1318 Brauereien. Aufsichtsrat: (3–8) Vors. Rud. Crasemann, Hamburg; Stellv. Senator Emil Possehl, F. Stave, Lübeck; Otto H. Hansing, Hamburg; Brauerei-Dir. Peter Bohland, Alteburg-Cöln; Joh. Blab, Blankenese; Geh. Justizrat Carl Sieveking, Altona. Zahlstellen: Berlin, Hamburg, Bremen, Frankf. a. M. und München: Deutsche Bank; Lübeck: Commerzbank. Holsten-Brauerei in Altona a. E., Holstenstrasse 224. Gegründet: 24./5. 1879, eingetr. 11./2. 1880. Statutänd. 30./10., 23./12. 1899, 8./11. 1906, 20./2. 1907 u. 9./1. 1909. Sitz der Ges. bis 18./1. 1892 in Hamburg. Das Brauereigrundstück, welches direkten Bahnanschluss besitzt, ist 23 059 qm gross u. gestattet räumlich eine Verdoppelung der gegen- wärtigen Anlage, welche für eine jährl. Produktion von 180 000 hl eingerichtet ist. Die Ges. besitzt eigene Mälzerei für 35 000 Ctr. Gerste, 5 Tiefbrunnen, eine grosse elektr. Anlage für Licht- u. Betriebszwecke, ferner das Vergnügungslokal „Neu-Rainville' in Ottensen u. ausser- dem noch 4 Grundstücke in Altona, Bramstedt, Elmshorn u. Rendsburg, welche sämtlich verpachtet sind. Bierabsatz 1897/98–1908/09: 98 456, 96 391, 92 884, 93 798, 90 839, 90548. 82727, 94 902, 99 225, 95 107, 97 038, ca. 120 000 hl. Zugänge auf Bau- u. Masch.-Kti 1908/09 M. 202 039. Im Jan. 1909 erfolgte mit Wirkung ab 1./10. 1908 die Übernahme der Brauerei A. Janssen Witwe in Hamburg (s. bei Kap.) Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 23./12. 1899 zwecks Vermehrung der Betriebsmittel und Rückzahl. von M. 160 000 Prior. um M. 300 000 in 300 ab 1./10. 1899 div.-ber. Aktien, übernommen von der Magdeburger Privat- bank in Hamburg zu 200 % mit 5 % Bonifikation zinsenfrei. Die neuen Aktien wurden den Aktionären nicht angeboten. Weitere Erhöhung lt. G.-V. v. 9./1. 1909 um M. 1 000 000 (auf M. 2 500 000) in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1908. Diese M. 1 000 000 neuen Aktien sind von einem Konsort. übernommen worden mit der Verpflichtung, dieselben den alten Aktionären im Verhältnis 3:2 zu 145 % anzubieten, geschehen v. 1.–15./3. 1909. An dem aus der Übernahme der neuen Aktien dem Konsort. entstehenden Gewinn ist die Holsten- Brauerei bis zur Höhe von 35 % des Nennwerts der Aktien beteiligt. Das neue A.-K. war ebenso wie der Gegenwert der weiter unten erwähnten Anleihe von M. 800 000 für die Übernahme der Brauerei A. Janssen Wwe. bestimmt. Dieselbe wurde mit der Firma und allen Aktiven übernommen. Desgleichen die nachfolgenden Grundstücke mit den darauf befindlichen Gebäuden u. Masch.: a) Brauereigrundstück Rosenstrasse 6/8, Brandsende 0 13 Raboisen 25, b) Grundstück Brandsende 11. Diese Grundstücke sind zur Zeit, ausser M. 2 jährlicher Rente, mit M. 837 250 Hypotheken, welche mit sechsmonat. Frist auf die termine gekündigt werden können, beschwert. Der bisherige Absatz der Brauerei A. Janssen Wwe. belief sich während der letzten 3 Jahre im Durchschnitt auf 67 000 bis 71 000 hl. Der Kaufpreis für diese Brauerei nebst Überlassung der Kundschaft beträgt M. 2 443 828 Die auf den Grundstücken lastenden Hypoth. im Betrage von M. 837 250 werden gelöscht oder im Fall der Übernahme auf den Kaufpreis verrechnet. Ausserdem ist an die Verkäuferin eine jährliche Rente von M. 30 000 während der nächsten 20 Jahre zu zahlen. Durch einen Sondervertrag ist der Holsten-Brauerei die Befugnis eingeräumt, diese Rente bis 30./9. 1911 inklusive durch eine festgesetzte einmalige Kapitalzahlung abzulösen. Der Betrieb der Brauerei A. Janssen Wwe. geht auf die Holsten-Brauerei über u. wird voraussichtlich Mitte Mai 1909 vollständig eingegliedert sein, ohne dass bei der Holsten- Brauerei besondere Vergrösserungen der Keller oder des Sudhauses vorgenommen werden müssen. Durch die Angliederung wird eine völlige Ausnutzung der Anlagen u. der Betriebs- mittel der Holsten-Brauerei bei gleichzeitiger Ersparnis an Arbeitskräften erzielt. Ausserdem werden die Grundstücke der Brauerei A. Janssen Wwe. für einen Verkauf frei. Dem R.-F. wird aus dieser Aktienausgabe ein Agio-Gewinn nicht zufliessen, da von dem der Holsten- Brauerei infolge der oben erwähnten Gewinnbeteiligung bis zur Höhe von 35 % des Nenn- wertes der neuen Aktien durch das Bankkonsort. zustehenden Gewinne ein Betrag von M. 300 000 der Inhaberin der Firma A. Janssen Wwe. als Teil des obengenannten Kaufpreises von M. 2 443 828 zufällt u. der Rest aus der Gewinnbeteiligung zur teilweisen Deckung der mit der Emission verbundenen Unk. als Aktien-Stempel etc. dienen wird. Anleihen: I. M. 1 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib., Stücke à M. 1000. Zs. 1./2. u. 1. 8. Tilg. ab 1902–26 durch jährl. Ausl. am 1. Nov. (zuerst 1901) auf 1. Febr.; verstärkte Tilg. oder gänzliche Kündig. mit 3 Monaten Frist ab 1. Nov. 1901 zulässig. Sicherheit: I. Hypothek auf dem Brauereigrundstück; Pfandhalter u. Zahlstelle: Vereinsbank in Hamburg. Verj. der Stücke 10 J. n. F. Die Anleihe diente zur Rückzahl. der früheren I. u. II. 6 % Prior.-An- leihen u. zur Tilg. anderer auf dem Brauereigrundstück haftender Hypoth. Noch in Umlauf 30./9. 1909 M. 772 000. Kurs in Hamburg Ende 1896–1909: 102.50, 101, 100.50, 97, 96, 97, 100.50, 100.60, 100.40, 100, 99.50, 96, 96, 98.50 %. II. M. 800 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 9./1. 1909, rückzahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Vereinsbank in Hamburg oder deren Order. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1913 lt. Plan bis spät. 1932 durch jährl. Auslos. am 1./7. auf 1./10. (zuerst 1913); ab 1./1. 1914 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Hypoth. zur zweiten Stelle im Betrage von M. 824 000 auf dem Brauereigrund- stück in Altona nach obiger I. Hypoth.-Anleihe; entsprechend der Tilg. dieser I. Anleihe wird die II. Anleihe in der Priorität aufrücken. Aufgenommen zur Deckung des Kaufpreises der ―――――――――――――――――――