1534 Brauereien. Inselbrauerei Lindau, Akt.-Ges. in Lindau i. B. Gegründet: 12./7. 1905 mit Wirkung ab 1/7. 1905; eingetr. 19. 9. 1905. Letzte Statutänd. 20./9. u. 20./12. 1906. Gründer s. Jahrg. 1906/07. Die Ges. erwarb die bisher von der Firma Helmensdorfer & Cie. zur Inselbrauerei in Lindau i. B. betriebene Brauerei nebst einer weiteren Reihe von Vermögensobjekten, insbesondere von Wirtsanwesen. Für auf die A.-G. über- gegangene Darlehnsforder. bzw. Hypoth. wurden obigen Gründern von der Ges. M. 179 500 in Aktien gewährt unter Baraufzahlung von M. 500 seitens des Verw.-Rates Fr. Brosche in Wien. Zweck: Bierbrauerei- u. Mälzereibetrieb. Bierabsatz 1905/06–1907/08: 24 000, 26 000, 26 300 hl. Eine Div. gelangte auch für 1907/08 nicht zur Verteilung, da die Ges. genötigt ist, grössere bauliche Veränderungen vorzunehmen. Schon 1907/08 waren M. 25 000 zu Neuinvestierungen in eigene Wirtschaften nötig. Kapital: M. 450 000 in 450 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 1 377 157 auf Brauerei 3 12 Wirtschaften. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9.; bis 1906 v. 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbfj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Ubrigen 15 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 1000 für jedes Mitgl.), Rest zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1909: Aktiva: Brauereianwesen u. Wirtschaften 1 683 316, Masch. 48 871, Fasszeug 30 612, Fuhrwesen 7181, verschied. Geschäfts- u. Wirtschaftseinricht. 16 888, Vorräte 90 195, Bierguth. 70 005, Bardarlehen 13 982, Hyp. 336 356, Kassa u. Effekten 4561. –Passiva: A.-K. 450 000, Hypoth. 1377 157, Kredit. (einschl. rückst. Malzaufschlag) 264 336, Akzepte 118 415, Wohnungsentschädig. Rückl. 450, R.-F. 4810 (Rückl. 981), Delkr.-Kto 8746 (Rückl. 5000), ausserord. R.-F. 48 000 (Rückl. 6000), Ern.-F. 10 000, Abschreib. 35 875, Tant. 2865. Vortrag 5794. Sa. M. 2 301 972. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 381 559, Abschreib. 35 8 875, Gewinn 32 036. – Kredit: Vortrag 12 397, Bier-Erlös u. sonstige Geschäftsüberschüsse 437 074. Sa. M. 449 471. Dividenden 1905/1906–1908/1909: 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Friedr. Brosche jr., Frz. Ott. Prokurist: L. Durber. Aufsichtsrat: (5) Vors. Komm.-Rat W. Georg, Schweinfurt; Stellv. Komm.-Rat Ed. Eibler, Bankier Emil Zerwick, Lindau; Hof- und Gerichts-Advokat Dr. Norbert Schopp, Wien; Max Eisemann, Heidelberg. Lindener Actien-Brauerei vorm. Brande & Meyer in LIinden vor Hannover, Blumenauer Strasse 15. Gegründet: 1./6. 1871. Letzte Statutänd. 4./12. 1899. Das Etablissement wurde 18977/98 vollständig umgebaut und gestattet jetzt eine Jahresproduktion bis ca. 275 000 hl. Es sind Dampfmaschinen mit ca. 720 HP. Leistung und 6 grosse Dampfkessel sowie 2 Eismaschinen vor- handen, welch letztere täglich an 400 Ctr. Kristalleis herstellen können. 1908/09 Um- bau u. Neueinrichtung des Sudhauses etc. mit M. 244 637 Kostenaufwand. 1900/10 Bau eines Malzsilos. 1900/1901 trat die Gesellschaft eine ihr gehörige Gartenparzelle zu Strassenzwecken an die Stadtgemeinde Linden ab, wodurch ihr Brunnengrundstück in seiner ganzen Front an einen neuen Strassenzug zu liegen kam. Die Gesellschaft erwarb 1906/1907 vom Magistrat in Linden ein der Brauerei angrenzendes Grund- stück in Grösse von 313 qR. zum Preise von M. 224 146 zwecks Erweiterung der Anlagen. Nicht zum Betriebe dienende Bauplätze sollen verkauft werden. 1906 Erwerb des Etab- lissements Lindenhof, mit M. 485 900 zu Buch stehend, 1907 des Grundstücks Blumenauerstr. 17. Ausserdem besitzt die Ges. 12 Anwesen (s. Bilanz). Bierabsatz 1895/96–1908/1909: 132 785, 159 560, 196 981, 223 875, 221 880, 215 485, 195 569, 193 875, 215 332, 231 315, ca. 215 000, ca. 215 000, ca. 220 000, ca. 210 000 hl. 1904 Ankauf der Weizenbierbrauerei von Jos. Hösel in Linden, die 1904 eine wesentl. Erweiterung erfahren hat; 1908 Erwerb der Osteroder Stadtbier- brauerei G. m. b. H.; 1909 Beteil. bei Brauerei H. Langkopf G. m. b. H. in Peine; diese Ges. hat mit der Lindener Aktienbrauerei auf 30 Jahre einen Vertrag abgeschlossen, wonach sie iare ganze Kundschaft ausschl. mit Lindener Bier zu bedienen hat, während sie anderseits unter Kontrolle der Lindener Aktien-Brauerei eine grössere Menge Malz für diese herstellt. Kapital: M. 3 024 000 in 2016 Aktien à Thlr. 500 bezw. M. 1500. Urspr. M. 960 000, er- höht 1886 um M. 48 000, begeben zu 300 %, 1889 um M. 126 000, begeben zu 280 %, lt. G.-V. v. 28./3, 1895 um M. 1134 000, begeben zu 110 %, u. lt. G.-V. v. 1./12. 1897 um M. 756 000 in 504, ab 1. Okt. 1897 div.-ber. Aktien à M. 1500, angeb. den Aktionären 3: 1 bis 21. Dez.- 1897 zu 122 %. – Bei Erhöhungen sind die Besitzer der alten Aktien vor anderen Zeichnern berechtigt, die neuen Aktien im Verhältnis zu ihrem Aktienbesitz zu übernehmen. Anleihe: M. 1 000 000 in 4 % Oblig. v. 1906, rückzahlb. zu 103 %, aufgenommen für oben erwähnten Terrain-Erwerb, für technische Neuanlagen u. zur Verstärkung der Betriebsmittel. Voll begeben. Nicht notiert. Noch in Umlauf Ende 1909 M. 980 000. Hypotheken: M. 120 000; M. 684 500 auf 12 Grundstücke, M. 400 000 auf Lindenhof (in der Bilanz v. Saldo gekürzt).