Fabriken für Chemikalien etc. 933 anhaltische Regierung, vorbehaltlich der Genehmigung des Landtages, für alle schwebenden und alle in Zukunft etwa entstehenden Schadenersatzansprüche der Ges. wegen Bergschäden eine Abfindung von M. 2 000 000 bar zahlen u. ihr mit der Gew. Ludwig II markscheidendes Bergwerksfeld, das die Existenz des Ludwig II viele Jahre sichern würde, für M. 400 000 käuflich abtreten. Die oben erwähnten neuen Fabrikanlagen hatten anfänglich den daran geknüpften Erwartungen nicht entsprochen, doch gestaltete sich 1908/09 die bisher unregelmässig und verlustbringend verlaufene Fabrikation günstiger. Versand: 1903/04 1904/05 1905/06 1906/07 1907/08 1908/09 Chlorkalium u. Kieserit. . dz 146 000 163 000 155 000 125 000 133 000 124 000 DEk 116 000 128 000 122 000 110 000 110 000 116 000 Chemische Produkte . . „ 115 000 134 000 183 000 240 000 170 000 175 000 Kapital: M. 11 300 400 in 10 000 St.-Aktien à Thlr. 200 = M. 600 und 5000 St.-Aktien à Thlr. 100 = M. 300, 4500 St.-Aktien à M. 600 (Em. 1883) u. 1834 St.-Prior.-Aktien à Thlr. 200 = M. 600. Das St.-A.-K. betrug urspr. M. 7 500 000 und wurde 1883 um M. 2 700 000 (eigentlich M. 3 000 000, von denen M. 300 000 nicht zur Ausgabe gelangt sind), div.-ber. für 1883/84 zur Hälfte, erhöht. Die neuen Aktien wurden bis 4. Dez. 1883 je zur Hälfte den ersten Zeichnern u. den Aktionären, letzteren M. 600 auf M. 3600 al pari angestellt. Die ersten Zeichner bezogen nur M. 360 000, indem einige derselben auf das Bezugsrecht verzichteten, um den Erwerb der Kuxe von Ludwig II. zu ermöglichen, auf deren Kaufpreis M. 1 000 000 in neuen Aktien zu gewähren waren. Bei neuen Emissionen haben die ersten Zeichner und die jeweiligen Aktionäre ein Bezugsrecht al pari je zur Hälfte. Die Erben eines der ersten Zeichner sind abgefunden. Die Prior.-Aktien ge- niessen Vorrechte auf 5 % Div. mit event. Nachzahlung. 1879 wurde der Rückkauf von M. 1 500 000 beschlossen; nachdem aber bis 1881 M. 399 600 zurückgekauft waren, wurde dieser Beschluss im Nov. 1883 wieder aufgehoben. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Ende Dez. Stimmrecht: Jede Aktie gewährt das Stimmrecht, und zwar entfällt auf je Thlr. 100 oder M. 300 eine Stimme. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., sodann event. Sonderrücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst., 5 % Div. an St.-Prior.-Aktien mit event. Nachzahl.-Verpflicht., 4 % Div. an St.-Aktien, vom Rest 4 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von zus. M. 15 000), vom Überrest 1– weitere Div. an St.-Aktien, der noch verbleib. Gewinn gleichmässig an beide Aktienarten. Bilanz am 30. Juni 1909: Aktiva: Chem. Fabriken mit Zubehör 5 208 218, Anteil am Salzbergwerk Ludwig II. (757 Kuxe) 5 453 750, Fabrikate 357 091, Rohstoffe u. Umschliess. 56 492, Material. 205 688, Bahnwagen 31 277, Pferde u. Wagen 4857, Effekten 553 214, Wechsel 9519, Kassa 9153, Debit. 1 244 981. – Passiva: A.-K. 11 300 400, R.-F. 559 342 (Rückl. 53400), ausserord. R.-F. 507 976, Unterst.-Kasse 185 130, Pens.-Kasse 50 000, Disp.-F. 5680, Kredit. 387 593, Div. auf St.-Prior.-Aktien 55 020, Tant. u. Grat. an Vorst. etc. 25 000, Rückstellung für schweb. Prozesse 34 600, Vortrag 23 500. Sa. M. 13 134 243. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter u. Unk. 273 378, Kursverlust 1800, Versuche 10 248, Dubiose 777, Abschreib. 300 000, Gewinn 143 460. – Kredit: Vortrag 2059, Brutto- überschuss auf Fabrikbetriebe 508 190, Landwirtschaft Mühlingen 376, Ausbeute der Gew. Ludwig II. 151 400, Überschuss beim Verkauf des Mühlinger Ackers 34 600, Agio u. Zs. 33 039. Sa. M. 729 665. Kurs: St.-Aktien: In Berlin Ende 1888–1909: 121, 112.50, 83, 70.50, 74, 73.75, 91.40, 86.50, 87, 82.10, 93.80, 90, 88, 70.40, 69.75, 67.10, 64.75, 82, 69.50, 50, 37.50, 83.50 %. – In Leipzig Ende 1888–97: Stets gestrichen; 1898–1909: 93, 92, –, –, –, –, –, –, –, –, –, – %. – Prior.-Aktien: In Berlin Ende 1888–1909: –, –, 106.90, 110.50, 114, 113.25, 122.50, 123, 122.75, 118.25, –, 121.60, 118, 117.25, 117.75, 116.50, 111.50, 119.25, 118, 109, 102.30, 110.25 %. – In Leipzig Ende 1888–1909: 120, –, 82, –, –, –, 92, 85, –, 80.50, –, –, –, –, –, –, –, –, –, –, –, = %. – Die St.-Aktien werden auch in Magde- burg notiert. Dividenden 1886/87–1908/09: St.-Aktien: 6, 5, 5, 0, 2½, 3, 3, 3½, 4½, 4½, 4, 5, 5, 4, 2½, 1, 2, 2, 3, 3, 1, 0, 0 %; St.-Prior.-Aktien: 6, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. Dr. Wilh. Feit; Dir. H. Jacobsohn. Prokuristen: Carl Berger, L. Widmann, Dr. Jos. Kiermayer. Aufsichtsrat: (3–13) Vors. Ludw. Delbrück, Berlin; Stellv. Geh. Komm.-Rat Dr. Hch. Lehmann, Halle a. S.; Komm.-Rat Alfred Bergmann, Gustav Boer, Walter Quincke, Berlin; F. Frege, Leipzig; Komm.-Rat Dr. Georg Borsche, Eisenach; Bank-Dir. J. Weissel, Magdeburg. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Delbrück Leo & Co., Leipzig: Frege & Co. Bayerische Stickstoff-Werke Akt.-Ges. in München. Gegründet: 6./11. 1908; eingetr. 12./11. 1908. Gründer, die alle Aktien übernommen haben, sind: Die Cyanid-Ges. m. b. H. in Berlin; Hans Herz, Bernh. Hutzelmann, Friedemann Müssen- berger, Adolf Espermüller, München. Beteiligt sind an der Akt.-Ges. ausser der Cyanid- Ges. m. b. H. die Deutsche Bank, Berlin; Merck, Finck & Co., München; Berliner Handels- Ges., Bank für Handel u. Ind., Berlin: Bayerische Bank für Handel u. Industrie, München;