1456 Brauereien. St.- u. 447 Vorz.-Aktien. Die G.-V. v. 12./3. 1906 beschloss zwecks Abschreib. und Bildung von Res. und Gleichstellung der Vorz.-Aktien mit den St.-Aktien durch Aufhebung des Vorzugsrechts das A.-K. auf M. 338 000 herabzusetzen dadurch, dass die St.-Aktien im Ver- hältnis von 4 zu 1 und die Vorz.-Aktien im Verhältnis von 3 zu 2 zus. gelegt wurden (Frist 5./7. 1906). Behufs a. o. Abschreib. u. Bildung eines Delkr.-Kto von M. 32 000, beschloss die a. 0. G.-V. v. 7./12. 1909 Herabsetzung des A.-K. von M. 338 000 auf M. 169 000 durch Zus.- legung der Aktien 2:1 (Frist 12./3. 1909). Die Ges. ist durch den Zusammenbruch der Malzfirma Schmitz & Gerdts in Köln Anfang 1909 in grosse Bedrängnis geraten, nachdem sie erst einen früheren Zusammenbruch überstanden und sich nach und nach erholt hatte, so dass die Aktionäre bald auf einen Ertrag rechnen konnten. Schmitz, dem die Brauerei ein Darlehen von M. 150 000 schuldete, war Vorsitzender des A.-R. der Brauerei. Auf Grund dieses Guthabens hat er es verstanden, den Vorstand und Dir. Ed. Lange zu veranlassen, ihm Akzepte der Brauerei zu geben, die, nachdem die Firma Schmitz & Gerdts in Köln zusammenbrach, auf M. 300 000 lauteten. Für diese Wechselsumme wurde die Brauerei in Anspruch genommen. Sie konnte nicht zahlen; da aber bei einem Konkurse noch weniger herausgekommen wäre, so haben die Hauptgläubiger (bis auf einen) eingewilligt, ein Konsort. zu bilden, das die Schmitzsche Schuld an die Brauerei, wie auch dessen Buchforderungen (zus. M. 318 000) übernahm. Die Brauerei hat die Summe innerhalb einer Reihe von Jahren zu amortisieren. Anleihe: M. 550 000 in 4½ % (bis 1909 5 %) Oblig. Nach den Anleihebedingungen sollten vom 1./10. 1010 an jährlich 2 % = M. 11 000 ausgelost werden. Aus den Anfang des Jahres 1909 durch die bekannten Vorkommnisse entstandenen Schwierigkeiten (s. oben) hatte sich die Notwendigkeit ergeben: 1) die Auslos. bis zur Tilg. der Bankschuld (M. 219 165), also spät. bis 1./10. 1922, hinauszuschieben, wogegen die jährl. Amort.-Quote auf mind. M. 15 000 verstärkt werden soll, um zum ursprüngl. Termine beendet zu sein; 2) den bisher. Zinssatz von 5 % auf 4½ % herabzusetzen. Die Vers. der Obligationäre v. 29./12. 1909 genehmigte diese Abänderung. Hypotheken: M. 68 000 auf Brauerei; M. 204 077 auf Wirtschaftsanwesen. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9.; bis 1904 Kalenderj. Gen.-Vers.: Im Febr.-März. Bilanz am 30. Sept. 1909: Aktiva: Brauerei: Immobil. 600 000, Einrichtungen: Masch., Kessel, Kühlanlage, Lagerfässer, Bottiche, Transportfässer, Flaschen, Kasten, Pferde, Wagen, Geräte, Werkzeug etc. 316 600, Wirtschaftsanwesen: Immobilien 282 796, Wirtschaftsmobiliar 11 274, Kassa u. Wechgel, vorausbez. Versich. u. Effekten 10 600, Vorräte an Bier, Malz, Hopfen. Kohlen, Pech, Ol, Material. u. Fourage etc. 101 141, Ausstände an Bier, Eis u. Treber 50 134, Darlehen gegen Sicherheit 125 541, (Konsortialres. 122 023). – Passiva: A.-K. 338 000, Oblig.-Anleihe 550 000, Hypoth. 68 000, Zs.-Kto 7575, Hypoth. auf Wirtschaftsanwesen 204 077, Kredit.: Akzepte, Bankschulden, Darlehen u. Warenforder. 121 248, Bankkonsortialschuld aus früheren Akzepten 209 165, Vortrag 22, (Konsortialres. 122 023). Sa. M. 1 498 089. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 38 966. Malz, Hopfen, Kohlen, Pech, 01, Material. u. Fourage etc. 186 496, Handl.- u. div. Unk. 116 222, Extra-Unk. 19 210, Gewinn 22. —– Kredit: Vortrag 418, Erlös aus Bier, Eis, Treber etc. 347 282, Entnahme aus Spez.-R.-F. f. Abschreib. 13 218. Sa. M. 360 918. Dividenden: Bisher 0 %. Direktion: Emil Schmidt. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikant Heinr. Sudhaus, Ing. Ernst Schultgen, Hubert Schumacher, Iserlohn. Bergschlossbrauerei & Malzfabrik C. L. Wilh. Brandt, Aktiengesellschaft in Grünberg i. Schles. Gegründef: 17./2. 1897. Letzte Statutänd. 25./3. 1901 u. 15./12. 1902. Gründer s. Jahrg. 1899/1900 Zweck: ÜUbernahme der von der Firma C. L. Wilh. Brandt in Grünberg betriebenen, für M. 996 000 in Aktien, M. 250 000 in Hypothek und M. 4000 bar erworbenen Brauerei; Erwerb von anderen Brauereien; der Betrieb der zum Brauereigewerbe gehörigen Neben- gewerbe. Die G.-V. vom 1. Nov. 1898 (bezw. 11. Juni 1900) beschloss Erwerbung der neu- erbauten Brauerei H. Krüger in Braunschweig für M. 660 000. Da sich der Betrieb der Braunschweiger Brauerei für die Ges. als verlustbringend erwies, so wurde dieselbe infolge G.-V. v. 24./11. 1900 mit Wirkung ab 1./10. 1900 an den Vorbesitzer H. Krüger für M. 500 000 wieder verkauft. Von diesem Betrage über- nahm der Rückkäufer selbstschuldnerisch die auf den Grundstücken haftenden Hypoth. im Betrage von M. 360 000; M. 50 000 wurden bar gezahlt, M. 20000 in Wechseln ge- deckt und M. 70 000 dem Käufer gestundet. Die G.-V. v. 24. Nov. 1900 genehmigte das Anerbieten des früheren Dir. Herm. Brandt, wonach derselbe sich verpflichtet, der Ges. M. 200 000, wovon M. 89 000 in Hypoth., M. 111 000 in Brauerei-Oblig. zur teilweisen Deckung des durch den Ankauf der Braunschweiger Brauerei entstandenen Verlustes zurückzuzahlen. Die Grundstücke in Grünberg um- fassen ca. 900 a. Der Grundbesitz ist in der Bilanz specifiziert. 1908/09 Neuaufstellung einer Sudhaus-Einricht. etc. mit M. 97 982 Kostenaufwand. Bierabsatz in Grünberg 1897/98–1908/1909: 21 137, 23 480, 23 408, 22 672, 19 822, 20 563, 23 010, 22 264, 23 365, 23 571, 25 330, 25 701 hl.