936 Fabriken für Chemikalien etc. Kapital: M. 397 500 in 795 gleichber. Aktien à M. 500. Urspr. M. 795 000 in St.-Aktien, herabgesetzt Nov. 1879 durch Zus. legung auf die Hälfte; gleichzeitig wurden St.-Prior.- Aktien ausgegeben. Inzwischen sind die M. 397 500 St.-Aktien lt. G.-V. v. 20./2. 1903 durch Ankauf aus dem Reingewinn amortisiert. Zu welchem Preise der Ankauf stattgefunden, ist nicht bekannt geworden. Die seitherigen Vorrechte der St.-Prior.-Aktien sind damit gegen- standslos geworden. Hypoth.-Anleihen: I. M. 400 000 in 4 % Partial-Oblig. von 1894, Stücke Lit. A à M. 1000, Lit. Ba M 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1895 durch jährl. Ausl. im März auf 1./7.; kann verstärkt werden. Die Anleihe ist hypothek. auf den Grundbesitz der Ges. eingetragen. Coup.-Verj. nach 4 Jahren. Zahlst. wie bei Div. Noch in Umlauf am 30./4. 1909 M. 261 000. Kurs in Braunschweig Ende 1897–1909: 100, 100, 100, 100, 100, 101.50, 101.50, 101.50, 101.50, 100, 99, 99, 100 %. II. M. 200 000 in 4 % Oblig. lt. G.-V. v. 26./2. 1906; Stücke zu M. 1000 u. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1./7. 1907. In Umlauf Ende April 1909 M. 197 000. – Sicherheit: Hypoth. zur II. Stelle. Kurs in Braunschweig Ende 1906–1909: 99, 100, 100, 99 % Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: Spät. Okt. Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), ev. Sonderrückl. od. Extra-Abschr., vertragsm. Tant. an Dir., 4 % Div. an Aktien, dann 2 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahres- vergüt. von M. 500 pro Mitglied), Rest weitere Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Biflanz am 30. April 1909: Aktiva: Grundbesitz u. Gebäude 378 000, Masch. u. Apparate 368 000, Bahngeleis 3000, Lichtanlage 3000, Transportwagen 1, Mobil. 1, Pferde u. Wagen 6300, Kassa 8219, Wechsel 6751, vorausbez. Prämien 8788, Material 285 005, Debit. 610 956. – Passiva: A.-K. 397 500, Oblig. 458 000, do. Zs.-Kto 6236, Kredit. 612 912, Akzepte 81 481, R.-F. 40 000, Delkr.-Kto 11 208, Wohlf.-F. 7500, Disp.-F. 33 860 (Rückl. 1061), Tant. 5472, Div. 23 850. Sa. M. 1 678 022. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 25 791, Fabrikat.- do. 84 084, Zs. u. Diskont 64 261, Versich. 9827, Abschreib. 55 690, Gewinn 30 383. – Kredit: Generalwaren-Kto 266 277, Miete u. Pacht 3760. Sa. M. 270 038. Dividenden: 1895/1896–1902/1903: St.-Prior.-Aktien: 0, 3, 6, 6, 5, 4, 5, 4 %; St.-Aktien: 0, 0, 3, 4, 0, 0, 0, 0 %; gleichber. Aktien 1903/1904–1908/1909: 4, 7, 10, 10, 10, 6 %. Coup.- Verj.: 4 Jahre (K.) Direktion: Dr. E. Fanger, O. Löbbecke, H. Klepp. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Arth. Löbbecke, Stellv. Arn. Rimpau, Braunschweig; Louis Seeliger, Wolfenbüttel; Alfred Löbbecke, Braunschweig. Zahlstellen: Eigene Kasse; Braunschweig: Gebr. Löbbecke & Co.; Wolfenbüttel: C. L. Seeliger. Stassfurter Chemische Fabrik vorm. Vorster & Grüneberg, Act.-Ges. in Stassfurt. Gegründet: 28./10. 1871. Letzte Statutänd. 3./11. 1899. Zweck: Fabrikation chem. Produkte u. die bergmännische Gewinnung des hierzu erforderl. Rohmaterials in eigener Verwaltung oder durch Kapitalbeteil. bei anderen Unternehm. Fabriziert werden Brom, Chlormagnesium, Kieserit, Bittersalz, Chlorkalium, Kalidünger, Schwefelsäure, Cyankalium, Blutlaugensalz, cyansaures Kali, Harnstoff, Superphosphat, Milchsäure, Futterkalk, Entfärbungskohle, Bei Gründung der Ges. wurde die chemische Fabrik von Vorster & Grüneberg exkl. Vor- räten für M. 1 500 000 übernommen, 1880/81 die Chlorkaliumfabrik von Joseph Townsend in Stassfurt, 1883 eine Beteiligung von 233 Kuxen an dem Kalisalzbergwerk Ludwig II., welches seit 1889 mit 2 Schachtanlagen versehen ist, für M. 1 265 000 erworben. Die Ges. hat pro rata ihres Kuxenbesitzes ein Bezugsrecht auf die geförderten Kalisalze. 1889/90 wurde eine Schwefelsäurefabrik, später eine Cyankaliumfabrik u. eine Süssstoff- Fabrik angelegt. Die Saccharinfabrikat. musste 1903 gegen Entschädigung eingestellt werden. Um für Schwefelsäure einen regelmässigen Abnehmer zu erhalten, Ende 1903 Erwerb der Superphosphatfabrik von A. Schippan & Co. in Stassfurt für M. 175 000, wodurch die Stassfurter Chemische Fabrik zugleich Gesellschafterin der Firma Deutsche Dünger-Werke in Magdeburg geworden ist. Das Grundstück- und Fabrikanlagen-Kto für 1905/06–1908/09 weist Er- höhungen von M. 276 940, 126 155, 41 645, 161 801 auf, von denen der grösste Teil für das in- zwischen in Betrieb gelangte neue dritte System der Schwefelsäurefabrik und der Rest für andere notwendig gewordene Erweiterungen und Neuanlagen verwendet wurde. – Das Bergwerkskto enthält die Beteiligung bei dem Kalisalzbergwerk Ludwig II., welches wiederum Anteile der Gew. Oelerse bezw. Aktien der Hannov. Kaliwerke besitzt; dieses Konto steht jetzt nach weiterer Abschreib, 1907/08 u. 1908/09 von M. 60 000 bezw. 50 000 in der Bilanz 1909 mit noch M. 1 250 000 zu Buche. Die Ges. ist indirekt an dem Kalisyndikat beteiligt, erhält jetzt aber nur noch 25 % des ihr früher von der Berginspektion Stassfurt zur Ver- arbeit. überwiesenen Rohsalzanteils. Der der Ges. von der Gew. Ludwig II zustehende Rohsalzanteil bleibt, von den durch Hinzutritt neuer Werke entstehenden Verschiebungen abgesehen, unverändert. Gesamtabsatz 1899/1900–1905/1906: 576 084, 625 472, 494 294, 562 234, 632 658, 736956, 793 996 Ztr.; Erlös: M. 4 864 829, 5 053 327, 4 655 440, 4 238 979, 3 863 801, 4 197 490, 4 378 707; später nicht veröffentlicht. In dem 1908/1909 erzielten Reingewinn von M. 266 199 ist die Ausbeute des Bergwerks Ludwig II. mit M. 46 600 enthalten (gegen M. 103 950, 115 500, 69 900, 69 900, 81 539, 93 200, 81 550, 69 900 in den Vorjahren).