Fabriken für Chemikalien etc. 931 Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % erste Div., vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1909: Aktiva: Kassa, Reichsbank- u. Bankguth., Wechsel 1 288 167, Debit. 4 822 132, Vorräte 773 486, Effekten 10 800 000, Patente 1, Assekuranz-Vorauszahl. 935, Grundstücke u. Gebäude 240 000, Masch. u. Apparate 170 000, Utensil. 1. – Passiva: A.-K. 10 000 000, R.-F. 1 304 538, Kredit. 5 515 910, Steuer-Rückstell.-Kto 5750, Tant. an Vorst. 40 480, do. an A.-R. 32 008, Div. 1 000 000, do. alte 720, Vortrag 195 315. Sa. M. 18 094 723. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamt-Unk. 249 957, Dubiose 2303, Abschreib. 51 504, Gewinn 1 267 804. – Kredit: Vortrag 187 148, Gesamtgewinn 1 384 421. Sa. M. 1 571 569. Kurs Ende 1905–1909: 163.50, 141.20, 129.75, 146.90, 184 %. Zugelassen Juli 1905; erster Kurs 26./7. 1905: 155 %. Notiert in Frankf. a. M. Seit Okt. 1909 sind sämtl. Aktien lieferbar. Am 10./7. 1909 fand die Einführung an der Wiener Börse zum ersten Kurse von K 1920 statt. Dividenden 1902/1903–1908/1909: 5, 8, 9, 9, 6, 8, 10 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Hugo Bantlin, Heinr. von Hochstetter, Stellv. Eugen Blank. Prokuristen: Fritz Schaeffer, Fritz Schneider. Aufsichtsrat: (mind. 6) Vors. Geh. Komm.-Rat Jean Andreae, Stellvertreter Dir. Alex. Schneider, Dir. Alfred Schott, Frankf. a. M.; Bank-Dir. Dr. Ignaz Mikosch, Bank-Dir. Ludwig Neurath, Hof- u. Gerichtsadvokat Dr. Jos. Kranz, Otto Seybel, Wien; Dir. Emil Ehrlich, Budapest; Dr.- Aug. Bantlin, München. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin, Darmstadt u. Frankf. a. M.: Bank f. Handel u. Ind.; Wien: Oesterr. Credit-Anstalt f. Handel u. Gewerbe; Budapest: Ungar. Allgem. Creditbank. Concordia, chem. Fabrik auf Aktien in Leopoldshall. Gegründet: 28./2. 1872; eingetr. 28./3. 1872. Statutänd. 16./10. 1900 19./2. 1903 u. 29./5. 1906. Zweck: Herstellung und Vertrieb chem. Erzeugnisse, sowie Erwerb u. Errichtung zweckdienlicher Grundstücke und Anlagen. Die Ges. betreibt die Herstellung von Chlor- kalium, schwefelsaurem Kali, schwefelsaurer Kalimagnisia, Chlormagnesium, Kieserit, Bittersalz u. Kalidüngesalz, kristallisiertes Glaubersalz, Natronsulfat (calc. Glaubersalz) kristallisiertes u. konzentriertes Schwefelnatrium, rohe Salzsäure 20% 0 Be. Der gesamte Grundbesitz umfasst rund 1770 a, die bebaute Grunafläche beträgt rund 15 000 qm. Auf den Anlagen befinden sich 600 m normalspur. Geleis. Für den Transport sind 7 Eisen- bahnwagen vorhanden. Die Fabriken besitzen Dampfmasch. von 250 PS. nebst 2 Gleich- strom-Dynamomaschinen für 51 K W. u. 30 KW. u. einer Anzahl Elektromotoren. Die Kessel- anlage besteht aus 5 Zweiflammrohrkesseln. Das der „Ascania“ zugehörige Grundstück nebst Gebäuden wurde für M. 60 000 erworben. Die Chemische Fabrik Friedrichshütte m. b. H. in Leopoldshall ist 1903 mit einem St.-Kapitale von M. 500 000 gegründet. Diese betreibt die Erzeugung und den Vertrieb von chemischen Produkten, Düngemitteln und einschlägigen Artikeln aller Art. Friedrichs- hütte m. b. H. erzielte 1903–1905 nach Abschreib. einen Reingewinn von M. 233 310, 215 208, 202 729. Die Grundstücke der Friedrichshütte umfassen einen Flächenraum von 736 a, von denen 17 200 qm bebaut sind. Eine Fusion mit der Concordia ist nicht in Aussicht genommen, vielmehr bleibt die Friedrichshütte Mitglied des Bromsyndikats, die Concordia Mitglied des Chlormagnesium-Syndikats. Den Bedarf an Kalisalzen haben sich die beiden Fabriken im wesentlichen gesichert durch einen vom 1./1. 1904 für 10 Jahre abgeschlossenen Vertrag, wonach sie einen bestimmten Anteil der dem Anhaltischen Fiskus auf Grund der Bestimmungen des Kalisyndikats zustehenden Förderung erhalten. In den sämtlichen Betrieben der Concordia einschl. der Chemischen Fabrik Friedrichshütte sind 3z. Zt. rund 150 Arbeiter beschäftigt. An Rohsalz sind 1908/09 verarbeitet worden: 671 213 dz Carnallit u. an Fertigfabrikaten sind durch das Kalisyndikat abgesetzt worden: 58 097 dz Chlorkalium à 80 %, 15 333 dz schwefelsaures Kali à 90 %, 8390 dz schwefelsaure Kalimagnesia à 40 und 48 %, 59 431 dz Kalidüngesalze, 12 990 dz Kieserit. Kapital: M. 2 100 000 in 400 Akt. (Nr. 1–400) à M. 1500 u. 1500 Akt. (Nr. 401–1900) a M. 1000. Urspr. A.-K. M. 200 000 Tlr. in 400 Aktien à 500 Tlr., erhöht lt. G.-V. v. 10./4. 1888 um M. 200 000 auf M. 800 000 in 200 Aktien à M. 1000, dann lt. G.-V. v. 15./1. 1896 um M. 200 000 in 200 Aktien à M. 1000, lt. G.-V. v. 14./10. 1899 um M. 200 000 in 200 Aktien à M. 1000, nochmals erhöht lt. G.-V. v. 29./5. 1906 um M. 900.000 (auf M. 2 100 000) in 900 Aktien mit halber Div.-Ber. für 1905/06. Diese letzte Kap.-Erhöhung erfolgte zwecks Übernahme aller Geschäftsanteile der Friedrichshütte u. zur Verstärkung der Betriebsmittel. Die Übernahme der Friedrichshütte erfolgte gegen Überlassung von M. 500 000 neuer Aktien zum Ausgabe- preis und Zahlung von M. 600 000, sowie Abdeckung der liquiden Mittel der Friedrichs- hütte, abzügl. der Schulden gemäss Bilanz vom 1./1. 1906 mit M. 342 823. Der Betrieb der Chem. Fabrik Friedrichshütte m. b. H. geht seit dem 1./1. 1906 für Rechnung der Concordia, chemische Fabrik auf Aktien. Der Ausgabekurs für die neuen Aktien betrug 182.50 %. Von den neuen Aktien wurden zum Ausgabekurs überlassen an folgende Besitzer von Friedrichshütte-Anteilen: M. 116 000 an Dr. Hans Müller, M. 161 000 an Fabrikbes. Louis Wüstenhagen. Die Besitzer der weiteren M. 223 000 Anteile der Friedrichshütte er- hielten entsprechende Bar-Abfindungen und zwar: Chemische Fabrik Kalk für M. 137 000 Anteile bar M. 274 000, Ascania Chem. Fabrik für M. 86 000 Anteile bar M. 163 400. Diese 59*