1662 Brauereien. Zweck: Bis 1906 Bierbrauereibetrieb. Nach Stillegung der Brauerei ist lt. G.-V.-B. v. 7./2. 1907 der Gegenstand des Unternehmens: Verkauf von Bier sowie sämtlichen Neben- produkten. Die Ges. kann zur Erreichung ihres Zwecks Immobilien erwerben, Wirtschaften pachten, einrichten und betreiben, auch den Verkauf von Bier sowie sämtl. Nebenprodukten und die Bewirtschaftung und Vermietung ihrer Immobil., die Unterverpachtung, die Ein- richtung und den Betrieb eigner und erpachteter Wirtschaften an andere Brauereien pacht- weise übertragen. Kapital: M. 4000 in 4 abgest. Aktien à M. 1000. Bis 1906: M. 800 000. Zur Beseitigung d. Unterbilanz (Ende Sept. 1905 M. 149 798, des weiteren Verlust pro 1906 M. 92 952), sowie behufs Abschreib. auf Anlagen M. 447 114, sowie auf Debit. M. 104 252, beschloss die G.-V. v. 17./9. 1906 Herabsetzung des A.-K. um M. 796 000, also auf M. 4000, durch Zus. leg. der Aktien 200:1 (Frist 22./1. 1906). Das gesamte A.-K. befindet sich im Besitz der Brauerei Löwenburg in Zweibrücken. Hypotheken: M. 244 078 auf Wirtschaftsanwesen (Stand ult. Sept. 1909). Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis 31./12. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Rest 12 % Tant. an A.-R., bis 10 % vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, UÜberrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1909: Aktiva: Immobil. M. 546 300. – Passiva: A.-K. 4000, R.-F. 84, Hypoth. 244 078, Kredit. 298 121, Gewinn 15. Sa. M. 546 300. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 5905, z. R.-F. 20, Gewinn 15. – Kredit: Vortrag 19, Mieten u. Pachten 5922. Sa. M. 5941. Dividenden: 1899: 6 % p. r. t. (5 Mon.).; 1899/1900–1908/09: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.- Verj.: 4 J. (K.) Direktion: H. Thiemer. Prokurist: Heinr. Freyler. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Wilh. Molitor, Heidelberg; Stellv. Gustav Diehl, Pirmasens: Ludwig Diehl, Zweibrücken. Dampfbrauerei Zwenkau A.-G. in Zwenkau. Gegründet: 14./7. 1898 mit Wirk. ab 1./10. 1897; eingetr. 1./8. 1898. Letzte Statutänd. 30./7. 1901 u. 15./4. 1903. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Die der A.-G. von Gust. Prössdorf in Leipzig- Plagwitz als Inhaber der Firma Dampfbrauerei Prössdorf & Koch in Zwenkau überlassenen Aktiven betrugen M. 2 540 935.77, die Passiven dagegen M. 1 258 935.77, u. es bezifferte sich daher der Gesamtüberlassungspreis auf M. 1 282 000, wofür 1282 Aktien der Ges. à M. 1000 gewährt wurden. Auch Mälzereibetrieb. Die Brauerei wurde 1898/99 bedeutend vergrössert u. zu einer Produktionsfähigkeit von 200 000 hl gebracht; in Leipzig-Plagwitz 1900/1901 eine Eismaschinenanlage errichtet. Durch Zus.bruch der Leipz. Bank war die Ges. 1901 genötigt, für den Kredit, welchen sie bei dieser Bank mit ca. M. 1 000 000 genossen, einen anderen in gleicher Höhe zu beschaffen, was aber trotz aller Bemühungen nicht gelang. Die Ges. war deshalb gezwungen, um ihrem Unternehmen M. 1 000 000 bares Geld zuzuführen, eine Sanierung (s. unter Kapital) vorzunehmen, obwohl eine Unterbilanz nicht zu decken war. 1907/08:; Zugänge auf Grundstücks- u. Gebäude-Kti etc. M. 196 000; 1908/09: M. 18 380. Das Wirtschaftshäuser-Kto erhöhte sich 1908/09 durch Ankauf eines Anwesens um M. 57 631, verminderte sich aber durch Verkauf von 3 Häusern um M. 292 550. Bierabsatz 1897/98 bis 1908/1909: 71 851, 83 614, 90 462, 90 454, 81 488, 80 636, 85 480, 86 559, 82 240, 76 078, 77 169, ca. 70 000 hl. 1908 musste der Rohgewinn von M. 104 001 fast ausschliesslich zu Abschreib. verwendet werden. Infolge Neubildung eines Rückstellungs-Ktos mussten ferner M. 25 000 dem R.-F. entnommen werden. Die Preissteigerung der Rohstoffe, sowie höhere Brausteuer und höhere Löhne verursachten eine Gesamtmehrbelastung von M. 144 000. Infolgedessen war ein verteilungsfähiger Reingewinn nicht zu erzielen. 1908 09 ergab sich nach Vor- nahme von M. 127 518 Abschreib. ein Verlust von M. 132 565, wovon M. 25 000 durch Ent- nahme aus R.-F. Deckung fanden. Es ist eine Sanierung des Unternehmens geplant. Kapital: M. 2 000 000, und zwar in 1000 abgestempelten St.-A. à M. 1000 und in 1000 Vorz.-A. à M. 1000, letztere ausgestattet mit 6 % Vorz.-Div. u. Vorrecht bei Auflös. der Ges., indem der nach Deckung der Schulden verbleib. Vermögensbestand zunächst zur Deckung des Nominalkapitals der Vorz.-A. zu verwenden ist. Der hiernach vorhandene Überschuss fällt den St.-Aktionären bis zum Nennbetrage ihrer Aktien zu, der Rest wird gleich- mässig unter sämtliche Aktionäre verteilt. Urspr. M. 2 000 000 in 2000 St.-A. Die G.-V. v. 30./7. 1901 beschloss zwecks Sanierung der infolge des Zusammenbruchs der Leipziger Bank notleidend gewordenen Ges. (s. oben) Herabsetzung des A.-K. von M. 2 000 000 auf M. 1 000 000 durch Zus. legung von 2 Aktien zu 1 (Frist zur Einreichung bezw. Abstempe- lung 30./11. 1901); gleichzeitig genehmigte die G.-V. wieder Erhöhung auf M. 2 000 000 durch Ausgabe von M. 1 000 000 in 1000 Vorz.-A. à M. 1000, begeben zu pari an ein Konsortium. Der durch die Kapitalreduktion freigewordene Betrag von M. 1 000 000 wurde mit M. 166 195 zur Erfüllung des R.-F., mit M. 200 000 zur Bildung eines Spez.-R.-F. für aussergewöhnliche Verluste und mit M. 20 000 zur Erhöhung des Delkrederektos auf M. 50 000, der Rest zu Abschreib. und Bestreitung der Sanierungs- kosten verwandt. Anleihe: M. 1 200 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1899, 1200 Stücke (Nr. 1–1200) à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. zu pari ab 1./4. 1910 durch Ausl. von jährl. M. 60 000