Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken etc. 1163 Wittener Walzen-Mühle, Aktiengesellschaft in Witten a. R. mit Zweigniederlassung in Duisburg. Gegründet: 1886. Statutänd. 25./10. 1899, 21./11. 1902 u. 22./11. 1907. Zweck: Betrieb einer Walzenmühle in Witten und Duisburg. Kapital: M. 1 400 000 in 1400 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. Die G.-V. v. 21./11. 1902 beschloss Erhöhung um M. 500 000, wovon nur M. 200 000 zu pari begeben wurden. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 22./11. 1907 um M. 200 000 (auf M. 1 400 000), begeben zu pari. Hypothek: M. 300 000 (Stand Ende Juni 1909). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. im Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (mind. eine feste Jahresvergütung von M. 1000 für jedes Mitglied), Tant. an Vorst., Rest als Div. Bilanz am 30. Juni 1909: Aktiva: Immobilien Witten u. Duisburg 883 550, Masch. u. Mühleneinricht. 1 274 000, Reservemasch. u. -Teile 41 356, Mühlenutensil. 13 510, Pferde u. Fuhrwerk 19 320, Kontorutensil. 5200, Feuerversich. 11 195, Grinnell-Sprinkler-Anl. 16.617, Effekten 7854, Kassa 34 083, Wechsel 53 488, Debit. 521 482, Waren 1 944 301. — Passiva: A.-K. 1 400 000, R.-F. 58 826, Kto f. ausstehende Säcke 1770, Hypoth. 300 000, Accepte 1 263 380, Kredit. 1 692 476, Gewinn 109 505. Sa. M. 4 825 959. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Kontokorrent 9154, Hypoth.-Zs. 15 000, Feuerversich. 15 492, Reparatur- u. Ern.-F. 30 311, Gen.-Unk. 186 371, Abschreib. 50 297. Gewinn 109 505. – Kredit: Kontokorrent 328, Effekten-Zs. 295, Fabrikat.-Kto 415 508. Sa. M. 416 132. Dividenden 1890/91–1908/09: 10, 0, 0, 0, 0, 0, 12, 8, 6½, 0, 0, 9, 12, 6, 4, 6. 10, 0, 4 %. Vorstand: H. W. Ruhrmann. Prokuristen: H. Ruhrmann, Paul Ruhrmann, Hch. Veuhoff. Aufsichtsrat: Vors. Rentner Mor. Hanf, Witten; Heinr. Heuser, Ernst von Guerard, Duisburg; Rentner Alex. Brinkmann, Witten. Zahlstellen: Eigene Kasse; Duisburg: Duisb.-Ruhrorter Bank (Fil. der Essener Credit- Anstalt), Rhein. Bank; Barmen: Barmer Bankverein; Elherfeld: J. Wichelhaus P. Sohn. 7 * s 7 Wurzener Kunstmühlenwerke und Biscuitfabriken vorm. F. Krietsch in Wurzen. Gegründet: 24./6. 1886; eingetr. 29./7. 1886. Letzte Statutänd. 10./1. 1900 u. 15./5. 1902. Die Ges. erwarb von der Firma F. Krietsch das derselben gehörige Etablissement inkl. des Inventars, der Bestände an Weizen, Roggen etc. für M. 3 699 953. Die G.-V. v. 15./5. 1902 stimmte dem beantragten Ankaufe der der Dampfmühlen-A.-G. vorm. G. Schönert in Wurzen gehörigen Mühlenwerke zu und erteilte die Genehmigung zu der damit verbundenen Ausgabe von 280 neuen St.-Aktien à M. 1000 (s. unten). Kaufpreis für alle der genannten Firma gehörigen Grundstücke, Baulichkeiten und Maschinen M. 600 000, beglichen durch Übernahme von M. 350 000 Hypoth. auf die gekauften Ob- jekte sowie Überlassung von M. 250 000 neuer St.-Aktien à M. 1000. Die restlichen 30 neuen St.-Aktien dienten zum Ankaufe des Inventars der Schönertmühle an Säcken, Mobilien und Gebrauchsgegenständen aller Art. Der Besitzwechsel wurde 24./6. 1902 handelsger. ein- getragen. Zweck: Betrieb der von der Ges. erworbenen Etablissements, und zwar Müllerei und Biskuitfabrik bezw. Bäckerei. Die Schönertmühle ist 1902 zur Roggenmühle umgebaut und als solche seit Dez. 1902 in Betrieb. Leistungsfähigkeit der Anlage 100–120 t täglich. Die urspr. Roggenmühle der Stadtmühle ist durch den Umbau ganz für die Weizenmüllerei frei geworden. – Verkauft wurde 1903 die bislang im Besitz der Ges. gewesene, oberhalb ihres Neumühlengrundstückes gelegene Debnitzmühle für M. 50 000, wobei die gegen den Buch- wert weniger erzielten M. 4320 auf Gewinn- u. Verlust-Kto abgeschrieben wurden. Die Ges. beschäftigt in ihren Betrieben (Roggen- und Weizenmüllerei, Graupenfabrikation, Erbsen- u. Hirseschälerei, Biscuitfabrik u. Honigkuchenbäckerei) etwa 640 Arbeiter. 1906/07 Auswechslung bezw. Einstellung neuer Turbinen, Beschaffung einer Kühlanlage für Biskuitbäckerei u. sonst. Masch. mit einem Kostenaufwand von M. 93 636; 1907/08 u. 1908/09 erforderten Neu- anlagen u. Anschaffungen zus. M. 115 974 bezw. 57 176. Ausserdem wurden für Reparat. u. Unterhalt. der Anlagen 1908/09 M. 127 886 aus dem Betriebsgewinn gedeckt. Kapital: M. 2 080 000, und zwar M. 1 150 000 in 1150 Stück Prior.-St.-Aktien à M. 1000 und M. 930 000 in 930 St.-Aktien à M. 1000. Die Prior.-St.-Aktien geniessen 4 % Vorz.-Div. ohne Nachzahlungsanspruch. Urspr. M. 2 250 000, auf Beschluss der G.-V. v. 14./3. 1896 hat die Ges. M. 350 000 St.-Aktien à 53 % und M. 100 000 Prior.-St.-Aktien à 55 % z wecks Amort. zurückgekauft und das A.-K. somit von M. 2 250 000 (= M. 1 250 000 in Prior.-St.-Aktien und M. 1 000 000 in St.-Aktien) auf M. 1 800 000 reduziert. Der erzielte Buchgewinn von M. 178 815 wurde mit M. 173 926 zur Tilg. der Unterbilanz per 30./4. 1896 in Höhe von M. 173 926 und mit M. 4888 zur Dotierung des R.-F. verwendet. Zum Ankauf der der Dampfmühlen-A.-G. vorm. G. Schönert in Wurzen gehörigen Mühlenwerke (s. oben) beschloss die G.-V. v. 19.5. 1902 Erhöhung des A.-K. um M. 280 000 (auf M. 2 090 000) in 290 neuen, ab 1.5. 1902 div.- ber. St.-Aktien à M. 1000. Die neuen Aktien wurden gemäss des mit der Wurzener Dampf- mühlen-A.-G. vorm. G. Schönert abgeschlossenen Vertrages der genannten Ges. zum Nenn- werte überlassen.