 12, 10, u. der Bosnischen Holzverwertungs-A.-G. zu Teslic (Div. 1902–1908: 5, 6, 9, 8, 0, 0, 0 %) In Amerika hat die Ges. mit befreundeten Firmen 1903 die Perth Amboy Chemical Works in New York errichtet, die ihren Betrieb 1904 aufgenommen haben und sich in günstiger Entwicklung befinden, indem 1906–1908 bereits mit Gewinn gearbeitet wurde. Zu dem Konzern der Ges. gehört auch die Holzverkohlungs-Fabrik Wegierska Gorka. Diese sowie die Fabrik Trzynietz sind 1./1. 1905 zur Vereinheitlichung des Betriebes von der Union in Fiume übernommen, so dass das bisherige Kommandit-Kto erloschen ist. 1906 hat die Ges. zus. mit der Österr.-Ungar. Staatseisenbahn-Ges. die Holzverkohlungs-A.-G. Resicza mit K 2500 000 A.-K. zur Errichtung einer Holzverkohlung in Resicza gegründet. Die Hälfte des Kapitals hat die Konstanzer Ges. aus bereiten Mitteln aufgebracht. Die Fabrik befindet sich seit Anfang 1908 in Betrieb. Mit Wirkung ab 1./7. 1908 Erwerb der Chemischen Fabrik von Wagenmann, Seybel & Co. in Wien u. Liesing, welche ca. 500 Arb. beschäftigt (s. auch bei Kap.); diese Firma wurde in eine österr. Aktien-Ges. mit K 4 000 000 Kap. um- gewandelt, übernommen von der Konstanzer Ges. Der darüber hinausgehende Teil des Kaufpreises wurde der Konstanzer Ges. seitens der Vorbesitzer für mehrere Jahre unkündbar überlassen. 1908 erfolgte die Pachtung der chemischen Fabriken in Bruchhausen u. Brilon, der Hüstener Gewerkschaft gehörend, für M. 75 000 jährlich, unter Einräumung des Über- nahmerechtes. Für den Betrieb selbst wurde die Firma Chemische Fabrik Bruchhausen G. m. b. H. (St.-Kap. M. 300 000) gegründet. Obige Effektenanlagen verzeichnet die Bilanz zum Kostenpreise von M. 10 800 000. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 7 000 000. Die a. o. G.-V. v. 15./10. 1908 beschloss Erhöhung um M. 3 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1908 behufs Er- werbung der Chem. Fabrik Wagenmann, Seybel & Co. in Wien (s. oben). Die neuen Aktien wurden von einem Konsort. zu 140 % übernommen. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.