Brauereien. 1631 Aktienbrauerei Rettenmeyer in Stuttgart. Gegründet: 24./9. 1888. Letzte Statutänd. 11./12. 1899. Die Ges. übernahm von B. Retten- meyer dessen Brauereianwesen in Heslach-Stuttgart nebst Grundstücken etc. für M. 1474191.21. 1898 wurde zwecks Arrondierung die Weinhard'sche Brauerei in Stuttgart für M. 335 000 er- worben. Auch Mälzerei und Betrieb von Wirtschaften. 1902/1903 Bau eines neuen Sud- hauses etc. Zugänge auf Brauerei-Anwesen u. Masch. 1906/07–1908/09: M. 41 659, 30 737, 8511. Das Konto Wirtschaftsanwesen erhöhte sich 1908/09 um M. 44 828 bei einem Abgang von M. 21 838. Bierabsatz 1897/98–1908/09: 65 945, 74 148, 73 102, 66 628, 81 952, 85 062, 94 015, 90 677, 96 432, 91 172, 91 752, 82 026 hl. Gesamtabschreib. 1888–1909; M. 1 571 240. Kapital: M. 1 700 000 in 1700 Aktien à M. 1000. Das urspr. A.-K. von M. 1 000 000 wurde lt. G.-V. v. 25./2. 1895 um M. 300 000 erhöht (begeben zu 120 %) u. It. G.-V. v. 21./3. 1898 um M. 400000 (auf M. 1 700 000), angeboten den Aktionären 12.–28./4. 1898 zu 120 %, div.-ber. ab 1./4. 1898. Hypotheken: M. 2 389 076. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. im Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige ausserord. Rücklage-F., vertragsm. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., vom Übrigen 15 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1909: Aktiva: Immobil.: Brauereianwesen 1 197 953, Haus Kanzlei- u. Friedrichsstr. 405 560, Wirtschaftsanwesen 1 756 403, Masch. 211 802, Fastagen 75 360, Fuhr- park 30 403, Mobil. 57 552, Geräte 37 841, auswärt. Eiskeller 12 276, Flaschen u. Flaschen- füllerei-Einricht. 47 936, Debit.: a) Bier-Debit. 209 877, b) Hypoth.- u. anderweit. gesicherte Darlehen 1 070 993, Vorräte an Bier, Malz, Hopfen etc. 194 617, Kassa u. Effekten 23 977. – Passiva: A.-K. 1 700 000, Hypoth. u. Kaut. 2 628 471, Kredit. 220 172, rückst. Steuern 127 287, R.-F. 425 000, Arb.-Unterst.-F. 17 500, Beamten-Pens.-F. 17 500, Delkr.-Kto 59 238 (Rückl. 4559), Div. 102 000, do. alte 280, Tant. u. Grat. 23 224, Vortrag 11 883. Sa. M. 5 332 558. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 222 739, Steuern 230 890, Zs. u. Mieten 30 814, Reparat. 56 664, Abschreib. 84 553, Gewinn 141 667. – Kredit: Vortrag 24 277, Bier u. Nebenprodukte 743 050. Sa. M. 767 328. Kurs Ende 1895–1909: In Stuttgart: 128.50, 129, 128.50, 128, 124, 114.50, 108, 119124, 127, 132, 130.50, 119, 111, 109 %. Aufgel. 11./11. 1888 zu 117.50 %. – In Frankf. a. M.; 128.50, 129.10, 128.50, 128, 124.40, 115, 109, 119, 125, 127, 134, 131, 118, 111, 109 %. Aufgel. 29./3. 1895 zu 120 %. Dividenden 1888/89–1908/09: 7, 7, 7, 7, 7, 7, 7½, 7½, 7½, 7½, 7½, 7, 7, 7¼, 7 7½, 7½, 8, 8, 7, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: A. Einstein, Jos. Kern. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Rechtsanwalt Otto Gauss, Stellv. Bank-Dir. Geh. Hofrat von Staib, Baurat Friedr. Bihl, Rechtsanw. Dr. Schweitzer, Stuttgart: Bank-Dir. F. Thorwart, Frankf. a. M.; Bankier Gust. Flesch, Augsburg. Zahlstellen: Stuttgart: Eigene Kasse, kgl. Württemb. Hofbank, Württemb. Landesbank; Ulm: Andreas Weisheit; Augsburg: Flesch & Ulrich Nachf.; Frankf. a. M.: Dresdner Bank. Aktienbrauerei Wulle in Stuttgart. Gegründet: 21./2. 1896. Letzte Statutänd. 21./12. 1899. Übernahmepreis der Brauerei Wulle samt Grundbesitz in Stuttgart u. Untertürkheim nebst Zubehör M. 2 496 000, Auch Wirtsch.-Betrieb. Die Brauerei ist 1899 bedeutend erweitert; Leistungsfähigkeit jetzt ca. 200 000 hl. Der Ges. gehört die Stuttgarter Bürgerhalle, bei der Brauerei gelegen. Ausserdem besitzt die Ges. zurzeit noch verschied. weitere Wirtschaftsanwesen. Zugänge auf Immobil. u. Masch.-Kto 1904/05–1908/09 M. 158 583, 305 922, 249 364, 134 957, 76 665. Bierabsatz 1901/02 bis 1908/09: 102 624, 111 262, 120653, 121727, 143 028, 150 474, 147 416, 132 404 hl. 1903 ist zwischen der Ges. u. der Brauerei Siegelberg ein Vertrag zustande gekommen, auf Grund dessen der Brauereibetrieb in Siegelberg aufgegeben und auf die Brauerei Wulle unter Aufnahme der Siegelberger Kundschaft übergegangen ist. Die käufliche Übernahme der Immobil. in Siegel- berg durch die Ges. Wulle hat dann am 1./10. 1906 stattgefunden. Gepachtet hatte die Ges. bis dahin die pneumat. Trommelmälzerei in Siegelberg, jetzt in eigenem Besitz, welche für 16–17 000 Ctr. Jahresproduktion eingerichtet ist. 1906 Erwerb der Brauerei Lechleitner in Esslingen nebst drei Wirtschaften, wovon das Brauereigebäude nebst Inventar weiterverkauft wurde. Die Ges. ist bei der Württemb. Grundstücks-Ges. m. b. H. (St.-Kap. M. 200 000), sowie bei der Wilhelmsbau-Akt.-Ges. beteiligt. Kapital: M. 2 200 000 in 2200 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1500 000; die G.-V. v. 14./12. 1897 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 700 000 in 700 Aktien (div.-ber. ab 1./10. 1897), hiervon an- geboten den Aktionären M. 300 000 v. 3.–16./1. 1898 zu 121.50 % u. 4 % Stück-Zs. ab 1./10. 1897. Hypotheken: I. M. 1500013 inkl. Zs. auf Brauereianwesen mit Bürgerhalle. – II. M. 220000 auf Mälzerei Siegelberg. – III. M. 2 467 499 inkl. Zs. für Hypoth. auf Wirtsch.-Anwesen sowie div. Anlagen u. Kautionen. Geschäftsjahr; 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., dann 4 % Div., event. ausserord. Abschreib. u. Rückl., vom Ubrigen 15 % Tant. an A.-R., 10 % vertragsm. Tant. an Vorst., Gewinnrest zur Verf. der G.-V. Abschreib. bis 1./10. 1909 M. 2 188 121. Bilanz am 30. Sept. 1909: Aktiva: Brauereianwesen u. Bürgerhalle 2 302 760, Mälzerei Siegelberg 215 483, Wirtschaftsanwesen 2 598 175, Masch.: Brauereianwesen 359 432, do.