― Druckereien, Buch- und Zeitungs-Verlag, Kunst-Anstalten, Buchhandel etc. 1025 24 qm. 1888/89 Errichtung einer Zweigniederlassung in Braunau (Böhmen) auf eigenem Grund- stück; die Ges. ist daselbst für Österreich koncessioniert. Die G.-V. V. 15./10. 1900 beschloss unter Erhöhung des A.-K. bis um M. 1 300 000 (siehe unten) Vereinigung der Ges. mit der Ber- liner Kunstdruck- und Verlagsanstalt vorm. A. & C. Kaufmann (A.-K. M. 1 600 000, Div. 1895– 99: 7½, 0, 4, 4½, 4½ %) ab 1./1. 1900 durch Übertragung des Vermögens letztgenannter A.-G. unter Ausschluss der Liquid. an die Neuroder Kunstanstalten gegen Gewährung von Aktien derselben, und zwar erhielten die Aktionäre von Kaufmann für 5 Aktien unter Zuzahlung von je M. 250 je drei neue Neuroder Aktien oder für 2 Aktien ohne Zuzahlung eine Neuroder Aktie; in beiden Fällen mit Div.-Recht ab 1./7. 1900. Der Umtausch hatte bis spät. 15./5. 1901 zu erfolgen. Die bare Zuzahlung ging auf 1245 Kauf- mann-Aktien ein, gegen welche 747 neue Neuroder Aktien gewährt wurden; eine Aktie àa M. 1000 wurde angekauft und für 354 Kaufmann-Aktien wurden 177 neue Neuroder Aktien ausgefolgt. Als Fusionsvaluta waren also den Aktionären von Kaufmann zZus. 924 neue Neu- roder Aktien à M. 1000 zu gewähren. Die Durchführung der Fusions-Transaktion hat einen buchmässigen Gewinn von M. 806 546 exkl. des Agios der neu ausgegeb. M. 376 000 Aktien (s. unter Kapital) ergeben, welcher mit M. 84 077 zur Deckung der dabei entstandenen Unk., soweit solche nicht aus dem Agio bestritten sind, mit M. 690534 zu Abschreib. u. M. 31 934 zur Bildung eines R.-F. II verwandt worden ist. Die Ges. Kaufmann ist lt. handelsger. Ein- tragung v. 22./6. 1901 erloschen. – Aus der Vereinigung mit der Kaufmann-Ges. resultiert neben der dadurch geschaffenen Vergrösserung des Betriebes, sodass u. a. insges. 60 Schnell- Pressen, 15 Dampf-Balanciers und 52 Prägepressen thätig sind, auch die Beteiligung der Neuroder Kunstanstalten an der Schlesischen Spitzenpapierfabrik Fingerhut & Co., G. m. b. H. in Breslau u. an der Patent-Kartonnagen-Fabrik, G. m. b. H. in Berlin; beide Beteil. 1906/07 bis auf M. 1 abgeschrieben (s. unten); diese Beteil. wurden Anfang 1909 mit zus. M. 67 500 verkauft. 1902 Ankauf der Commandit-Ges. Photograph. Schnelldruck-Industrie Elsner & Latta in Dresden für M. 85 000, wobei Passiven nicht mit übernommen wurden. Dieses Unternehmen befasst sich mit der Herstell. photograph. Reproduktionen für Massenzwecke in künstlerischer Aus- führung; die Abt. Dresden steht nur noch mit M. 3 zu Buche. Im Interesse der Konsolidierung des Unternehmens wurde von der Verteilung einer Div. für 1904/1905 abgesehen u. M. 50 000 dem Spez.-R.-F. überwiesen. Wegen Sanierung der Ges. s. bei Kap. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 als Vorz.-Aktien bezeichneten St.-Atien à M. 1000. Urspr. M. 1 000000, erhöht lt. G.-V. v. 20./10. 1888 um M. 200 000. Die G.-V. v. 15./10. 1900 beschloss zwecks Verein. der Ges. mit der Kunstdruck-Anstalt Kaufmann in Berlin (s. oben) weitere Erhöhung bis zum Höchstbetrage von M. 1 300 000 (also bis auf M. 2 500 000) in 1300 neuen, ab 1./7. 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000; hiervon dienten M. 924 000 zur Ausführung der Fusion mit der Berliner Kunstdruck- und Verlagsanstalt vorm. A. & C. Kaufmann in der oben angegebenen Weise, während die restlichen von einem Konsortium zu 109 % gegen ein Pauschale von M. 28 000 für Provis. und Einführungsspesen fest übernommenen M. 376 000 den alten Aktionären der Berlin-Neuroder Ges. einschl. den durch die Fusion hinzugetretenen neuen Aktionären 6: 1 bis 15./7. 1901 zu 109 % zuzügl. 4 % St.-Zs. ab 1.7. 1900 angeboten wurden Die ausserord. G.-V. v. 21./4. 1906 beschloss Herabsetzung des A.-K. von M. 2 500 000 auf M. 1 250 000 durch Zus. leg. der Aktien 2:1 (Frist 25./8.), ferner beschloss die G.-V. vom gleichen Tage Erhöhung wieder bis zu M. 2 000 000 durch Ausgabe von Vorzugsaktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1906; die Besitzer der zus. gelegten St.-Aktien hatten das Recht, auf je eine zus. gelegte St.-Aktie eine Vorz.-Aktie zu 102 % zuzügl. M. 20 Stempel zu beziehen u. gleichzeitig die zus.gelegten St.-Aktien in eine Vorz.-Aktie umwandeln zu lassen Frist 21./5. 1906). Soweit das Bezugsrecht auf Vorz.-Aktien nicht ausgeübt wurde, waren diese Vorz.- Aktien zu einem den Nennwert nicht untersteigenden Kurse zuzügl. M. 20 Stempel u. 4 % Stückzinsen auszugeben. Es wurden emittiert M. 878 000 in Vorz.-Aktien und ausserdem 878 Vorz.-Aktien durch Umwandlung von 878 St.-Aktien bezogen, sodass das A.-K. am 30./6. 1906 M. 2 128 000 in 1756 Vorz.- u. 378 St.-Aktien bestand. Die G.-V. V. 15./12. 1906 beschloss das A.-K. von M. 2 128 000 auf M. 2 000 000 herabzusetzen in der Weise, dass von den 372 St.-Aktien 6 Stück zu 59.50 % zurückgekauft und restliche 366 Stück 3: 2 zu 244 Vorz.-Aktien zus. gelegt werden. (Frist 30./4. 1907). Nach Durchführung dieser Transaktion besteht das A.-K. aus M. 2 000 000 in 2000 als Vorz.-Aktien bezeichneten St.-Aktien. Durch die Ausgabe von Vorz.-Aktien gelang es der Verwaltung die per 30./6. 1905 mit M. 723 900 ausgewiesenen Kredit. abzustossen u. dadurch eine erhebliche Ersparung an Zinsen herbeizuführen. Der durch die Zus. legung des A.-K. sich ergebende Buchgewinn von M. 1 209 963, wozu noch ein Saldo von M. 5675, sowie aus dem R.-F. M. 97 660 traten, also zus. M. 1 313 298, wurden mit M. 1 216 460 zu Abschreib. auf Masch., Lithographien, Beteil., Waren etc. verwendet, restliche M. 45 000 dem Delkr.-Kto u. M. 51 838 der Sanierungs-Res. zugeführt. Nach Massgabe des Beschlusses der G.-V. v. 21./4. 1906 sind aus dem Sanierungs- Res.-Konto vom 1./7. 1906 in Höhe von M. 51 838 für Lasten, welche noch mit der Sanierung zusammenhängen, resp. aus Anlässen vor der Zeit derselben herrühren, M. 22 442 verwendet, sodass verblieben M. 29 385; dazu tritt der Buchgewinn aus der Umwandlung der restlic hen St.-Aktien in Vorz.-Aktien mit M. 128 000, zus. M. 157 395. Hieraus sind bestritten: Spezielle Kosten bei der Umwandlung M. 939, Kaufpreis für 6 zu vernichtende St.-Aktien M. 3570 und Extra-Abschreib. auf Beteilig.-Kto M. 79 999. Die verbleibenden M. 72 887 wurden dem gesetzl. R.-F. zugeführt. Hypotheken: M. 95 000 auf der Brandenburger Anlage, verzinsl. zu 41 4 %. Die Neu- H andbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1909/1910. II 65