Brauereien. 1329 „Bären- & Eckenbüttner-Bräu Akt.-Ges. Bamberg' in Bamberg. Gegründet: 31./3. 1906 mit Wirkung ab 1./4. 1906; eingetr. 23./7. 1906. Gründer siehe Jahrgang 1908/09. In die Akt.-Ges. brachten ein: Ludwig Rübsam die ihm gehörige Brauerei Bärenbräu für M. 555 000, wofür M. 350 000 in Aktien gewährt wurden, wogegen M. 200 000 Hypoth. übernommen u. M. 5000 als bezahlt abquittiert wurden. Michael Frank legte in die Akt.-Ges. ein die ihm gehörige Eckenbüttnerbrauerei für M. 495 000, wofür derselbe M. 330 000 in Aktien erhielt, wogegen M. 160 000 Hypoth. über- nommen u. M. 5000 als bezahlt abquittiert wurden. Die Ges. führt den Betrieb in der Bärenbrauerei, die allen Anforderungen der Neuzeit entspricht und auf eine Produktion von 40 000 hl. eingerichtet ist, fort und hat die Eckenbüttnerbrauerei stillgelegt. Wirt- schaftshypotheken u. Wirtschaftsanwesen gehen nicht auf die Ges. über, doch ist der Absatz auf die Dauer von 12 Jahren dadurch gesichert, dass die Vorbesitzer sich verpflichtet haben, das Bier während dieser Zeit von der Ges. zu beziehen. Für die Aussenstände haben die Vorbes. die Haft. übernommen. 1907/08 wurden von dem Vorbes. der Eckenbüttner-Brauerei 7 Anwesen erworben, wovon 1 solches bereits wieder verkauft; Zugang hierfür M. 273 975. Kapital: M. 800 000 in 800 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 596 317 auf Brauerei-Anwesen (Stand Ende März 1909). Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1909: Aktiva: Immobil. 957 138, Wirtschafts-Anwesen 318 216, Masch. 80 676, Lagerfässer 4035, Tank 40 155, Transportfässer 1292, Fuhrpark 7117, Brauerei- Utensil. 2291, Flaschen 3519, Wirtschafts-Inventar 15 522, Kassa 10 974, Wechsel 1050, Darlehen u. Hypoth. 79 269, Debit. 82 459, Miete 3634, Vorräte an Bier, Malz, Hopfen etc. 88 401. – Passiva: A.-K. 800 000, R.-F. 6109 Delkr.-Kto 5919, Geb.-Aquival. 1300, Kredit. 221 328, Akzepte 49 583, Hypoth. 596 317, Kaut. 12 716, Gewinn 2480. Sa. M. 1 695 756. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Malz u. Hopfen 171 444, Gen.-Unk. 137 970, Steuern u. Abgaben 68 289, Zs. 40 068, Abschreib. 28 327, Reingewinn 2480 (davon z. R.-F. 124, Grat. 1200). – Kredit: Vortrag 7289, Bier 412 597, Treber u. Abfälle 15 999, Immobil. 5000, Miet- Zins 7696. Sa. M. 448 581. Dividenden 1906/07–1908/09: 6, 5, 0 %. Direktion: Karl Ziegler. Aufsichtsrat: Vors. Konsul Th. Schilling, Nürnberg; Stellv. Benno Dotterweich, Bamberg; Dir. Hans Vetter, Eltmann; Bank-Dir. Rob. Gutman, Nürnberg. Zahlstellen: München u. Bamberg: Bayer. Bank f. Handel u. Ind. Hofbräu, Aktiengesellschaft Bamberg in Bamberg. Gegründet: 5./11. 1885. Letzte Statutänd. 29./1. 1900, 30./1. 1905 u. 30./3. 1906. Die Firma lautete bis dahin „Erste Bamberger Export-Bierbrauerei Frankenbräué, Übernommen wurde s. Z. die von Lessing in Bamberg neu errichtete Brauerei und Mälzerei. Kaufpreis M. 1 100 000. Bierabsatz 1906/07–1908/09: ca. 26 000, ca. 29 000, ca. 29 000 hl. Kapital: M. 1 042 000 in 674 St.-Aktien Lit. A u. 368 Vorz.-Aktien Lit B. Urspr. M. 1 100 000; im Jan. 1887 erhöht um M. 1.100 000 auf M. 2 200 000, reduziert lt. G.-V. v. 14./12. 1893 auf M. 733 000 in 733 Aktien à M. 1000 durch Zus. legung von 3 Aktien in eine. Zur Sanierung der Ges. beschloss die G.-V. v. 30./3. 1906: a) Herabsetzung des A.-K. von M. 733 000 um M. 5000 auf M. 72 8 000 durch Rückkauf von 5 Aktien behufs Vernichtung derselben; b) Herabsetzung des so reduzierten A.-K. durch Zus. legung der Aktien im Ver- hältnis von 7: 1 (Frist 15./9. 1906) auf M. 104 000; c) die Erhöh. des A.-K. um höchst. M. 375 000 durch Ausgabe von Vorz.-Aktien, welche dem Rechtsanwalt Dr. Albert Wassermann in Bamberg als Inhaber von Oblig. der Ges. gegen Einbringung seiner Forderungen aus den- selben gegen die Ges. überlassen wurden (s. unten); d) Erhöhung des A.-K. auf höchstens M. 700 000 durch Ausgabe von höchstens 596 neuen St.-Aktien, soweit die der Ges. seitens der Aktionäre zur Verfüg. gestellten Aktien zur Berichtigung der Verbindlichkeiten der Ges. nicht hinreichen (emittiert wurden 570 Stück); e) die Vorz.-Aktien Lit. B. erhalten von dem zur Verteilung einer Div. verfügbaren Reingewinn zunächst 2 % Div., worauf die St.-Aktien 2 % Div. erhalten und der Rest gleichmässig unter St.- und Vorz.-Aktien nach Verhältnis der Kapitalsbeträge verteilt wirdl. Wenn in 3 aufeinander folgenden Jahren auf das gesamte A.-K. mind. je 4 % Div. bezahlt sind, erlöschen die Vorzugsrechte der Vorz.- Aktien. Die 570 neuen St.-Aktien sind der Firma Simon Lessing in Bamberg gegen Ein- bringung einer gegen die Ges. bestehenden Forderung im gleichen zu überlassen. Nach Durchführung der Sanierung b steht das A.-K. wie oben. Der Buchgewinn v. M. 628 000 wurde zu weitgehendsten Abschraib. verwendet. Anleihe: Urspr. M. 400 000 in 4½ % Prior.-Oblig. von 1897, Stücke zu M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1901 durch jährl. Ausl. von M. 5000 in der G.-V. auf 1./4. Die Vers. v. 2.3. 1906 der Inhaber der 4½ % Oblig. beschloss: 1) Verzicht dur Oblig.-Bositzer auf ihr Hypoth.- Recht; 2) Verzicht der Oblig.-Besitzer auf den Zinsgenuss für die Dauer von 20 JInhren, wobei aber den Oblig.-Besitzern frristehm soll, gogen Einlieferung ihrer Oblig. im Umtausche den gleichen Nominalbetrag in neu zu schaffenden Vorz.-Aktin dur Ges. zu beziehen (8. bei Kapital). Auf diese Weise reduzierten sich die Prior. auf M. 7000. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1909.1910. II. 84