Ö1., Seifen-, Kerzen- und Wachs-Fabriken. 957 besitzt die Ges. die in der Bilanz unter „Wohngebäude-Kto“ aufgeführten Grundstücke Wilstorferstr. 8 u. 9 in einer Grösse von 1785 qm, auf welchen sich 2, gegenwärtig zu Wohn- zwecken vermietete Häuser befinden. – Die Fabrikgrundstücke haben sämtlich Wasserfront, so dass sowohl die Kohlen, als auch die zur Verarbeitung gelangenden Rohstoffe auf dem Wasserwege herangeschafft werden können. Ebenso finden auch die meisten Versendungen per Wasser statt. Die Fabriken sind untereinander auf dem Land- u. Wasserwege bequem verbunden. An Rohmaterialien werden Leinsaat der verschiedensten Provenienz, Palmkerne, Copra, Erdnüsse, Raps u. Rübsen verarbeitet u. zwar gelangten 1906/07–1908/09 insgesamt 132 200, 166 795, 174 473 t Rohprodukte zur Verarbeitung. Die zum Betriebe erforderliche Kraft wird von 7 Masch. von zus. 2850 PS. geliefert, welche 181 Pressen u. 16 Extrakteure mit dazugehörigen Nebenapparaten antreiben. In der Weberei (Nebenbetrieb) befinden sich zur Herstellung von Presstüchern und Treibriemen 30 Webstühle. Gegenwärtig durch- schnittlich 50 Beamte und 700 Arb.; die Leistungsfähigkeit der ganzen Anlage beträgt 800 bis 820 t Rohware (Ölfrüchte) pro Tag zu 24 Stunden gerechnet. Das Hauptabsatzgebiet für die von der Fabrik hergestellten Öle ist Deutschland; ausserdem exportiert die Ges. nach sämtlichen europäischen Ländern, ausgenommen Russland und die Balkanstaaten sowie nach aussereuropäischen Ländern. Das Nebenprodukt, die Ölkuchen, werden ausser in Deutschland nach England, Schweden, Norwegen, Dänemark und Holland verkauft. Mit Harburger Fabriken gleicher Branchie sind fest geschlossene Abmachungen zur Förder. gemeinschaftl. Interessen hinsichtlich des Verkaufs und teilweise auch des Einkaufs getroffen, welche teils bis 1911, teils bis 1914 laufen. Zugänge auf Gebäude- u. Masch.-Kti etc. erforderten 1906/07 bis 1908/09 M. 167 292, 206 525, 339 572. Seit 1909 Beteil. an der Baumwollsaatölfabrik F. Thörl G. m. b. H. (St. K. M. 1 500 000) mit M. 800 000, wovon vorerst M. 200 000 eingez. Kapital: M. 10 500 000 in 10 500 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1909: Aktiva: Grundstücke 1 103 928, Gebäude 2 021 482, Masch. 2 798 442, Wohngebäude 76 312, Schiffe 53 833, Kesselwagen 1, Fuhrwerk 1, Kontor-Utensil. 1, Betriebsmaterial 1, Patente 1, Eisenfässer 54 461, Fastagen 113 098, Effekten 23 210, Reichs- bankgiro 3343, Bankguth. 1 258 812, Kassa 15 086, Wechsel 1 027 125, Debit. 2 141 447, Beteil. 200 000, Warenvorräte 3 789 006. – Passiva: A.-K. 10 500 000, Kredit. 456 262, Verrechn.- Kto 50 623, R.-F. I 450 000 (Rückl. 200 000), do. II 450 000 (Rückl. 200 000), f. techn. Ver- besserungen 200 000, Grat. u. Unterstütz. 50 000, Tant. 407 406, Div. 1 680 000, Vortrag 435 304. Sa. M. 14 679 596. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 373 049, Reingewinn 3 172 710. – Kredit: Vortrag 325 678, Betriebsüberschuss 3 220 081. Sa. M. 3 545 760. Kurs: In Berlin Ende 1908–1909: 181.25, 265 %. Sämtliche M. 10 500 000 Aktien wurden im Oktober 1908 in Berlin zugelassen, davon zur Zeichnung aufgelegt M. 5 000 000 am 22./10. 1908 zu 170 %; erster Kurs 31./10. 1908: 173 %. Seit Nov. 1908 auch in Hamburg und seit Dez. 1908 in Hannover notiert. Dividenden 1906/07–1908/09: 12, 14, 16 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Komm.-Rat Friedr. Thörl, Hamburg. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Bankdir. wim. Weber, Harburg; Stellv. Bankdir. Paul Klaproth, Hannover; Bankdir. Kurt von Sydow, Hamburg; Justizrat Rich. Palm, Harburg. Zahlstellen: Harburg: Ges.-Kasse, Hannov. Bank; Hannover: Hannov. Bank; Berlin u. Hamburg: Deutsche Bank. Deutsche Cotton-Oel-Werke, Akt.-Ges. in Liquid. in Köln. Gegründet: 19./9. 1899. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Die G.-V. v. 21./3. 1905 beschloss die Liquid. der Ges., da mit den geringen Mitteln der Betrieb nicht aufrecht erhalten werden konnte. Die Firma wurde im Aug. 1907 gelöscht. In der Masse lagen 32.32 % des A.-K. Die Mühle ist zu einem annehmbaren Preise verkauft. Die Prozesse gegen die Gründer sind durch Vergleich erledigt; die Vergleichssumme hat M. 25 000 betragen. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Auf 45 Aktien (Nr. 956–1000) waren 30./9. 1902 75 % Einzahl. rückständig (letzte Frist hierzu 15./5. 1903). 45 Aktien (Nr. 956–1000), auf welche die restl. Einzahl. nicht geleistet ist, sind ihrer Anteilsrechte verlustig erklärt. Im Juni 1906 wurden 30 %, im Juli 1907 nochmals 2.32 % des A.-K. als Schlussquote aus- geschüttet, Gesamtverlust des A.-K. also M. 678 000. Bilanz am 25. Juli 1907: Aktiva: Debit. 23 200, A.-K.-Rückzahl.-Kto 300 000, Verlust 676 800. Sa. M. 1 000 000. – Passiva: A.-K. M. 1 000 000. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Liquidationsspesen, Unk., A.-R.-Tant., Liquidation der Anwälte 4763, Zahlung für Vergleiche 2000. – Kredit: Zs. 3440, Verschiedenes 787, Verlust 2534. Sa. M. 6763. Liquidationsbilanz am 25. Juli 1907: Aktiva: A.-- K.- Rückzahl.- Kto 323 200, Total- verlust 676 800. Sa. M. 1 000 000. – Passiva: A.-K. M. 1 000 000. Dividenden 1899/1900 –1903/1904: 0 %. Liquidator: Berth. Levy. Aufsichtsrat: Vors. E. Schulte-Mönting, Cöln; Stellv. Rentner Georg Starck, Düsseldorf.