1346 Brauereien. Brauerei A. Werm Akt.-Ges. in Berlin, N. 37, Zionskirchstrasse 38/39. Gegründet: 8./10. 1903 bezw. 17./2. 1904 mit Wirkung ab 1. 1. 1903; eingetr. 2./3. 1904. Gründer s. Jahrg. 1908/09. Für seine nach Abrechnung von M. 635 187 Verbindlichkeiten mit M. 750 000 bewerteten Einlagen erhielt der Vorbesitzer C. F. A. Werm M. 746 000 in Aktien, den Rest in bar. Es handelt sich um eine Familiengründung. Zweck: Herstell. u. Verkauf von Bier u. Malz, sowie Verkauf der Nebenprodukte. Bier- absatz 1905–1908: 21 377, 28 006, 27 500, ca. 25 000 hl. Kapital: M. 750 000 in 750 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 964 893, davon M. 203 000 u. M. 476 893 (Amort.-Hyp.) auf Zionskirch- strasse 39/40 u. Kastanien-Allee 63, M. 285 000 auf. Brunnenstr. 3. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Grundstücke Zionskirchstr. 39/40, Kastanien-Allee 63 458 457. Gebäude do. 609 744, Grundstück u. Gebäude Brunnenstr. 3 369 895, Masch. 130 078, Lager-Fastagen 31 223, Transport-Fastagen 16 678, Mobil. 9167, Wagen u. Geschirre 6913, Pferde 12 663, Gummischläuche 1572, Debit. 149 143, Kassa 1687, Vorräte 212 836, Effekten 15 000, Hypoth. 31 000, Verlustrest a. 1907 11 469. – Passiva: A.-K. 750 000, Hypoth. 964 893, Kredit. 349 667, Spez.-R.-F. 2970. Sa. M. 2 067 531. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 23 171, Zs. 54 678, Handl.-Unk. 55 790, Abschreib. 22 613. – Kredit: Bier- etc. Ertrag 91 408, Micten 53 375, Verlustrest a. 1907 11 469. Sa. M. 156 254. Dividenden 1903–1908: 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Emil Herm. Paul Werm, Carl Friedr. Aug. Werm. Aufsichtsrat: Vors. Carl Walter, Franz Nagler, Dir. Rob. Hoffmann, Berlin. Deutsche Bierbrauerei 4. 63 Sitz in Berlin, Altmoabit 60, Zweigniederlassungen in Pichelsdorffund in Radeberg i. Sa., diese unter der Firma Radeberger Exportbierbrauerel. Gegründet: 21./4. 1903; eingetr. 18./5. 1903. Letzte Statutänd. 1./7. 1903 u. 5./4. 1905. Gründer s. Jahrg. 1904/1905. Das Unternehmen ist aus der 1885 als A.-G. mit M. 730 000 A.-K. errichteten Radeberger Exportbierbrauerei in Dresden hervorgegangen. Das A.-K. dieser Ges. wurde bis 1895 nach und nach auf M. 104 000 herabgesetzt und zwecks Neubaues und Umbaues des Werkes 1895 um M. 2 000 000 und 1898 bezw. 1899 um M. 2 396 000 Aktien auf insges. M. 4 500 000 erhöht. Die Rentabilität des Unternehmens 1898/99–1901/1902 stellte sich auf 1, 0, 4, 6½ %. Lt. G.-V. v. 1./7. 1903 trat die Radeberger Exportbierbrauerei auf Grund der Bilanz v. 30. /9. 1902 in Liauid, gleichzeitig beschloss die Deutsche Bierbrauerei Über- nahme der K Dass das A.-K. der Deutschen Bierbrauerei nur auf M. 4 000 000 fest- gesetzt werden konnte, wur de durch die andersartige Kapitalisierung des neuen Unternehmens, sowie durch Abschreib. des vorhand. R.-F. der Radeberger Exportbierbrauerei von M. 938 600 auf die einzelnen Anlagekonten ermöglicht. Letztere gingen danach für zus. M. 5 480 000 in Besitz der neuen Ges. über; Hiervon wurden M. 5 150 000 bar bezahlt, für den Rest von M. 330 000 wurden Hypoth. übernommen. Betrieben werden die beiden Brauereien in Radeberg u. Pichelsdorf nebst Mälzerei, in Döberitz- Rohrbeck befindet sich ein Restaurationsgrundstück. 1905 Ankauf des Doppelgrundstücks Charlottenburg, Berliner- strasse 87 und Brauhofstrasse 9 für M. 256 722. Die Grundstücke in Pichelsdorf umfassen ca. 24 Morgen, wovon ca. 8 Morgen disponibel, die auf ca. M. 300 000 zu schätzen sind. In Gemeinschaft mit der Feldschlösschen-Brauerei wurde 1906 in Dresden ein Grundstück erworben, ebenso 1908/09 der Münchener Hof in Dresden u. eine kleine stillstehende Brauerei in Königsbrück, wodurch sich das Wirtschaftsanwesen-Kto um M. 114 112 auf M. 1 061 722 erhöhte. In der Abteilung Radeberg wurden 1904/05 notwendige grössere Neu-Anlagen u. Umbauten vorgenommen, die sich auf Aufstellung einer neuen Dampfmaschine, Erweiterung der Kühl-Anlage, Umbau des alten Sudhauses zum Maschinenhaus, neue Dynamos, Er- weiterung der elektr. u. Rohrleitungen erstrecken. Für diesen Zweck sind 1904/05 aus laufenden Mitteln M. 224 669 verausgabt worden. Zugänge auf Anlage-Konti bei beiden Brauereien erforderten 1908/09 M. 196 583, ausserdem wurden für Reparaturen M. 92 996 aus- gegeben. Absatz 1902/03–1905/06: 189 068, 210912, 241 642, 274 585 hl; später nicht veröffentlicht. Die G.-V. v. 5./4. 1905 genehmigte die Herbeiführung einer Interessengemeinschaft mit der Brauerei z. Feldschlössehen in Dresden (siehe diese Ges.), deren A.-K. sich vorwiegend im Besitz der Bank für Brau-Ind. in Berlin-Dresden befindet. Diese Interessengemeinschaft hat den Zweck durch möglichste Verbilligung der Produktion und des Absatzes eine grössere Rentabilität der Abteil. Radeberg u. der Feldschlösschen-Brauerei herbeizuführen. In diesem Konzern wurde lt. G.-V. v. 18./8. 1905 auch die Aktien-Brauerei Gambrinus in Dresden ein- bezogen, die erpachtet ist. Näheres s. bei der Firma Gambrinus-Brauerei. Gesamtabsatz der Interessen-Gemeinschaft 1905/06: 428 456 hl; später nicht veröffentlicht. 1905 fand die Übernahme der Berliner Kundschaft der Ver. Werder'schen Brauereien statt. Die Flaschen- bierabteilung des Berliner Betriebes, welche infolge der Konkurrenz grösserer Betriebe schon lange wenig rentabel war, ist 1908 in die Roland-Flaschenbierversand G. m. b. H. eingebracht.