Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. 1201 Bilanz am 31. Mai 1909: Aktiva: Immobil. 137 297, Utensil. 183 356, Gleisanlagen 9347, Schnitzel- u. Trockenanlagen 77 965, Grundstück 42 492, Beteilig. b. Zuckerraffinerie Hildes- heim 35 000, Preuss. Konsols 6000, Vorräte 50 496, Kassa 4272, Bankguth. u. Debit. 108 191. – Passiva: A.-K. 240 000, R.-F. 150 000, Darlehen 118 200, Kto d. Aktionäre 15 004, Kredit. 131 214. Sa. M. 654 419. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rüben u. allg. Fabrik-Unk. 518 435, Kohlen u. Koks 52 170, Löhne u. Gehälter 65 289, Abschreib. 28 637, Versich., Kalksteine u. Prov. 12 095, Krankenkasse, Alters- u Inval.-Vers. 1131. – Kredit: Zucker 634 409, Melasse 42 312, Zs. 1037. Sa. M. 677 759. Dividenden 1899/1900–1908/1909: 0 %. Vorstand: H. Beese, H. Halbe, Theod. Reinecke, Emil Fricke. Zuckerfabrik zu Koenigslutter vorm. August Rühland & Co. in Königslutter, Braunschweig. Gegründet: 1850/51. Statutänd. 23./8. 1901 u. 23./9. 1904. Fabrikation von Kornzucker. Rübenverarbeitung 1904/1905–1909/1910: 509 340, 686 000, 599 000, 552 000, 488 850, 608 860 Ztr. Kapital: M. 603 750 in Aktien. Anleihen: I. M. 350 000 Prior.-Anleihe in 4 % Teilurkunden von 1892. Stücke à M. 500, 1000, 3000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. durch jährl. Ausl. im Juli auf 2./1. II. M. 228 000 Hypothek-Anleihe in 4½ % Teilurkunden von 1893, Stücke wie bei I. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. durch jährl. Ausl. im Juni auf 1./10. (Noch in Umlauf Ende Juni 1909 von beiden Anleihen zus. M. 440 000.) Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Bilanz am 30. Juni 1909: Aktiva: Immobil. 383 000, Mobil. 522 464, Grundstücke 99 000, Wasserleitung 58 000, Bestände 23 747, Debit. 65 231, Kassa 2928. – Passiva: A.-K. 603 750, Anleihe 440 000, R.-F. 20 817, Kredit. 89 804. Sa. M. 1 154 372. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrik.-Kto 844629, Abschreib. 43 994. Sa. M. 888 623. – Kredit: Zucker u. Sirup M. 888 623. Dividende: Wird als Rübengeld verteilt. Betriebs-Direktor: Aug. Sasse. Vorstand: Vors. Stadtrat u. Hauptmann K. Rühland, Ober-Amtmann Mackensen, H. Gereke, Ober-Amtmann Aug. Cleve, Ad. Liebmann. Aufsichtsrat: Vors. U. von Lauingen, Vahldieck, Spierling, Helmeke, Fischer, Seelke, Wöhlecke, W. Springemann, D. Götze, Hch. Bätge, W. Jürgens, E. Speichert. Zahlstellen: Braunschweig: M. Gutkind & Co.; Königslutter: Aug. Rühland. Zuckerfabrik Körbisdorf A.-G. in Körbisdorf bei Merseburg. Gegründet: 7./3. 1872 als A.-G.; Fabrik errichtet 1856. Letzte Statutänd. 24./5. 1899. Zweck: Fabrikation von Rohzucker, Landwirtschaftsbetrieb, Kohlenbergbau u. Ziegeleibetrieb. Die Ges. übernahm die jetzt nach dem Steffenschen Separationsverfahren eingerichtete Zuckerfabrik, Spiritusbrennerei u. Braunkohlengrube v. Brumhard, Koch & Co., sowie die Ritterg. Körbisdorf, Naundorf Geissel-Röhlitz u. Wernsdorf mit verschied. Grundstücken in einer Gesamtgrösse v. 1876 Morgen für M. 3 629 040, hinzu erworben wurden noch die Güter Crumpa u. Netzschkau, 1240 Morgen gross mit einer jetzt erschöpften Braunkohlen- grube, sowie 1880 das Ritterg. Niederbeuna, dieses für M. 400 500 u. 1881 ein Teil des Ritter- gutes Kriegstädt für M. 120 000. Jetzt beträgt der Gesamtbesitz nach Verkauf in 1906/07 (s. unten) rund 944 ha, ausserdem hat die Ges. ca. 816,5 ha in Pachtnutzung. Mit Rücksicht auf die Erschöpfung des Tiefbauschachtes hat die Ges. 1902 einen neuen Tagebau bei Naundorf hergestellt, um das Etabliss. auch ferner mit eigener Kohle ver- sorgen zu können. In dem landwirtschaftl. Betriebe besass die Ges. Ende März 1909 ca. 73 Pferde, 696 Ochsen u. 2864 Schafe. Zur Vergröss. ihres Betriebes nahm die Ges. ab 1./3.1907 die Rittergüter Lochau u. Löpitz, insges. 2000 Morgen, in Bewirtschaft., u. zwar pachtweise auf 18 Jahre. Die Ges. beabsicht. einen Teil ihrer Braunkohlenfelder bei Geissel-Röhlitz zu verkaufen. Von den in Geisselröhlitzer u. Wernsdorfer Flur belegenen Feldern hat die Ges. 1906/07 an die Gew. Christoph Friedrich in Berlin u. die Hallesche Pfännerschaft in Halle a. S. 128 ha, 1 a, 53 qm zum Durchschnittspreise v. rund M. 12 680 pro ha = M. 1 623 069 verkauft. Solange die Felder seitens der Käufer nicht in Benutzung genommen werden, steht der Ges. eine pachtfreie Bewirtschaftung derselben noch zu, im andern Falle sind die Felder sofort bar zu bezahlen. Restkaufgelder sind zum grössten Teil mit 4 % p. a. zu verzinsen. Gewinne aus Grundstücksverkäufen erscheinen mit M. 217 185 gebucht. Später am 15./5. 1907 wurden von den in Geisselröhlitzer Flur belegenen Feldern weitere 22½ ha als Kohlenfeld sowie 16 ha als Lagerplatz für Abraummassen zum Durchschnitts- breise von M. 10 564 pro ha an die Gew. Christoph-Friedrich in Berlin verkauft. 1909 Ankauf eines Grundstückes in der Merseburger Stadtflur von 650 Morgen für ca. M. 600 000. Produktion: Kaufrüben Zuckergehalt Zucker Melasse Braunkohlen 1900/1901: kg 22 231 600 29 783 400 15.24 % kg 7 342 300 1 040 300 hl 434 630 1901/1902: „ 23 588 300 34 881 700 14.71 % „ 8 096 150 1.129 400 „ 491 653 Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1909 1910. II. 76