958 Öl-, Seifen-, Kerzen- und Wachs-Fabriken. Lübecker Ölmühle Akt.-Ges. (vormals G. E. A. Asmus) in Lübeck. Gegründet: 28./11. 1908; eingetr. 11./12. 1808. Gründer: Rentner Alfred Rud. Fleischmann, Gotha; Rechtsanw. Dr. Adolf Heinr. Görtz. Commerzbank, Firma Louis Wolff, Wilh. Asmus, Lübeck; Max Esselsgroth, Kiel; Wilh. Cohn, Lübeck. Die 7 Gründer haben sämtl. Aktien übernommen. Der Mitbegründer Alfred Rud. Fleischmann brachte in die Akt.-Ges. ein: 1) das im Grundbuche von Siems Blatt 38 auf den Namen von Wilh. Asmus eingetragene Grundstück mit der Ölmühle mit Rechten u. Grunddienstbarkeiten nebst den den Zwecken der Fabrik dienenden Gebäuden, Masch. und Inventargegenständen, einschl. eines Kraft- wagens, 2) das im Grundbuch von Siems auf den Namen von Wilh. Asmus eingetragene Grundstück nebst den darauf befindlichen 8 Arbeiterwohnhäusern, 3) das Recht, die Firma G. E. A. Asmus mit oder ohne Beifügung eines das Nachfolgeverhältnis andeutenden Zusatzes zu führen, 4) das Verbietungsrecht gegen die in Liquid. befindliche Firma G. E. A. Asmus in Kiel mit Zweigniederlassung in Lübeck, den Betrieb einer Olmühle in Kiel fortzusetzen oder durch dritte Personen aufnehmen zu lassen oder die Kieler Grundstücke an jemanden zu verkaufen, von dem sie weiss, dass der Erwerber die Grundstücke zum Zwecke des Betriebes einer ÖOlmühle ausnutzen will. Der Einbringungspreis dieser Grundstücke, Gegen- stände und Rechte ist auf M. 1 000 000 festgesetzt. Er wurde in der Weise berichtigt, dass eine im Grundbuch von Siems eingetragene Darlehnshypoth. in Höhe von M. 500 000 von der Akt.-Ges. als eigene Schuld übernommen wurde, dass zwei Hypoth. von à M. 100 000 in den eingebrachten Grundstücken für Fleischmann eingetragen und dass 300 Aktien der Ges. an Fleischmann zu pari hingegeben wurden. Zweck: Erwerb und Betrieb der Lübecker ÖOlmühle von G. E. A. Asmus sowie der Erwerb, Einrichtung und Betrieb aller für die Verwertung der erzeugten Produkte, Neben- produkte und Abfälle und für den Erwerb der Rohmaterialien bestimmten Anlagen u. sonst. Unternehmungen, ferner der Betrieb aller Geschäfte, welche mit einer Olmüllerei in Be- ziehung stehen oder an diese angegliedert werden können. Die Ölmühle, im Nov. 1908 in Betrieb gesetzt, nahm im März 1909 den vollen Betrieb auf. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000, begeben zu pari plus 2 % für Aktienstemp. Hypotheken: M. 700 000 und zwar M. 500 000, M. 100 000, M. 100 000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1909: Aktiva: Fabrikgrundstück 143 850, Bollwerk 80 000, Gleis 1, Arbeiterkolonie 122 500, Fabrikgebäude 570 667, Dampfkessel 1381, Masch. 118 480, elektr. Anlage 493, Utensil. u. Geräte 2292, Kontorinventar 1786, Feuerversich. 1350, Automobil 1, Kassa 7100, Debit. einschl. Bankguth. 344 373, Wechsel 32 381, Effekten 2086, Avalkaut. 4800, Vorräte an Saat, Ö1, Kuchen, Fastagen, Presstüchern, Kohlen usw. 1 158 257. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Hypoth. 700 000, Kredit. 366 890, Unfallvers. 1000, Aval 4800, R.-F. 1000, Vortrag 18 112. Sa. M. 2 591 803. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 3518, Gehalte 10 839, Hypoth.-Zs. 11 930, R.-F. 1000, Gewinn 18 112. – Kredit: Fabrikat. 42 449, Miete 2061, Auflassung 890. Sa. M. 45 401. Dividende 1908/09: 0 % (v. 28./11. 1908–31./3. 1909.) Direktion: Wilh. Asmus, Lübeck; Alfred. Rud. Fleischmann, Gotha. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Dr. Heinr. Görtz, Stellv. Bank-Dir. Herm. Otte, Bank- Dir. Rich. Janus, Alex. Carlebach, Wilh. Cohn, Lübeck; Max Esselsgroth, Kiel; Paul Gottwald, Gotha. Lüneburger Wachsbleiche J. Börstling A.-G. in Lüneburg. Gegründet: 14./9. 1897; eingetr. 9./11. 1897. Letzte Statutänd. 29./9. 1899, 16./5. 1900, 17./4., 22./5. 1902, 21./11. 1904 u. 24./9. 1906. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Verarbeit., sowie An- u. Verkauf von Wachs (Bienenwachs, Ceresin, Carnaubawachs), auch Grosshandel mit anderen Waren, namentl. Drogen- und Produkten. Das Drogerie- und Produktengeschäft J. Börstling ist im Okt. 1902 als Einzelfirma eingegangen und wird als Zweigabteilung der Lüneburger Wachsbleiche weitergeführt. 1898/99 wesentliche Vergrösserung der Fabrik durch Neubauten u. gleichzeitige Teilung der einzelnen Raffinerien. 1907/08: Bau einer Kerzenfabrik; Zugänge auf Anlage-Kti M. 49910; 1908/09 M. 31 261. Grösse des Areals der Ges. in Lüneburg etwa 65 600 qm, wovon rund 6400 qm bebaut sind. 1899 für die Zwecke des Überseehandels der Ges. Errichtung einer Zweigniederlass. in Liverpool unter der Firma Beeswax Company Limited, 1903 nach London verlegt. Diese Ges. erhöhte 1903 ihr A.-K. von £ 350 auf £ 3000; die neuen Aktien wurden von der Wachsbleiche übernommen. Die Lüneburger Ges. betreibt bedeutenden Export. 1904 Erwerb des Geschäfts der Firma J. F. Otto, Ceresinfabrik in Frankf. a. O. ohne Liegenschaften. Kapital: M. 4 250 000 in 3500 St.-Aktien (Nr. 1–3500) u. 750 Vorz.-Aktien (Nr. 1–750), sämtl. à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000 in 1500 St.-Aktien, Erhöhung lt. G.-V. v. 10./11. 1898 um M. 750 000 in 750 ab 1./1. 1899 div.-ber. Vorz.-Aktien, begeben an das Bankhaus Simon Heine- mann in Lüneburg zu 100 %. Die Vorz.-Aktien haben Anspruch auf Div. nur bis zu 5 %; sollte der jährl. Reingewinn nicht ausreichen, um eine 5 % Div. auf die Vorz.-Aktien zu zahlen, so wird nur eine solche Div. auf dieselben verteilt, als der vorhandene Reingewinn gestattet. Die