Druckereien, Buch- und Zeitungs-Verlag, Kunst-Anstalten, Buchhandel etc. 1051 Zweck: Betrieb eines Etablissements zur Herstellung von Gegenständen des Kunstverlags und des Kunstdrucks mit Nebenbetrieben; Grundeigentum in Wandsbek. Kapital: M. 300 000 in Aktien (Nr. 1–300) à M. 1000 nach Herabsetzung des früheren Kapitals von M. 1 000 000 durch Einlieferung von 700 Aktien à M. 1000 lt. G.-V. v. 31./8. 1897. Anleihen: I. M. 300 000 in 4½ % Prior.-Oblig. von 1891, 300 Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1891 durch jährl. Ausl. im Febr. auf 1. April. Sicherheit: Grundeigentum samt Gebäuden und Maschinen. Pfandhalter: Dresdner Bank in Hamburg. Zahlstellen s. unten. Am 31./3. 1909 noch in Umlauf M. 220 000. II. M. 213 000 in 4 % Oblig. lt. G.-V. v. 26./2. 1904, Stücke à M. 1000. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. ab 1905. Durch Aufnahme dieser Anleihe ergab sich die Möglichkeit, die Unterbilanz von 1903/04 im Betrage von M. 74 643 zu beseitigen, grössere Abschreib. vor- zunehmen und einen Verlust zu decken. Noch in Umlauf am 31./3. 1909: M. 183 000. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Mai-Aug. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. event. besonderg Rückl., alsdann 4 % Div., vom Rest 5 % Tant. an Vorst. und Beamte, 10 % Tant. an A.-R., Überschuss Super-Div. Bilanz am 31. März 1909: Aktiva: Immobil. 310 878, Heizungs- u. Beleuchtungsanlage 5113, Dampfkessel 2813, Masch. u. Werkzeuge 98 508, Schriften, Stempel u. Klischees 2806, Mobil. 6029, Geräte u. Utensil. 8732, Originale 12 117, Verlagsrechte 5690, Lithographien 917313, Steine 60 454, Fuhrpark 2591, Lichtdruckanlage 5101, fertige Waren 76 139, halbfertige do. 12 855, Material. 25 331, Debit. u. Bankguth. 78 051, Effekten 79 840, Kassa 4588, Wechsel 4544, vorausbez. Feuerversich. 917. – Passiva: A.-K. 300 000, Oblig. I 220 000, do. II 183 000, Hypoth. 20 100, Kredit. 60 828, Akzepte 5781, Debit.-Res. 10 000 (Rückl. 2507), R.-F. 25 000 (Rückl. 5000), Extra-Abschreib. 56 000, unerhob. Div. 900, Div. 12 000, Vortrag 811. Sa. M. 894 421. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk., Zs. etc. 81 438, Oblig.-Zs. 17 460, Dubiose 3531, Abschreib. a. Anlagen 18 156, do. a. Dubiose 3531, Gewinn 28 751. – Kredit: Vortrag 496, Miete-Ertrag 2075, Zs. 3200, Bruttogewinn 143 566. Sa. M. 149 337. Dividenden 1890/91–1908/09: 6½, 3½, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 2, 2, 2, 2, 4 %. Coup.- Verj.: 4 J. n. F. Direktion: J. W. Klenk. Prokuristen: Arthur Zell (2. Dir.), Max. Simon. Aufsichtsrat: Vors. D. G. Croissant Ühde, Guido Wolff, Rud. Crasemann, Hamburg. Zahlstellen: Wandsbek: Eigene Kasse; Hamburg: Filiale der Dresdner Bank. Leipziger Buchbinderei-Actiengesellschaft vorm. Gustav Fritzsche in Leipzig-R., Crusiusstrasse 4/6. Gegründet: 14./4. 1896. Hervorgegangen aus der am 4./3. 1864 gegründeten früheren Firma Gust. Fritzsche, K. S. Hofbuchbinder. Statutänd. 27./10. 1900, 25./10. 1905, 5./3. 1907, 26./8. u. 21./9. 1908. Zweck: Betrieb einer Grossbuchbinderei u. Verlagsbuchhandlung; seit 1903 Fabrikation von Rollfilmpackungen für die Amateurphotographie nach patent. Verfahren, für welches die Gesellschaft für eine Reihe von Jahren die Licenz erworben hat. Die Filiale Berlin ist 1903 in die ehemalige Filiale der Vereinigten Dampfbuchbindereien Baumbach & Co. G. m. b. H. in Berlin aufgegangen, am 7./9. 1903 aber mit den Ver. Dampfbuchbindereien Baumbach & Co., G. m. b. H. in Leipzig samt allen Vorräten etc. aber ohne Debit. u. Kredit. wieder für M. 772 772 in Besitz der Leipziger Buchbinderei-A.-G. gekommen. –—– Umsatz 1895/96–1907/1908: M. 900 000, 920 000, 965 000, 1 290000, 1003 309, 1 265 787, 1607 491, 1 232 400, 1 879 227, 1 866 625, 1 771 733, 1 851 733, 1 811 368, 1 748 328, davon entfallen auf das Berliner Geschäft M. 609 848. Arb. ca. 500. Das Unternehmen war im Herbst 1909 bei aus- kömmlichen Preisen gut beschäftigt. Die Gebäude in Leipzig bedecken ca. 2000 qm des ca. 2650 qm grossen Fabrikgrund- stückes und bestehen aus einem sechsstöckigen, massiven, im Jahre 1894 erbauten Haupt- gebäude, den Stallungsgebäuden und dem Maschinenhaus mit 2 Dampfmasch. von zus. 150 HP. nebst 3 Dampfkesseln; das Wohngebäude Breitkopfstr. 3 ist 1905 mit kleinem Nutzen verkauft. Das Geschäftsjahr 1903/1904 nahm trotz des höheren Umsatzes einen für die Ges. un- günstigen Verlauf. Vor allem hat die Rollfilmabteilung grössere Opfer erfordert und die Erwerbung der Vereinigten Dampfbuchbindereien Baumbach & Co. hat night den vorteil- haften Einfluss auf das Ergebnis gehabt, als man gehofft hatte. Wegen der Übernahmewerte von Baumbach & Co. entstanden zwischen den Vorst.-Mitgl. Fritzsche und Baumbach er- hebliche Meinungsverschiedenheiten, die schliesslich persönlich wurden und zum Austritt Fritzsches führten. In einer ausserord. G.-V. v. 18./6. 1904 wurde eine Revis.-Kommiss. ein- gesetzt, die in der ordentl. G.-V. v. 5./10. 1904 Bericht erstattete. Die Partei Fritzsches siegte, ein neuer A.-R. wurde gewählt, die Fritzsche wieder in den Vorst. berief. Baumbach schied aus. Die Unterbilanz aus 1904 von M. 488 537 verminderte sich durch Heranziehung des R.-F. (M. 101 076) und den Reingewinn 1905 (M. 118 603) auf M. 268 858 u. verschwand durch den Buchgewinn aus der am 25./10. 1905 beschlossenen Kapitalherabsetzung ganz. Hohe Zinsen- last, Vereinfachung der Einbände, Buchbinderstreik etc. liessen 1905/06 einen Gewinn nicht erscheinen; der resultierende Verlust von M. 43 305 wurde vorgetragen. Wegen Sanierung in 1907 s. bei Kap. Kapital: M. 1 158 000 in 642 Vorz.- Aktien u. 516 St.-Aktien à M. 1000, sowie